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Radio hören? Das müssen nicht immer private oder öffentlich-rechtliche Sender sein. Seit knapp zwei Jahren gibt es an der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg ein Webradio, auf dessen Programm sich immer mehr Fans freuen. Die von Studierenden produzierten Sendungen bieten gute Musik kombiniert mit Beiträgen aus Lifestyle und Hochschule. Kurzum: Radio alternativ.
Im Herbst 2002 war das Webradio, das vom Fachbereich Informatik der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule organisiert wird, erstmals "on air" gegangen. Der Startschuss fiel mit "uploaded", einer Sendung, die immer noch jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat von 19.30 bis 20.30 Uhr läuft. "Offbeats und DSP-Funk, Elektronika und Neo-Dub" schickt das Team um Moderator Matthias Roth über das Internet. "Wir bringen den Soundtrack des urbanen Lebens live ins FH-Webradio. Club-Kultur und Anleitung zur sinnvollen Freizeitgestaltung inklusive", charakterisieren die "uploaded"-Macher ihr Projekt.
Neben "uploaded" beschallen Sebastian Schmitt und Nick Hertz mit "Fresh Beats" an Dienstagen in ungeraden Wochen ihre Hörer. Von 19.30 Uhr bis 20.30 Uhr stehen elektronische Klänge fernab jeglicher kommerzieller Airplay-Rotation im Mittelpunkt. Im zweiwöchentlichen Rhythmus wollen sie "musikalische Abwechslung zur kommerziellen Hörfunklandschaft" bieten. Akzente setzen die beiden mit UK-Trance und Progressive House, was aber nur den groben Rahmen absteckt. Derweil geht es im "High-House-Report" mit Markus Strecker um "House, Trance, Techno, Experimental und alles, was Spaß bringt". Sendetermin: jeden zweiten Freitag von 19 bis 20 Uhr. "Mind on Fire", das nach vorheriger Ankündigung (auf der Website oder im aktuellen Programm) läuft, zielt auf die Gehörgänge von Fans härterer Klänge. Sebastian Hirschmann spielt alles, "was ernsthaft das Prädikat Rock beziehungsweise Metal verdient". Vor allem Hard- und Stronerrock, Black-, Death-, Power- Trash- und klassischen Heavy-Metal liegen in den CD-Playern.
Dialog mit der künstlichen Intelligenz
Die meisten Hörer aller aktuellen Sendungen lockt derzeit "Radio BnB" vor die Lautsprecher. Das Format ist an das bekannte "Chaosradio" angelehnt und berichtet über "technische Neuheiten", "Querdenker" und eben "Chaos". Gesendet wird jeweils "am ersten Montag vor dem 23. eines jeden Monats", wobei der Chaos-Computer-Club Erlangen die Fäden in der Hand hält. Inhaltlich haben sich die Macher unter anderem schon mit Software-Patenten, Nerds und "technischen Überraschungen" beschäftigt und suchten den "Dialog mit der künstlichen Intelligenz". Zur Kultsendung schlechthin avancierte allerdings "Ralfis blaue Stunde", die zur Zeit nicht mehr aktuell produziert wird. Via Telefon, Messenger, Chat oder e-Mail banden Ralf Reinhardt und "Ko(hn)"-Moderator Thomas Kohn ihre Hörer intensiv ins Programm ein. Dabei sprachen sie diverse Tabus an, eruierten multiple Wahrheiten oder gingen "Verschwörungs-Theorien aus der Praxis" auf den Grund. Wegen der großen Beliebtheit wird die "Blaue Stunde" demnächst im Webradio wiederholt.
Mitstreiter gesucht
Bei so viel Hörfunk hat auch einen Professor des Ohm nun das Radio-Fieber gepackt, und so wird er demnächst nicht mehr ausschließlich in seinen Vorlesungen zu hören sein. Prof. Dr. Thomas Huke, der im Fachbereich Allgemeinwissenschaften Englisch lehrt, will mit einer eigenen Jazz-Sendung bald das Webradio bereichern. Konzipiert wurde und wird das Hörfunkangebot vom FH-Fachbereich Informatik, wo Alexander Schneider die Koordination und das Projekt übernommen hat. Bereits als Student hatte er sich für das Webradio engagiert, als wissenschaftlicher Mitarbeiter kümmert er sich um die Technik und das Sendeverfahren und ist ständig auf der Suche nach Radio-Nachwuchs. Wer also in dem jungen Team mit guten Ideen dabei sein oder gar eine eigene Sendung moderieren möchte, ist an der FH immer willkommen. Infos gibt es bei Alexander Schneider unter der Mailadresse webradio@informatik.fh-nuernberg.de.
Online oder via Antenne
Die "Ausstrahlung" läuft traditionell über das Internet. Unter http://webradio.informatik.fh-nuernberg.de kann man reinhören und so ziemlich alles Wissenswerte über Programm und Macher erfahren. Zwar läuft das Programm rund um die Uhr, jedoch nicht immer live. Damit zwischen den aktuellen "neuen" Beiträgen aber keine Sendepause herrscht, füllt das Team die restliche Zeit mit bereits ausgestrahlten Beiträgen oder einem buntem Musik-Mix aus dem Archiv.
Doch nicht nur im Netz ist das Webradio des Ohm zu finden. Innerhalb eines Forschungsprojekts für digitales Lokalradio von Prof. Dr. Thomas Lauterbach sind die Webradiomacher auch über Antenne zu empfangen. Das digitale Radio DRM wird hierbei experimentell zur lokalen Rundfunkversorgung Nürnbergs im Mittel- und Kurzwellenbereich erprobt. Da ein reines Testsignal aber wenig spannend und auch wenig sinnvoll wäre, strahlt die Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule die Inhalte des Webradios parallel als "Campus-Radio" aus. Hilfreiche und wichtige Schlüsse für die Forschung sollen dabei die Erfahrungen der Testhörer liefern.
Terrestrisch empfangen kann man das Campus-Radio dann auch rund um das Gelände der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule am Nürnberger Prinzregentenufer, dort ist eine kleine Sendestation samt Antenne installiert. Im Februar 2004 kam noch ein weiteres Gebiet rund um den Dillberg im Landkreis Neumarkt hinzu; in dieser FH-Außenstelle wird neben den Sendeanlagen des Bayerischen Rundfunks eine weitere Antenne betrieben, die den Campus-Funk abstrahlt. Zum Hören des digitalen Radios benötigt man allerdings noch einen speziellen Empfänger, den es als Bausatz für den heimischen PC gibt. Zum Preis von 26 Euro ist dieser an der FH Nürnberg erhältlich; auf Wunsch samt Hilfe für den Einbau und der notwendigen Software. Alle Infos zum Forschungsprojekt und zu den Empfangsmöglichkeiten des digitalen Radios finden Interessierte auf der Website von Prof. Dr. Lauterbach unter http://www.ai.fh-nuernberg.de/Professors/Lauterbach/Lauterb.htm.
Rückfragen zu dieser Meldung beantwortet die Pressestelle der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule. Sie erreichen uns telefonisch unter 09 11 / 58 80 41 01 (Marc Briele) oder via Mail an presse@fh-nuernberg.de.
http://webradio.informatik.fh-nuernberg.de
http://www.ai.fh-nuernberg.de/Professors/Lauterbach/Lauterb.htm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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