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28.04.2023 12:01

Einweihungsfeier und Spatenstich am Campusbereich Seltersberg/Veterinärmedizin

Lisa Dittrich Presse, Kommunikation und Marketing
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Justus-Liebig-Universität Gießen feiert Einweihung des Neubaus der Kleintier- und Vogelklinik – Spatenstich für den Neubau des OP-Zentrums der Pferdeklinik

    Am Campusbereich Seltersberg/Veterinärmedizin gab es doppelten Grund zur Freude: Der Neubau der Kleintier- und Vogelklinik der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) konnte am 28. April 2023 im Beisein von Wissenschaftsministerin Angela Dorn, Finanzminister Michael Boddenberg, Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher sowie zahlreichen Gästen aus Wissenschaft und Politik endlich auch offiziell feierlich eingeweiht werden. Zugleich hat die JLU mit dem Spatenstich für den Neubau des Operations- und Diagnostikzentrums (kurz: OP-Zentrum) der Pferdeklinik ein weiteres wichtiges Bauprojekt auf den Weg gebracht – auch dies ein wesentlicher Schritt zur Neuordnung des an die Frankfurter Straße angrenzenden und verkehrsmäßig günstig gelegenen Campusbereichs.

    Während der Neubau der Kleintier- und Vogelklinik durch das Land Hessen aus dem Hochschulbau-Investitionsprogramm HEUREKA finanziert wurde, wird der Neubau des OP-Zentrums der Pferdeklinik mit hochtechnisierten Operations- und Untersuchungsbereichen aus Eigenmitteln der JLU realisiert. Das JLU-Präsidium dankt in diesem Zusammenhang allen Spenderinnen und Spendern, die den Neubau des Operations- und Diagnostikzentrums der Pferdeklinik finanziell unterstützt haben – auch im Rahmen eines Spendenabends, den Ann Kathrin Linsenhoff, Mitglied des JLU-Hochschulrats, JLU-Alumna, Tierärztin, Stifterin und ehemalige Dressurreiterin, im Jahr 2020 organisiert hatte. Für die Baudurchführung war bzw. ist in beiden Fällen der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH) verantwortlich.

    Wissenschaftsministerin Angela Dorn betonte: „Die Veterinärmedizin an der Justus-Liebig-Universität Gießen widmet sich einem enorm breiten Spektrum – vom Reptil bis zum Reitpferd. Diese Kombination aus Kleintier- und Großtierklinik ist einzigartig in Hessen: Bundesweit gibt es nur fünf Tierkliniken dieser Art. Der Neubau vereint die Lehre, Forschung und Behandlung nun unter einem Dach, bietet Platz für moderne Behandlungs- und OP-Räume, Stallungen und Volieren, Labore und Seminarräume. Wir fördern diese wichtige Erweiterung des Campus Seltersberg mit rund 83 Millionen Euro aus unserem Hochschulbauprogramm HEUREKA. Auch der Ausbau der Pferdeklinik, den die Uni Gießen allein stemmt, ist ein Meilenstein der Weiterentwicklung des Campus. Beide Projekte machen den Fachbereich Veterinärmedizin zukunftsfest.“

    Finanzminister Michael Boddenberg ergänzte: „Die Förderung der mittelhessischen Hochschulen ist der Landesregierung enorm wichtig. Allein an der Justus-Liebig-Universität investieren wir über eine Milliarde Euro. Davon haben rund 83 Millionen Euro den Neubau der Kleintier- und Vogelklinik ermöglicht. Trotz aller Widrigkeiten, die es bei diesem besonderen Bauprojekt gegeben hat, war es gut investiertes Geld. Für die Versorgung der Tiere auf Uni-Niveau sind die Veterinärkliniken in Gießen der zentrale Anlaufpunkt für ganz Hessen und sogar für die umliegenden Bundesländer geworden. Der Neubau wird dieser Bedeutung gerecht.“

    JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee ging als Hausherr in seiner Begrüßungsansprache auf die Bedeutung der dringend nötigen, schrittweisen baulichen Erweiterung am Campus Natur- und Lebenswissenschaften ein, die auf Basis der von 2017 bis 2019 entwickelten Masterplanung erfolgt: „Schon bei der Grundsteinlegung waren wir uns sicher, dass der Neubau der Kleintier- und Vogelklinik eine Visitenkarte für die Universitätsstadt Gießen und ein Meilenstein für die universitäre Veterinärmedizin sowie die Campusentwicklung der JLU sein würde. Bis das Gebäude, das hochkomplexen spezifischen Anforderungen genügen muss, Anfang 2020 bezogen wurde und heute endlich auch offiziell feierlich eingeweiht werden kann, war es ein langer, steiniger Weg. Wir sind daher besonders froh über die positiven Rückmeldungen von Nutzerinnen und Nutzern, die im Neubau unter modernsten Rahmenbedingungen behandeln, forschen, lehren und anderweitig mitarbeiten, ebenso wie von Besucherinnen und Besuchern, deren Tierpatienten hier kompetente medizinische Hilfe erfahren.“

    Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher hob die Bedeutung der Veterinärkliniken für die Universitätsstadt Gießen hervor. „Hier ist die Campusentwicklung der Universität Gießen zukunftsweisend vorangetrieben und eine gemeinsame städtebauliche Planung in vorbildlicher Weise umgesetzt worden. Die Vorhaben wurden von der Stadt mit der Aufstellung eines entsprechenden Bebauungsplans und eines städtebaulichen Vertrages aktiv flankiert.“

    Die Gießener Veterinärmedizin genießt national wie international einen hervorragenden Ruf in Forschung und Lehre und Tierpatientenversorgung. Sie prägt – zusammen mit anderen Bereichen der Lebenswissenschaften – das Profil der JLU entscheidend mit. Der Fachbereich 10 – Veterinärmedizin gehört zu den insgesamt nur fünf tierärztlichen Bildungsstätten in Deutschland, der mehrfach von internationalen Spezialistinnen und Spezialisten hervorragend begutachtet wurde. Umso wichtiger ist es, dass die Rahmenbedingungen stimmen. Die Notwendigkeit einer stetig verbesserten Infrastruktur für Forschung, Lehre und Patientenversorgung am Fachbereich Veterinärmedizin betonten sowohl Studiendekanin Prof. Dr. Melanie Hamann in Vertretung für Dekan Prof. Dr. Dr. Stefan Arnhold als auch Prof. Dr. Michael Röcken, Leiter der Klinik für Pferde (Chirurgie).

    „Am Fachbereich Veterinärmedizin der JLU wird seit über 200 Jahren Tierheilkunde gelehrt. Wir sind im Fachbereich Veterinärmedizin stolz auf unsere lange Tradition, vor allem aber auch auf unseren guten Namen und den hohen Versorgungsstandard. Für die Behandlung der Tierpatienten sind die Veterinärkliniken in Hessen und weit darüber hinaus ein zentraler Anlaufpunkt. Um eine starke Position in Lehre, Forschung und Patientenversorgung zu behaupten und auszubauen, bedarf es adäquater Lehr-, Forschungs- und Behandlungseinrichtungen“, betonte die Studiendekanin. Prof. Röcken freute sich angesichts des Spatenstichs vor allem auch auf den nächsten Schritt, den Bau des neuen OP-Zentrums der Pferdeklinik: „Für uns werden sich die chirurgischen und klinisch-wissenschaftlichen Arbeitsbedingungen noch einmal erheblich verbessern, auch durch eine direkte Anbindung des neuen OP-Zentrums an die bildgebenden Großgeräte (MRT, CT) in der Kleintier- und Vogelklinik. So können wir langfristig auf international konkurrenzfähigem Niveau bleiben.“

    Für den LBIH erklärte Direktor Thomas Platte: „Die Kleintier- und Vogelklinik ist ein technisch hochkomplexes Spezialgebäude. Das Bauprojekt war entsprechend anspruchsvoll und herausfordernd. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die Klinik ist ein Unikat und nimmt in vielerlei Hinsicht bundesweit eine Sonderstellung ein. Die Pferdeklinik steht am Anfang: Glück auf für eine unfallfreie Umsetzung und einen planmäßigen Verlauf.“ Es folgte eine symbolische Schlüsselübergabe für die KVK an die drei Klinikleiter Prof. Dr. Andreas Moritz, Prof. Dr. Michael Lierz und Prof. Dr. Kramer, zugleich JLU-Vizepräsident für Forschung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, sowie anschließend der Spatenstich für den Neubau des OP-Zentrums der Pferdeklinik.

    Kleintier- und Vogelklinik
    Der Neubau der Kleintier- und Vogelklinik ist ein wesentlicher Schritt zur Neuordnung des Campusbereichs Veterinärmedizin/Seltersberg. Die markante Außenansicht ist durch Vogelvolieren und einen dreigeschossigen Hundeauslauf in Richtung Bahngelände geprägt. Das Gebäude besteht aus einem durchgehenden Sockelgeschoss, das teilweise als Tiefgarage genutzt wird. Es folgen vier Vollgeschosse, die sich um zwei zentrale Innenhöfe erstrecken. Im Gebäude finden sich Behandlungs- und OP-Räume, Stallungen und Volieren sowie Labore für Kleintiere, Reptilien und Vögel. Mitarbeitende, Studierende sowie Besucherinnen und Besucher werden vom zentralen Campusplatz aus in das viergeschossige Gebäude geleitet. Das Konzept führt Lehre, Forschung und Behandlung zusammen, zugleich vermeidet die
    Wegeführung Kreuzungspunkte zwischen Personal-, Patienten- und Besucherverkehr.

    Die Kosten für das komplexe Spezialgebäude lagen bei rund 83 Millionen Euro, hinzu kommen weitere fünf Millionen Euro für die Geräteausstattung.

    Das Gebäude konnte nach baulichen Verzögerungen – unter anderem durch Kündigungen von Fachplanern – ab 2020 von der JLU in Betrieb genommen werden. Die Projektleitung hatte der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH) inne; die Objektplanung lag bei Heinle, Wischer und Partner, Freie Architekten, Berlin, und die Projektsteuerung bei DU – Diederichs Projektmanagement, Wuppertal.

    OP-Zentrum der Pferdeklinik
    Mit Erstellung des Neubaus des Operations- und Diagnostikzentrums der Pferdeklinik des
    Fachbereichs 10 – Veterinärmedizin der JLU beginnt eine zeitgemäße Modernisierung der Pferdklinik. Im Neubau, der eine Hauptnutzfläche von 676 Quadratmetern haben wird, soll den künftigen Nutzerinnen und Nutzern ein zukunftsorientiertes Raumprogramm für Chirurgie und Innere Medizin zur Verfügung gestellt werden. In einer späteren Bauphase ist die Sanierung des bestehenden Gebäudes in der Frankfurter Straße 108 geplant.

    Die Gesamtkosten für den Neubau des OP-Zentrums der Pferdeklinik sind inklusive Baunebenkosten auf rund 15 Millionen Euro veranschlagt. Die Bauübergabe bzw. Inbetriebnahme ist für das vierte Quartal 2025 vorgesehen. Die Projektleitung liegt beim Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH), die Planung und Bauleitung bei apd architektur+ingenieurbüro, Frankfurt.

    Das OP-Zentrum wird neben vier Untersuchungsräumen und drei Operationsräumen mehrere erforderliche Nebenräume haben, darunter Überwachungs- und Narkoseräume, Aufwachboxen, Sterilisations- und Geräteräume, Labore und Sozialräume sowie einen großen
    Technikbereich. Die Ausrichtung sowie die Abmessungen des Gebäudes orientieren sich an der umliegenden Bebauung und fügen sich somit städtebaulich in die Umgebung ein. Das zweigeschossige Gebäude mit einem Innenhof im Obergeschoss soll in Massivbauweise mit vorgehängter Betonfassade errichtet werden.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dekanat des Fachbereichs Veterinärmedizin der JLU Gießen
    E-Mail: dekanat@fb10.uni-giessen.de


    Weitere Informationen:

    https://www.uni-giessen.de/de/ueber-uns/campus/seltersberg-veterinaermedizin
    https://www.uni-giessen.de/de/fbz/fb10


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin, Tier / Land / Forst
    überregional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

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