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28.02.2023 09:03

Ein Studium für Frankreich-Fans

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Deutsch-Französische Studien in Würzburg und in Caen absolvieren: Darauf arbeitet Mai Chi Hoang hin. Die Studentin berichtet vom ersten Semester im binationalen Studiengang.

    Gemeinsam mit französischen Studierenden in die Sprache und Kultur Frankreichs und die deutsch-französischen Beziehungen eintauchen: Das geht in einem Bachelorstudiengang, den die Universitäten Caen (Normandie) und Würzburg (Franken) gemeinsam anbieten. Die Würzburger Studentin Mai Chi Hoang ist nach dem ersten Semester sehr davon angetan.

    Der Kontakt zu jungen Leuten aus Caen, die Deutsch studieren, ist ein wichtiger Bestandteil des Studiengangs. Einmal in der Woche finden im ersten Semester Online-Meetings statt, bei denen die Studierenden miteinander über alle möglichen Themen sprechen. Auf Deutsch, auf Französisch, aber auch mal quer durcheinander.

    Zweites Studienjahr findet in Caen statt

    Für die Sprachpraxis bringt das sehr viel, findet Studentin Mai Chi: „Die Meetings sind locker, man kann frei miteinander reden, man verbessert sich gegenseitig, man lernt auch Dialekte und umgangssprachliche Ausdrücke kennen.“ Weil die Gespräche unter Gleichaltrigen ablaufen, sei die Hemmschwelle niedrig. Sie selbst hat schon Kontakte geknüpft, die sie nun auch privat weiterführt – auf Whatsapp, Instagram oder anderen Kanälen.

    Genau das ist ein Ziel der Meetings: Wenn die Würzburger Studentin das zweite Studienjahr in Caen verbringt, kennt sie dort schon Leute. Das bietet die Chance, den französischen Studien- und Lebensalltag noch intensiver mitzuerleben. Der einjährige Aufenthalt in der Normandie ist fester Bestandteil des Studiengangs. Er kann finanziell zum Beispiel aus dem Erasmus-Programm gefördert werden.

    Baudelaire und Voltaire sind „wow“

    Mai Chi ist auch aus anderen Gründen zufrieden mit ihrer Studienwahl. „Im ersten Semester erhält man einen guten Überblick über französische Geschichte und Kultur vom Mittelalter bis zum Zweiten Weltkrieg“, sagt sie. Begeistert war sie in Literaturgeschichte von der Beschäftigung mit den großen Werken Baudelaires und Voltaires: „Das war wirklich wow!“

    Perfekt Französisch müsse man am Anfang des Studiums nicht können: „Zum ersten Semester gehört ein Kurs, in dem Grammatik und Vokabeln aufgefrischt werden“, erklärt die Studentin.

    Interesse für Informatik sollte da sein

    Studienanfängerinnen und -anfänger sollten Interesse für Informatik und das Programmieren mitbringen. Denn im Studiengang „Deutsch-Französische Studien: Sprache, Kultur, digitale Kompetenz“ kommen sie auch mit „Digital Humanities“ in Kontakt. Da geht es beispielsweise um digitale Tools für die Geisteswissenschaften, etwa für die digitale Erschließung von Texten und Bildern.

    „Dabei wird man gut mitgenommen von den Lehrenden, das geht Schritt für Schritt“, ist Mai Chis Erfahrung. Was Studienneulinge noch wissen sollten: „Der Stundenplan ist ziemlich straff. Da muss man am Ball bleiben, strukturiert und diszipliniert vorgehen. Das gute Vor- und Nachbereiten des Stoffes ist wirklich wichtig!“

    Interkulturelle Verständigung als Herzensanliegen

    Mai Chi Hoang ist in Halle an der Saale aufgewachsen. In der Schule interessierte sie sich am meisten für Sprachen. Darum war sie als Schülerin auch einen Monat auf Austausch in Frankreich, an einer Schule in Tours.

    Die Verständigung zwischen den Kulturen ist ihr wichtig, gerade zwischen Deutschland und Frankreich. Die beiden Länder standen sich bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs feindselig gegenüber. Seitdem gibt es viele Verträge und Initiativen, um aus der Feindschaft eine Freundschaft zu machen – Städtepartnerschaften gehören ebenso dazu wie der Austausch von Schülerinnen, Schülern und Studierenden.

    Mit Frankreich hat Mai Chi noch einen ganz persönlichen Punkt offen, und das liegt an ihren vietnamesischen Wurzeln: „Über die Zeit, in der Vietnam von Frankreich kolonisiert war, gibt es nicht besonders viel Literatur. Das macht mich betroffen“, sagt sie. Vielleicht kann sie hier ja künftig zumindest ein bisschen Abhilfe schaffen. Etwa indem sie das Thema in einer Haus- oder Abschlussarbeit aufgreift.

    Start jeweils zum Wintersemester

    Für den zulassungsfreien Bachelorstudiengang „Deutsch-Französische Studien: Sprache, Kultur, digitale Kompetenz“ kann man sich jeweils zum Wintersemester einschreiben. Die Absolventinnen und Absolventen erhalten zwei Studienabschlüsse: aus Würzburg den Bachelor of Arts, aus Caen das Diplôme National de licence.

    Ein Pflichtpraktikum ergänzt das Studium um erste Erfahrungen in möglichen Berufsfeldern. Die Studieninhalte bereiten auf internationale Berufswege vor, die neben Sprachkenntnissen auch interkulturelle und digitale Kompetenzen verlangen.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Zuständig für den binationalen Bachelorstudiengang ist an der JMU der Lehrstuhl für Französische und Italienische Literaturwissenschaft unter der Leitung von Professorin Brigitte Burrichter, dfs@uni-wuerzburg.de


    Weitere Informationen:

    https://go.uniwue.de/dfs Webseite des binationalen Studiengangs Deutsch-Französische Studien


    Bilder

    Mai Chi Hoang in Würzburg vor der Uni am Sanderring. Sie ist im Studiengang Deutsch-Französische Studien eingeschrieben, der im Winter 2022 an den Start ging.
    Mai Chi Hoang in Würzburg vor der Uni am Sanderring. Sie ist im Studiengang Deutsch-Französische Stu ...
    Robert Emmerich
    Universität Würzburg


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende
    Informationstechnik, Kulturwissenschaften, Sprache / Literatur
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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