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Wissenschaft
Paul Mühlenhoff, Studienrat und Leiter des GDNÄ-Schülerprogramms, über eigene Erfahrungen mit ChatGPT, versuchte Täuschungen und die Debatte im Lehrerzimmer.
„ChatGPT und andere generative Sprachmodelle kommen auf uns zu und wir müssen uns damit auseinandersetzen“, sagt Paul Mühlenhoff, Studienrat am Bielefelder Helmholtz-Gymnasium im Interview für die Website der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte (GDNÄ). Ein Verbot der neuen Technologie wäre seines Erachtens sinnlos. „Unsere Aufgabe als Lehrkräfte ist es, die Funktionsweise zu erläutern und Missbrauch zu verhindern“, betont der Lehrer für Deutsch und Biologie, der ehrenamtlich das Schülerprogramm der GDNÄ leitet. Schon Ende 2022 habe er seine Schülerinnen und Schüler vor der Verlockung gewarnt, Chatbots als Hausaufgabenhelfer einzusetzen: „Der Vorteil wäre schnell verpufft, denn wer nicht selbst denkt, lernt auch nicht richtig.“
Inzwischen gebe es einige Verdachtsfälle auf missbräuchliche Nutzung von ChatGPT an seiner Schule, berichtet Mühlenhoff. Betroffen sind Facharbeiten, die zu Hause angefertigt werden und deren Note so gewichtet wird wie eine Klausurnote. Nach aufwändiger Überprüfung der Arbeiten habe sich der Verdacht erhärtet. In seinem Lehrerkollegium werde derzeit intensiv über die Zukunft von Facharbeiten diskutiert, sagt Mühlenhoff: „Sind sie noch akzeptabel, müssen sie durch mündliche Prüfungen ergänzt werden oder sollten wir ganz neue Wege gehen?“
„ChatGPT wird die Schule nicht grundlegend verändern, jedenfalls nicht in den klassischen Schulfächern“, ist Paul Mühlenhoff überzeugt. Einen möglichen Nutzen sieht der Bielefelder Lehrer dort, wo Schüler in Dialog mit der KI treten und ihre Prompts, also ihre Anfragen, immer genauer formulieren müssen, um zum Ziel zu kommen: „In diesem Prozess findet dann das Lernen statt.“
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Das vollständige Interview findet sich auf der Website der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte www.gdnae.de. Unter Nennung der Quelle darf es kostenfrei ganz oder in Teilen nachgedruckt werden. Fotos und weitere Infos über Professor Michael Dröscher, Mediensprecher der GDNÄ: droescher@gdnae.de
Der Lehrer und seine Schule
Paul Mühlenhoff leitet das groß angelegte Schülerprogramm der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte. Der Lehrer für Deutsch und Biologie war lange Jahre am XLAB – Göttinger Experimentallabor für junge Leute tätig. Seit 2019 unterrichtet er in den Jahrgängen 5 bis 12 am Helmholtz-Gymnasium in Bielefeld. Es wurde 1896 gegründet und bezeichnet sich als „moderne Schule mit Tradition“. Dort gehen täglich tausend Schüler und hundert Lehrer ein und aus.
Über die GDNÄ
Die Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte e. V. (GDNÄ) ist die einzige wissenschaftliche Gesellschaft in Deutschland, die über naturwissenschaftliche, technische und medizinische Fachdisziplinen hinweg allen Interessierten für eine Mitgliedschaft offensteht, auch Schülern, Studenten und naturwissenschaftlichen Laien. Die GDNÄ pflegt den wissenschaftlichen Austausch, fördert mit speziellen Programmen für Schüler, Lehrkräfte und Studierende die Wissenschaftsbildung und engagiert sich im Dialog mit der Gesellschaft – mit öffentlichen Vorträgen und Diskussionen sowie über ihre Website.
http://www.gdnae.de
http://www.helmholtz-bi.de/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
Biologie, Chemie, Informationstechnik, Medizin, Physik / Astronomie
überregional
Schule und Wissenschaft, Studium und Lehre
Deutsch
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