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Wissenschaft
Altersbedingter Hörverlust betrifft etwa jeden fünften Erwachsenen, die Hälfte davon im arbeitsfähigen Alter. Dennoch können viele Schwerhörende ihre Selbständigkeit und Lebensqualität zumeist über lange Zeit aufrechterhalten. Eine zentrale Rolle spielen dabei Anpassungsstrategien. In einer aktuellen App-basierten Studie untersucht das Fraunhofer IIS, welche Strategien Betroffene anwenden und wie diese sich auf die Lebensqualität auswirken. Für die Studie werden noch Teilnehmende gesucht: Menschen ab 40 Jahren mit beginnenden oder fortgeschrittenen Hörschwierigkeiten. Interessentinnen und Interessenten können sich unter www.scs.fraunhofer.de/hoererleben informieren und anmelden.
Hörschwierigkeiten und deren Folgen
Hörverlust hat unmittelbare Auswirkungen auf die Lebensqualität der Betroffenen. So steht z. B. Altersschwerhörigkeit in Zusammenhang mit einem erhöhten Sturz-, Demenz- und Depressionsrisiko und kann negative Auswirkungen auf die soziale Teilhabe und Alltagskompetenz der Betroffenen haben. Da Schwerhörigkeit aber auch die Hauptsprachfrequenzen betrifft, sind die Kommunikation mit anderen und das Sprachverstehen sowie die Orientierung in der Umwelt insgesamt eingeschränkt. Vielen Betroffenen gelingt es, anfängliche Schwierigkeiten mit dem Hören auszugleichen oder weniger bemerkbar zu machen. Sie entwickeln hierfür eine breite Auswahl an Strategien, oft auch unbewusst, z. B. durch die Auswahl ruhigerer Restaurants oder Treffen in kleineren Gruppen.
Aktuelle Studie zum Umgang mit Hörschwierigkeiten im Alltag
Die Studie »Umgang mit Hörschwierigkeiten im Alltag« untersucht, wie sich das Hörvermögen von Menschen über die Zeit verändert und wie Menschen mit Hörschwierigkeiten ihren Alltag bewältigen. Die Erkenntnisse sollen genutzt werden, um Menschen im Umgang mit Hörschwierigkeiten zu unterstützen und die Lebensqualität aufrechtzuerhalten.
Die Studie richtet sich an Menschen ab 40 Jahren mit beginnenden oder fortgeschrittenen Hörschwierigkeiten, die mit oder ohne technische Hörhilfen leben. Das heißt, die Nutzung von Hörhilfen ist möglich, aber keine Voraussetzung für die Studienteilnahme. Um ein möglichst umfassendes Bild zu bekommen, sollen mindestens 500 Personen in die Studie einbezogen werden. Eine Besonderheit der Studie besteht in der Befragungsmethode: Für die Studie wurde die Befragungs-App »MyHearingExperience« entwickelt. Über die App erhalten die Teilnehmenden über einen Zeitraum von sechs Monaten Benachrichtigungen, wenn neue Fragebögen zur Beantwortung bereitstehen und können diese direkt in der App ausfüllen. In den Fragebögen werden ganz unterschiedliche Themen behandelt, z. B. das persönliche Hörvermögen, Strategien im Umgang mit Hörschwierigkeiten, Gesundheit und Lebensqualität. Die Datenerfassung erfolgt entsprechend wissenschaftlichen Standards anonymisiert und nicht rückverfolgbar.
Die Teilnehmenden erhalten über die App in regelmäßigen Abständen qualifizierte Informationen rund um das Thema Hören. Weiterhin gibt es während des Untersuchungszeitraums zweimal Zugang zu einem Online-Hörscreening in der App, das den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zusätzlich Rückmeldung zu ihrem Hörvermögen gibt.
Menschen ab 40 Jahren mit beginnenden oder fortgeschrittenen Hörschwierigkeiten, die an einer Studienteilnahme interessiert sind, können sich auf dieser Website dafür anmelden:
www.scs.fraunhofer.de/de/referenzen/wsaudiology/wsaudiology-anmeldung.html
Über das Forschungsprojekt
Die Studie »Umgang mit Hörschwierigkeiten im Alltag« ist Teil des Forschungsprojekts »Hörerleben von Erwachsenen«. Das Forschungsprojekt wird von der Arbeitsgruppe für Supply Chain Services des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS in Kooperation mit WS Audiology durchgeführt. Die Gewinnung von Teilnehmenden wird durch die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e.V. und die Fördergemeinschaft Gutes Hören unterstützt.
Die Studienleiterinnen bei der Arbeitsgruppe für Supply Chain Services des Fraunhofer IIS, Prof. Dr. Bettina Williger und Dr. Stephanie Schmitt-Rüth, freuen sich über zahlreiche Mitwirkende und stehen für weitere Informationen sowie auch für Presseanfragen zur Verfügung.
Diana Staack-Tettling, Telefon 0911 58061-9533, diana.staack@iis-extern.fraunhofer.de
http://www.scs.fraunhofer.de/hoererleben
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Psychologie
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
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