idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
01.03.2023 10:02

Fraunhofer HHI entwickelt europaweite Testinfrastruktur für KI und Robotik im Gesundheitswesen

Martina Müller Pressestelle
Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut, HHI

    Das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut (HHI) arbeitet im EU-Projekt TEF-Health (Testing and Experimentation Facility for Health AI and Robotics) daran, eine Testinfrastruktur für Künstliche Intelligenz (KI) und Robotik im Gesundheitswesen aufzubauen. Diese soll innovative Ansätze umfassend sowie schnell prüfen und zur Marktreife bringen.

    Unter der Leitung des Berlin Institute of Health (BIH) der Charité Berlin sind 51 Partner aus neun europäischen Ländern an TEF-Health beteiligt. Das Projekt ist im Januar 2023 gestartet und läuft bis Dezember 2027 für insgesamt 5 Jahre. Die Europäische Union und die im Projekt vertretenen Mitgliedsländer fördern das Projekt mit 60 Millionen Euro. Davon erhält das Fraunhofer HHI 1,2 Million Euro.

    Um neue Technologien im Gesundheitssystem einzuführen, müssen ihre Sicherheit, Robustheit, und Zuverlässigkeit ausführlich geprüft werden. Speziell für die Bereiche KI und Robotik gibt es in der Europäischen Union hohe Qualitätsanforderungen, jedoch noch eine unzureichende Testinfrastruktur, mit der sich Standards entwickeln, Innovationen prüfen und neue Produkte zertifizieren lassen.

    Das TEF-Health-Konsortium möchte diesen Prozess verbessern und die Validierung und Zertifizierung von KI und Robotik in medizinischen Geräten beschleunigen. Dafür entwickelt das Team eine (virtuelle und physische) Testinfrastruktur, die verschiedenen Technologien in realitätsgetreuen Umgebungen evaluieren kann, darunter z.B. Krankenhäuser und Labore. Anwender*innen können dann zum Beispiel sowohl Software zur Patient*innenbetreuung oder Diagnostik als auch Operations- oder Pflegeroboter testen.

    Um diese Testinfrastruktur zu entwickeln, erarbeiten die Projektpartner neue regulatorische und ethische Anforderungen wie standardisierte Testprotokolle und Zertifizierungen für KI-basierte Technologien oder einen bestimmten Verhaltenskodex bei der Anwendung. Zusätzlich müssen die notwendigen technischen und administrativen Verfahren entwickelt werden. Mit an Bord bei TEF-Health sind daher neben führenden Krankenhäusern, Universitäten und klinischen Forschungseinrichtungen, auch staatliche Prüforganisationen wie der TÜV, die deutsche Physikalisch-Technische Bundesanstalt und ihr französisches Pendant, das “Laboratoire national de métrologie et d’essais“ mit denen das Fraunhofer HHI in diesem Projekt eng zusammenarbeitet.

    Das Fraunhofer HHI ist mit seinen Forschungsgruppen „Erklärbare Künstliche Intelligenz“ und „Angewandtes Maschinelles Lernen“ aus der Abteilung für Künstliche Intelligenz an TEF-Health beteiligt. Die KI-Expert*innen werden Methoden und Instrumente zur Qualitätssicherung von KI-Technologien entwickeln. Zusätzlich werden sie bei der Konzeption und Entwicklung der virtuelleren Testinfrastruktur mitarbeiten und hierbei Ihre Expertise beispielsweise im Bereich der Zeitreihenanalyse, Anwendung erklärbarer KI-Methoden und in der Normung und Standardisierung einbringen.

    Das Fraunhofer HHI-Team konnte auf nationaler und internationaler Ebene bereits Erfahrung im Bereich KI-Standardisierung sammeln. Seit 2021 organisieren sie gemeinsam mit dem TÜV Verband und dem Bundesministerium für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) die jährliche Workshop-Reihe „Towards Auditable AI Systems“, bei der wegweisende Whitepaper entstehen. International arbeiten die Fraunhofer HHI-Forschenden an der Entwicklung und Standardisierung von KI-Verfahren für den Gesundheitssektor in der ITU/WHO-Fokusgruppe „AI for Health“, die vom Institut geleitet wird.

    Die im Projekt entwickelten Evaluierungsressourcen und Infrastrukturen werden der Industrie im Anschluss in Form von gebührenpflichtigen Diensten zur Verfügung stehen. Durch diese umfangreichen Test- und Bewertungswerkzeuge möchte das TEF-Health-Team auch das Vertrauen der Bevölkerung in innovative KI- und Robotik-Techniken stärken.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Martina Müller
    Abteilungsleiterin Corporate Communications
    Tel. +49 30 31002-242
    E-Mail martina.mueller@hhi.fraunhofer.de

    Dr. rer. nat. Jackie Ma
    Gruppenleiter Angewandtes Maschinelles Lernen
    Tel. +49 30 31002 461
    E-Mail jackie.ma@hhi.fraunhofer.de


    Originalpublikation:

    https://www.hhi.fraunhofer.de/news/nachrichten/2023/fraunhofer-hhi-entwickelt-eu...


    Bilder

    Berlin Institute of Health (BIH) at Charité Berlin
    Berlin Institute of Health (BIH) at Charité Berlin

    © Petra Ritter/BIH


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Elektrotechnik, Informationstechnik, Maschinenbau, Mathematik, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).