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Wissenschaft
Der Chemiker Prof. Dr. Lutz Ackermann von der Universität Göttingen ist im Wettbewerb „Jahrhundertprojekt“ der Werner Siemens-Stiftung (WSS) ausgezeichnet worden. Ackermanns Team und fünf weitere erhalten für ihre Ideen einen Forschungspreis von jeweils über einer Million Euro. Die Preisverleihung fand am Freitag in Luzern statt. Eins der sechs Teams erhält außerdem den Zuschlag für ein WSS-Forschungszentrum, das Technologien für eine nachhaltige Ressourcennutzung erforschen und entwickeln soll. Basierend auf ihren Ideen erarbeiten die Teams bis Ende Oktober ihre detaillierten Konzepte.
Im Dezember wird entschieden, welche Idee den Zuschlag erhält. Die Stiftung fördert das Forschungszentrum zehn Jahre lang mit insgesamt über 100 Millionen Euro.
„Die Universität Göttingen gratuliert Lutz Ackermann und seinem Team ganz herzlich zu diesem riesigen Erfolg“, sagte Göttingens Universitätspräsident Prof. Dr. Metin Tolan. „Wir drücken ihm für den weiteren Wettbewerb nicht nur die Daumen, sondern werden das Projekt gemeinsam mit dem Land bestmöglich unterstützen. Es zeigt, dass das Thema Nachhaltigkeit einen festen Platz in Forschung und Lehre an unserer Universität hat.“
Falko Mohrs, niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur, erklärte: „Ich beglückwünsche Lutz Ackermann zu seinem herausragenden wissenschaftlichen Ansatz für eine nachhaltige Chemie. Er vereint herausfordernde Grundlagenforschung mit rascher Praxisanwendung. Das Team der Universität Göttingen hat sich zu Recht in einem intensiven und hochkarätigen Wettbewerb behauptet.“
Energie, reine Luft, sauberes Wasser, Nahrung und Lebensräume gibt es auf der Erde nur begrenzt, und zur sorgsamen Nutzung der Güter kann und muss die Wissenschaft beitragen. Unter dieser Prämisse hatte die WSS zu ihrem hundertjährigen Bestehen den Wettbewerb gestartet, an dem Forschende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mit mehr als 120 Ideen teilnahmen. Das Forschungsteam um Ackermann will das Potenzial nachhaltiger Katalysen ausschöpfen: Chemikalien für beispielsweise Medikamente und Dünger werden in Prozessen hergestellt, die viel Energie verbrauchen – mithilfe fossiler Rohstoffe und geeigneter Katalysatoren zur Beschleunigung der Reaktionen. Um dies nachhaltiger zu gestalten, müssen erneuerbare Energien zum Einsatz kommen. Außerdem sind neue Katalysatoren auf Basis wenig toxischer, leicht zugänglicher Metalle nötig. Ziel des Teams ist es, neue Moleküle mit dem Einsatz von Wind- und Sonnenenergie zu erzeugen, und zwar mit Reaktionen, bei denen Wasserstoff als einziges Nebenprodukt anfällt.
Im WSS-Forschungszentrum plant das Team, chemische Prozesse mit neuen Strategien nachhaltig zu gestalten. Dazu gehören Elektrokatalysen, angetrieben durch erneuerbare Energien. Damit lassen sich Synthesewege abkürzen, was die Bildung unerwünschter chemischer Abfälle vermeidet.
Prof. Dr. Lutz Ackermann
Georg-August-Universität Göttingen
Institut für Organische und Biomolekulare Chemie
und Friedrich-Wöhler-Forschungsinstitut für Nachhaltige Chemie
E-Mail: lutz.ackermann@chemie.uni-goettingen.de
Internet: http://www.uni-goettingen.de/de/50118.html
http://www.wernersiemens-stiftung.ch/jahrhundertprojekt
Prof. Dr. Lutz Ackermann (Mitte), Universitätspräsident Prof. Dr. Metin Tolan (vorne links).
WSS, Felix Wey Fotografie
WSS, Felix Wey Fotografie
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Chemie, Medizin, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsprojekte, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
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