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Wissenschaft
Wichtiger Forschungspreis geht an einen Gastwissenschaftler der Universität Oldenburg und des Delmenhorster Hanse-Wissenschaftskollegs
Heute wird Prof. Dr. Wolfgang Frühwald, der Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung, am Stiftungssitz in Bonn dem englischen Biologen Dr. David McAlpine offiziell die Urkunde für einen wichtigen und hochdotierten Forschungspreis überreichen. Dieser Preis ist nach dem deutschen Mathematiker und Astronomen Friedrich Wilhelm Bessel (1784-1846) benannt und wird McAlpine "für seine herausragenden Leistungen in Forschung und Lehre" verliehen. Den Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis gibt es seit 2001. Er ist für junge ausländische Wissenschaftler bestimmt, die auf ihrem Arbeitsgebiet international führend sind und sich durch ihre wissenschaftlichen Aktivitäten bereits einen guten Namen gemacht haben. Im Jahre 2002 konnten 20 und im Jahre 2003 21 derartige Preise vergeben werden. Die Preissumme, je nach Rang des Forschers maximal 55.000 Euro, stammt aus Mitteln des Zukunftsinvestitionsprogramms der Bundesregierung. Der "Mehrwert" für die deutsche Forschung ergibt sich daraus, dass die Preisträger eingeladen sind, ihr Preisgeld zum Nutzen einer deutschen Forschungseinrichtung zu verwenden, indem sie bis zu einem Jahr lang dort arbeiten und mit ihren deutschen Kollegen kooperieren. Davon können beide Seiten profitieren, denn das stärkt durch die von den ausländischen Kollegen eingebrachte Expertise wie auch durch den Aufbau von transnationalen Netzwerken den Forschungsstandort Deutschland.
Auch der sechsunddreißigjährige McAlpine vom Zentrum für Hörforschung am University College London Großbritannien wird sein stattliches Preisgeld von 40.000 Euro in diesem Sinne verwenden. Er wird, verteilt auf die Jahre 2004 und 2005, insgesamt sechs Monate in Deutschland arbeiten, und zwar im Labor von Prof. Dr. Georg Klump von der AG Zoophysiologie und Verhalten der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg.
McAlpine McAlpine studierte Biologie unter anderem an der berühmten Universität Oxford und veröffentlichte sowohl theoretische als auch experimentelle Arbeiten in zahlreichen international führenden Wissenschaftsjournalen. Er ist schon heute einer der weltweit führenden Grundlagenforscher auf dem Gebiet der Mechanismen des Richtungshörens und weiterer Funktionen des Hörsystems. Daher heißt sein Projekt "Neuronale Korrelate der Mechanismen der Schallortung durch das Hörsystem der Säuger". Er und Klump wollen in Oldenburg innovative Hypothesen über die Mechanismen der Schallortung im Hörsystem von Wüstenrennmäusen testen, was auch Aufschlüsse von grundsätzlicher Bedeutung für das Verständnis des menschlichen Hörsystems erwarten lässt. Seine Arbeit beschreibt er selbst folgendermaßen: "Mein Forschungsinteresse bezieht sich darauf, wie das Gehirn seine komplexe akustische Umwelt verarbeitet, eine Aufgabe, die man als Analyse der auditorischen Szene bezeichnet. Vor allem befasse ich mich mit den neuralen Mechanismen, die zu unserer Wahrnehmung des Hör-Raums beitragen. Zu den Techniken, die ich zur Untersuchung der Verarbeitung räumlich-akustischer Reize verwende, gehören die Elektrophysiologie, neuropharmakologische Techniken (...), Modellbildung sowie Psychophysik und funktionelle Bildgebung beim Menschen."
Einen wesentlichen zusätzlichen Akzent erhält die Arbeit von David McAlpine durch den Platz, an dem er während seiner Forschungsaufenthalte wohnen wird, im Hanse-Wissenschaftskolleg in dem 30 Kilometer von Oldenburg entfernten Delmenhorst. Das Kolleg verfolgt auf seine Art genau denselben Endzweck wie der Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis. Durch die Veranstaltung nationaler und internationaler Workshops und Konferenzen sowie durch die weltweite Berufung von Gastwissenschaftlern, sogenannten Fellows, besteht nämlich seine zentrale Aufgabe darin, den Nordwesten Deutschlands als Forschungsstandort zu stärken und international besser als bisher zu verankern. Die Berufung von McAlpine als Fellow während seiner Arbeit in Oldenburg wird den disziplinären und interdisziplinären Forschungsdialog innerhalb des Kollegs zweifelsohne stark beleben.
Uwe Opolka
Hanse-Wissenschaftskolleg
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Lehmkuhlenbusch 4
D-27753 Delmenhorst
Tel. : +49(0)4221 9160-109
E-Mail: uopolka@h-w-k.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Mathematik, Medizin, Physik / Astronomie
überregional
Forschungsprojekte, Personalia
Deutsch
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