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Wissenschaft
Bahnbrechende Forschungen in der Mathematik:
"Arakelianscher Approximationssatz", "Arakelianmenge", "Arakelianscher Handschuh", - das sind Fachbegriffe, die in die Mathematik eingegangen sind. Sie sind benannt nach dem armenischen Mathematiker Prof. Dr. Norair U. Arakelian, der seit Jahren eng mit dem Fach Mathematik an der Universität Trier zusammen arbeitet. In einer Feierstunde erhält Arakelian von der Universität Trier die Ehrendoktorwürde (Dr. rer. nat. h.c), und zwar am Mittwoch, 09. Juni 2004 (16 Uhr, Hörsaal 9). Aus diesem Anlass hält er einen Festvortrag zum Thema "On Cultural Aspekts of the Ancient Armenia". "Arakelian hat Ergebnisse mit bahnbrechendem Charakter erzielt und damit hochrangige wissenschaftliche Leistungen erbracht", heißt es in der Laudatio.
Arakelian ist Mitglied der Armenischen Akademie der Wissenschaften
und gehört zu den armenischen Mathematikern, die sich in den letzten 60 Jahren mit den Problemen der "Approximationstheorie" befasst und hervorragende wissenschaftliche Leistungen erbracht haben. Mit dem später nach ihm benannten Approximationssatz beendet der armenische Forscher eine lange Kette von Untersuchungen, die 1885 begonnen hatte und zwar derart, "dass man es besser nicht hätte machen können". So charakterisiert der Trierer Mathematiker Prof. Dr. Wolfgang Luh den 1964 bewiesenen "Arakelianschen Approximationssatz". Die Approximationstheorie ist diejenige Teildisziplin der Mathematik, die sich mit der "Annäherung komplizierter Funktionen durch möglichst einfache befasst". Ganz allgemein gibt es in diesem Bereich kaum eine wichtigere neuere Veröffentlichung, die sich nicht in irgendeiner Weise auf Arbeiten von Arakelian bezieht oder ihnen zu mindest wesentliche Anregungen verdankt", heißt es in der Laudatio.
Aufenthalte in Trier
Doch nicht nur die vielfältigen Forschungen unter anderem auch über Potenzreihen veranlassen das Fach Mathematik an der Universität Trier Arakelian die Ehrendoktorwürde zu verleihen. Seit 1996 unterhält er persönlichen Kontakt zum Fach Mathematik und hat zwei Mal die Universität Trier besucht. "Von den bahnbrechenden Forschungen des Armeniers profitieren wir sehr", so Professor Luh. Regelmäßig kommen Arakelians Mitarbeiter und Schüler an die Universität Trier, und eine Reihe von Veröffentlichungen sind aus der Zusammenarbeit entstanden; inzwischen sind 14 gemeinsame Publikationen erschienen.
Die Verleihung der Ehrendoktorwürde an Norair U. Arakelian ist jedoch nicht nur eine Auszeichnung für einen international renommierten Mathematiker ersten Ranges, sondern gleichzeitig auch eine Ehre für den Fachbereich IV und das Fach Mathematik an der Universität Trier, heißt es in der Laudatio. Darüber hinaus soll die Ehrung auch ein Zeichen der Anerkennung für die wissenschaftlichen Leistungen der Kollegen in Armenien setzen, die ihrer Arbeit nach wie vor nur unter äußerst schwierigen Bedingungen nachgehen können.
Zur Vita:
Arakelian wurde 1936 in Yerevan, Armenien geboren. Nach dem Studium der Mathematik und Physik, das er 1962 als "Kandidat der Mathematisch-Physikalischen-Wissenschaften" abschloss, arbeitete er am Steklov-Institut der Akademie der Wissenschaften der UdSSR. Hier begannen seine Forschungen zur Approximationstheorie in der führenden und berühmten Schule unter Keldysh, 1970 erhielt er den Doktorgrad. Neben einer Reihe anderer Auszeichnungen war er als bester Jungmathematiker der UdSSR Gewinner des Komsomol-Preises der Jahre 1969 - 1970. Er wurde 1974 korrespondierendes Mitglied der Armenischen Akademie der Wissenschaft und ist seit 1990 Vollmitglied (Akademiker).
Arakelian war Präsident der Vereinigung Armenischer Mathematiker, Rektor der Staatsuniversität Yerevan und ist seit 1989 Direktor des Mathematischen Instituts der Akademie der Wissenschaften.
Am 09. Oktober 2003 wurde Arakelian auf höchster Ebene vom Präsidenten der Republik Armenien und in Anwesenheit der Direktoren zahlreicher ausländischer Akademien für seine wissenschaftlichen Leistungen ehrenvoll ausgezeichnet. Der betreffende Verdienstorden (dessen Urkunde die Nummer 0001 trägt) wurde eigens für die Person Arakelian neu geschaffen.
Arakelian hätte mehrfach die Möglichkeit gehabt, auf hervorragend dotierten Positionen an Universitäten in Kanada oder den U.S.A. zu arbeiten. Er blieb in Armenien, wo die äußeren Arbeitsbedingungen nach wie vor sehr beschränkt sind, um eigene mathematische Inspirationen mit jungen Wissenschaftlern seiner Heimat zu teilen. Seine große Bildung (auch in außermathematischen Bereichen), ebenso wie seine Bescheidenheit und Warmherzigkeit schaffen eine geistige Atmosphäre, in der Nachwuchsmathematiker ihre eigenen Talente - selbst unter den gegebenen extrem schwierigen Nebenbedingungen - voll entfalten können.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Mathematik, Physik / Astronomie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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