idw - Informationsdienst
Wissenschaft
E-Auto Auslöser für Brand auf einem Frachter vor Ameland?
Laut der Küstenwache ist ein Elektroauto in Brand geraten – mit verheerenden Folgen.
VDI-Expertin Dr. Dana Meißner berichtet in der "ATZ extra" (Ausgabe März 2023) über die Sicherheit und Risikobewältigung auf Schiffen. Dr. Dana Meißner leitet den Bereich Forschung & Entwicklung am Institut für Sicherheitstechnik/Schiffssicherheit e.V. in Rostock-Warnemünde.
„Wenn man genauer hinschaut, zeigt sich, dass Elektrofahrzeuge nicht häufiger brennen als konventionelle Autos. [..] Falls es doch zu einem Brand kommt, sind die zu erwartenden Folgen komplexer. Aber es hilft nicht weiter, das Elektroauto zu dämonisieren. Wir werden lernen müssen, mit den neuen Risiken umzugehen, und dafür gibt es mittlerweile eine ganze Menge gute Ansätze“, sagt sie.
Der Brand auf dem Frachter ist wohl noch nicht gelöscht. Frau Meißner ordnet ein: „Es ist auch so, dass die Gefahr einer Übertragung eines Brands auf benachbarte Fahrzeuge im Falle eines E-Auto-Brands als höher zu bewerten ist, vor allem durch das längere Brennen und auch die Möglichkeit von Stichflammen oder wegfliegenden Teilen aus einer LithiumIonen-Traktionsbatterie.“
Eine Maßnahme, die auch in der VDI-Expertenempfehlung 5950 Blatt 2 (Neuerscheinung August 2023) genauer erläutert wird, wäre zum Beispiel die Unterteilung von Garagen und Parkhäusern in kleinere Brandabschnitte. „Die Installation von wasserbasierten Löschanlagen kann ebenfalls dazu beitragen, dass eine Brandausbreitung auf benachbarte Fahrzeuge deutlich eingeschränkt werden kann. Auch die Erhöhung der Abstände zwischen den Fahrzeugen kann sinnvoll sein“, betont sie in dem Experteninterview der ATZ. „Zudem kann man besser präventiv tätig werden, indem man auf einer Fähre einen Gefahrguttransport nicht neben ein wasserstoffbetriebenes Fahrzeug stellt“, unterstreicht Meißner.
Um eine anbahnende Gefahrensituation besser zu erkennen und agieren zu können, empfiehlt sie die Weitermeldung durch das Batteriemanagementsystem des Fahrzeugs. „Dieses sorgt dafür, dass die Batterie zuverlässig arbeitet, und erkennt in der Regel viel frühzeitiger Probleme, wie eine unzulässige Temperaturerhöhung, als dies durch extern installierte Detektionssysteme möglich wäre. Es wäre daher wünschenswert, wenn das Batteriemanagementsystem kritisch einzustufende Parameter zum Beispiel in Form eines optischen oder akustischen Signals nach außen weitergeben würde, ähnlich des Alarms bei einer Diebstahlsicherung“, führt sie aus.
Gerne vermitteln wir ein Gespräch mit der VDI-Expertin Dr. Dana Meißner.
ATZ extra ist ein Sonderheft der Automobiltechnischen Zeitschrift für die VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik.
https://www.vdi.de/richtlinien/details/vdi-ee-5950-blatt-2-elektromobilitaet-bra...
VDI-Statement Dr. Dana Meißner
VDI e.V.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Elektrotechnik, Meer / Klima, Verkehr / Transport
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).