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Wissenschaft
Neue Wege zur Behandlung der Bluterkrankheit sollen gefunden werden
Bonn, 8.6.04. Ein Kooperationsprojekt zwischen dem Institut für Experimentelle Hämatologie und Transfusionsmedizin der Universitätsklinik Bonn und dem Forschungszentrum caesar wurde von der Bayer AG mit einem "Special Project Award" ausgezeichnet. Mit diesem Preis, der jährlich im Rahmen des "Bayer Hemophilia Awards Program" weltweit ausgelobt wird, soll die Erforschung, Diagnostik und Therapie der Bluterkrankheit (Hämophilie A) gefördert werden.
Das Preisgeld wird in ein Forschungsprojekt fließen, das ein Team um die Wissenschaftler Rainer Schwaab (Uniklinik Bonn), Daniel Hoffmann und Martin Zabe (caesar) vorgeschlagen hat. Dabei geht es um die Erforschung und Bewältigung einer Behandlungskomplikation, die bei etwa einem Viertel der schwerkranken Bluter auftritt: Wenn das verabreichte Medikament "Blutgerinnungsfaktor VIII (FVIII)" in die Blutbahn gespritzt wird, reagiert das Immunsystem mit der Bildung von Antikörpern, die sich an FVIII heften und so seine therapeutische Wirkung zunichte machen. In der Folge kann es zu fatalen, unkontrollierten Blutungen kommen.
Das Team will ein Verfahren entwickeln, das Informationen darüber liefert, an welchen Stellen von FVIII die Antikörper bevorzugt binden. Diese Bindungsstellen nennt man auch "Epitope". Auf dieser Grundlage wollen die Wissenschaftler dann kleinere Moleküle ("Mimotope") herstellen, die den Epitopen ähnlich sind und daher auch in ähnlicher Weise an die Antikörper binden. Dadurch wird die unerwünschte Bindung zwischen Antikörper und FVIII gestört, und FVIII gewinnt seine therapeutische Wirkung zurück.
Ziel des Projekts ist es, diesen Prozess von der genauen Epitop-Identifizierung bis zur Entwicklung eines Mimotops anhand eines realistischen Modellsystems zu erproben. Die Forscher hoffen, auf diese Weise einen neuen Weg zur verbesserten Behandlung der Bluterkrankheit zu bahnen.
Das internationale Forschungszentrum caesar (center of advanced european studies and research) hat 1999 die Arbeit aufgenommen. Mit inzwischen über 200 Mitarbeitern forschen interdisziplinäre Teams in den Bereichen Biotechnologie, Materialwissenschaften/Nanotechnologie und Medizintechnik. Forschung und industrielle Anwendung gehen Hand in Hand: caesar entwickelt innovative Produkte und Verfahren und unterstützt die Wissenschaftler bei Firmenausgründungen.
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Forschungszentrum caesar, Frau Francis Hugenroth
Ludwig-Erhard-Allee 2, 53175 Bonn
Telefon: 0228 / 96 56-135
Fax: 0228 / 96 56-111
E-Mail: hugenroth@caesar.de
Internet: www.caesar.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Forschungsprojekte, Organisatorisches
Deutsch
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