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20.06.2023 10:00

Gesundheit für alle(s)? Der Ethikrat diskutiert One Health

Jonas Huggins Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutscher Ethikrat

    Was ist neu an One Health? Das fragt die Jahrestagung des Deutschen Ethikrates am 21. Juni 2023. Unter dem Titel „One Health: Gesundheit für alle(s)?“ nimmt die Tagung in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin ein Verständnis von Gesundheit unter die Lupe, das die globale Verflechtung von Mensch, Tier und Umwelt in den Mittelpunkt stellt. Die Tagung wirft auch ein Schlaglicht auf die schwierige Umsetzung von One Health in Forschung, Ethik und Politik.

    „Wir können unsere Gesundheit nicht isoliert als medizinisches Behandlungsproblem betrachten“, sagt Alena Buyx, die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates. „Vielmehr sollten wir Gesundheit zunehmend holistisch verstehen. Mit der Klimakrise werden die komplexen Zusammenhänge zwischen ökologischer, tierischer und menschlicher Gesundheit überdeutlich.“

    Die von Zoonosen wie SARS-CoV-2 ausgehenden Gefahren machen die Bedeutung von One Health offenkundig. Der Ansatz lenkt das Augenmerk aber auch auf schleichende Gefahren, die etwa von der Entstehung von Antibiotikaresistenzen, der Degradierung der Umwelt oder Mangelernährung ausgehen. Der Klimawandel wird viele dieser Gefahren verschärfen.

    „One Health erscheint zunächst als ein vielversprechender Ansatz, um auf multiple Krisen unserer Zeit zu antworten“, sagt Annette Riedel, Mitglied des Deutschen Ethikrates. „Ein solch ganzheitlicher Ansatz birgt möglicherweise aber auch die Gefahr, dass nötige Differenzierungen verloren gehen.“

    So ist kontrovers, was Gesundheit genau bedeutet, wenn der Begriff nicht auf Individuen, sondern auf Kollektive oder den Planeten bezogen wird. „Welchen Begriff von Gesundheit wir verwenden, ist keine rein akademische Frage“, sagt Frauke Rostalski, Mitglied des Deutschen Ethikrates. „Wie wir One Health verstehen, beeinflusst die Forschung, begründet ethische Ansprüche und hat ganz praktische Konsequenzen für die Politik.“

    Die Jahrestagung des Ethikrates beginnt mit einem Einführungsvortrag der Soziologin Gesa Lindemann. In der anschließenden Podiumsrunde diskutieren Sachverständige verschiedener Fachrichtungen One Health aus unterschiedlichen ethischen Perspektiven. Es folgen drei parallele Vorträge über die verschiedenen Forschungsfelder, in denen One Health bedeutsam ist. Abschließend wird auf der Tagung diskutiert, welche Folgen One Health in der Praxis hat, von der ärztlichen Versorgung bis hin zur nationalen und internationalen Gesundheitspolitik.

    Unter www.ethikrat.org/live ist ein Videostream der Tagung frei zugänglich. Für die Teilnahme vor Ort ist eine Anmeldung erforderlich. Sowohl vor Ort als auch online stehen eine Übertragung in Gebärdensprache und eine Simultanmitschrift bzw. Live-Untertitelung zur Verfügung. Im Nachgang werden die Videoaufzeichnung sowie ein vollständiges Transkript zur Verfügung gestellt.

    Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden sich unter www.ethikrat.org/jahrestagungen/one-health.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Meer / Klima, Philosophie / Ethik, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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