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06.04.2023 15:37

»The Essence of Biocement« – Produktdesign-Abschlussarbeit vom Rat für Formgebung ausgezeichnet

Claudia Weinreich Universitätskommunikation
Bauhaus-Universität Weimar

    Mit ihrer gemeinsamen Bachelorarbeit über einem emissionsfrei herstellbaren Biozement überzeugten Julia Huhnholz und Friedrich Gerlach die Jury des internationalen Nachwuchswettbewerbs »one&twenty« (ehemals »ein&zwanzig«). Als eine von 21 ausgezeichneten Arbeiten setzte sich das Design-Duo gegen 545 Einsendungen von 134 Universitäten aus 53 Ländern durch. Für die Shortlist nominiert, wurden zudem Esther Betz und Mara Kossira für ihren innovativen Wäscheständer »MAÏMA.«.

    Die Herstellung von Zement ist sehr energieaufwändig und ressourcenintensiv. Um eine ernsthafte Alternative, den sogenannten Biozement, bekannter zu machen und die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten zu illustrieren, haben Julia Huhnholz und Friedrich Gerlach das Sitzmöbel »The Essence of Biocement« entworfen und aus dem Material gefertigt. Biozement kann ohne jegliche Emissionen und Zufuhr von Wärme mikrobiell hergestellt werden – und zwar mithilfe von Harnstoff, auch Urea genannt. Dabei verbinden sich mittels der enthaltenen Bakterien recycelte Ziegelsteine und Calciumcarbonat zu einem belastbaren und stabilen Biozement.

    Interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb und außerhalb der Bauhaus-Universität Weimar

    Für die Abschlussarbeit haben Huhnholz und Gerlach disziplinübergreifende Kooperationspartner an ihrer Seite gehabt: die Fakultät Bauingenieurwesen der Bauhaus-Universität Weimar, das Institut für Mikrobiologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena und die Bauingenieure der University of Cape Town. Der Laborchemie-Großhandel Carl Roth unterstützte mit einem Materialsponsoring.

    Mit der Auszeichnung durch den Rat für Formgebung ist die Möglichkeit verbunden, zum Salone del Mobile 2023, der Mailänder Designmesse, zu reisen und an der Ausstellung »one&twenty« teilzunehmen. Dort werden die ausgezeichneten Arbeiten nicht nur der Öffentlichkeit, sondern auch einem Fachpublikum präsentiert – eine sehr gute Möglichkeit, wichtige Kontakte zu knüpfen.

    Shortlist-Nominierung für Designobjekt zum nachhaltigen Umgang mit eigener Kleidung

    Miefende Wäscheberge verteilt im Zimmer? In den meisten Haushalten gibt es einen oder mehrere Orte, an dem sich getragene Kleidung stapelt, bis sie schließlich zu riechen beginnt und in der Wäsche landet. Um dem entgegenzuwirken, haben Esther Betz und Mara Kossira in einem Semesterprojekt »MAÏMA.« entwickelt, ein Designobjekt, das ästhetisch ansprechend vielgestaltige Aufhänge-Möglichkeiten bietet. So wird die Kleidung nicht nur sichtbar, sondern sie lüftet ganz nebenbei auch noch gut durch.

    Der Wäscheständer trägt so dazu bei, die Wäsche weniger häufig und unnötig zu waschen. Das spart nicht nur Energie und Wasser, sondern schont auch die Textilien, die weniger Abnutzung unterliegen und viel länger halt- und tragbar sind.

    Unter den Ausgezeichneten sind zwei weitere Bachelor-Absolvent*innen der Fakultät Kunst und Gestaltung. Emma Tietze, die mittlerweile im Master an der Universität der Künste Berlin studiert, gehört zu den Winner*innen mit ihrer modularen Teppichserie »Expandable rug«. Auch Justus Hilfenhaus wurde mit seinem selbstladenden und energieerzeugenden Küchenradio »teg-radio« ausgewählt, das er in seinem Masterstudium an der École cantonale d'art de Lausanne (ECAL) entwickelt hat. Die Preisverleihung des internationalen Wettbewerbs findet im Rahmen des »Salone del Mobile« am 17. April 2023, 19 Uhr, in Mailand statt.

    »The Essence of Biocement« wurde von Dr. Jan Willmann, Professor für Theorie und Geschichte des Design, Katrin Krupka, damalige Vertretungsprofessorin für Material und Umwelt und dem Wissenschaftlichen Mitarbeiter Michael Braun, Theorie und Geschichte des Design, betreut.
    Die Semesterarbeit »MAÏMA.« wurde von Martin Kuban, Professor für Material und Umwelt und der damaligen Künstlerischen Mitarbeiterin Susann Paduch betreut.

    Über den Wettbewerb
    Mit dem Wettbewerb »one&twenty« (ehemals »ein&zwanzig«) möchte der Rat für Formgebung Nachwuchsdesigner*innen die Chance eröffnen, im Rahmen des »Salone del Mobile 2023« ihre Prototypen in Mailand auszustellen. Insgesamt 21 Arbeiten werden ausgewählt und während der Designmesse präsentiert. Der internationale Wettbewerb richtet sich an Designstudierende und -Alumni mit innovativen und richtungsweisenden Arbeiten aus den Bereichen Interior Design, Lifestyle, Eco Design, Social Design & Medical and Rehabilitation, Materials and Textiles, Techniques and Processes for Design, Public Design und Digitally Supported Design.
    http://one-and-twenty.de/preistraegerinnen/

    Über den Rat für Formgebung
    Der Rat für Formgebung ist eine unabhängige und international agierende Institution, die Unternehmen darin unterstützt, Designkompetenz effizient zu kommunizieren und gleichzeitig darauf abzielt, das Designverständnis der breiten Öffentlichkeit zu stärken. 1953 auf Initiative des Deutschen Bundestages als Stiftung gegründet, setzt sich der Rat für Formgebung mit seinen Wettbewerben, Ausstellungen, Konferenzen, Seminaren und Publikationen für gutes Design ein. Dem Stifterkreis des Rats für Formgebung gehören aktuell rund 260 in- und ausländische Unternehmen an.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Für Rückfragen steht Ihnen gern Romy Weinhold, Mitarbeiterin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an der Fakultät Kunst und Gestaltung, telefonisch unter +49 / 36 43 / 58 11 86 oder per E-Mail an romy.weinhold@uni-weimar.de zur Verfügung.


    Weitere Informationen:

    http://one-and-twenty.de/preistraegerinnen/


    Bilder

    Das Sitzmöbel »The Essence of Biocement« ist aus emissionfrei herstellbarem Biozement gefertigt.
    Das Sitzmöbel »The Essence of Biocement« ist aus emissionfrei herstellbarem Biozement gefertigt.
    F. Gerlach / J. Huhnholz
    Bauhaus-Universität Weimar

    Die Kleidung ist nicht nur sichtbar, sondern sie lüftet ganz nebenbei auch noch gut durch. Das trägt dazu bei, die Wäsche weniger häufig und unnötig zu waschen.
    Die Kleidung ist nicht nur sichtbar, sondern sie lüftet ganz nebenbei auch noch gut durch. Das trägt ...
    Esther Betz / Mara Kossira
    Bauhaus-Universität Weimar


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Kunst / Design
    überregional
    Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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