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28.02.2023 12:00

Weltnierentag am 9. März 2023: Nierenkrankheiten sind gut behandelbar, wenn sie rechtzeitig erkannt werden

Dr. Bettina Albers Pressearbeit
Deutsche Gesellschaft für Nephrologie e.V. (DGfN)

    Nierenkrankheiten sind häufig, doch sie lassen sich im Blut und Urin frühzeitig erkennen und dann auch gut behandeln. Die Dialyse ist längst kein unabwendbares Schicksal mehr, es gibt effektive Therapien, die den Nierenfunktionsverlust über eine lange Zeit hinauszögern. Allerdings wirken sie nur, wenn die Nierenkrankheit nicht zu weit fortgeschritten ist. Da Symptome erst sehr spät im Krankheitsverlauf entstehen, verpassen Betroffene oft diesen „Point of no Return”, bis zu dem die Therapien greifen. Das unterstreicht, wie wichtig und effizient die Früherkennung ist. Mit dem Claim „Heute schon an morgen denken“, soll am Weltnierentag für die Nierenvorsorge sensibilisiert werden.

    „Heute schon an morgen denken. Deine Nieren danken es Dir“ – so lautet das Motto der Informationskampagne zum diesjährigen Weltnierentag der Deutschen Nierenstiftung und der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN), an der sich auch der Verband Deutsche Nierenzentren (DN) e.V., das KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. und die PHV Patienten-Heimversorgung Gemeinnützige Stiftung beteiligen.

    Was hat es mit dem Motto auf sich? Fast jeder Zehnte ist in Deutschland von einer chronischen Nierenkrankheit („chronic kidney disease“/CKD) betroffen, doch die wenigsten der Betroffenen wissen von ihrer Erkrankung, die über eine lange Zeit völlig „stumm“, also symptomfrei, verläuft. Auch ist es nicht so, dass bei allen Menschen, die eine leicht bis moderat eingeschränkte Nierenfunktion haben, die Nierenfunktion weiter rasant abnimmt, bei einigen der Betroffenen schreitet die CKD kaum voran. Bei anderen aber schon – und diese Patientinnen und Patienten haben ein hohes Risiko, im Laufe Ihres Lebens einen Komplettausfall der Nieren zu erleben und dann auf die Dialyse oder eine Nierentransplantation angewiesen zu sein. Für sie ist die Früherkennung von höchster Relevanz.

    „Diese Hochrisikopatientinnen und -patienten fallen bei der ärztlichen Untersuchung auf. Sie haben eine eingeschränkte GFR (glomeruläre Filtrationsrate, das „Maß“ der Nierenfunktion) und erhöhte Eiweißwerte im Urin. Ein einfacher Blut- und Urintest haben also eine hohe prognostische Aussagekraft und können dafür sorgen, dass Menschen, die auf eine schwere Nierenkrankheit zusteuern, rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Dadurch kann der Nierenfunktionsverlust aufgehalten oder zumindest verlangsamt werden“, erklärt Prof. Dr. Werner Riegel, Präsident der Deutschen Nierenstiftung.

    Voraussetzung sei allerdings, dass die Menschen die Check-up-Untersuchung beim Hausarzt wahrnehmen, der – sollte die GFR eingeschränkt sein – auch einen Urintest macht. „Leider nehmen zu viele Menschen das Vorsorgeangebot nicht wahr und immer wieder erleben wir es, dass Patientinnen und Patienten nach Jahren der ‚Arztabstinenz‘ überfordert und verzweifelt sind, wenn sie bei der ärztlichen Untersuchung erfahren, dass ihre Nierenfunktion unwiederbringlich verloren ist und sie ein Nierenersatzverfahren benötigen.“

    Diese Schicksale müssen nicht sein, denn eine chronische Nierenkrankheit ist heute gut behandelbar und kann in vielen Fällen zum Stillstand gebracht werden. Neben der Behandlung mit Blutdrucksenkern, die als „Nierenschützer“ gelten und daher auch nierenkranken Menschen ohne zu hohen Blutdruckwerten verschrieben werden, stehen seit geraumer Zeit zusätzlich sehr effektive Medikamente zur Verfügung: Diese können das Fortschreiten des Nierenfunktionsverlustes signifikant verlangsamen. Allerdings dürfen Sie nur Betroffenen verschrieben werden, die noch über eine ausreichende Nieren-Restfunktion verfügen.

    „Hier liegt die Crux“, erklärt Prof. Dr. Julia Weinmann-Menke, Pressesprecherin der DGfN. „Fällt die Nierenfunktion unter ein bestimmtes Niveau, ist der ‚Point of no Return‘ überschritten und die Nierenkrankheit lässt sich durch Medikamente kaum noch aufhalten. Die Symptome, die zu einer ärztlichen Abklärung führen, wie Übelkeit oder Abgeschlagenheit, stellen sich aber oft erst ein, wenn die GFR bereits unter diesen Bereich gefallen ist. Die Betroffene fühlen sich vorher gesund und wenn sie dann mit Beschwerden zur Ärztin/zum Arzt gehen, kann dieser nur noch wenig für sie tun, weil sich das Therapiefenster bereits geschlossen hat. Das zeigt, wie wichtig die Früherkennung für den Erhalt der Nierengesundheit ist. Denn die positive Botschaft zum Weltnierentag lautet: Nierenkrankheiten sind gut behandelbar, wenn sie rechtzeitig erkannt werden.“

    Mit den Claim „Heute schon an morgen denken. Deine Nieren danken es Dir“ möchten Deutsche Nierenstiftung, DGfN, DN e.V., KfH und PHV am Weltnierentag auf den großen Nutzen der Früherkennungsuntersuchung hinweisen und Menschen über 35 Jahre ermuntern, das bestehende Vorsorgeangebot wahrzunehmen. Menschen mit Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder Übergewicht sollten sogar jährlich die Nierenwerte überprüfen lassen. Prominente Unterstützung erhält die Kampagne durch den Schauspieler, Regisseur und Botschafter der Deutschen Nierenstiftung, Hans-Joachim Heist.

    Der Weltnierentag ist eine Aktion der Deutschen Nierenstiftung und der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie und wird unterstützt von:

    - KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e. V.

    - PHV – Der Dialysepartner
    Patienten-Heimversorgung
    Gemeinnützige Stiftung

    - Verband Deutsche Nierenzentren (DN) e.V.

    Pressekontakte

    Pressestelle der DGfN
    Dr. Bettina Albers
    presse@dgfn.eu
    Tel. 03643/ 776423 / Mobil 0174/ 2165629

    Pressestelle der Deutsche Nierenstiftung
    Jörg Günther
    presse@nierenstiftung.de
    Tel. 06151 / 1365181 / Mobil 0173/ 8727817


    Bilder

    Plakat zum Weltnierentag
    Plakat zum Weltnierentag

    Deutsche Nierenstiftung

    Flyer zum Weltnierentag
    Flyer zum Weltnierentag

    Deutsche Nierenstiftung


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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