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05.09.2023 09:43

Was bei Delir im Körper passiert: Neueste Forschungsergebnisse und deren Auswirkungen

Torben Brinkema Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG)

    Einer von vier älteren Menschen im Krankenhaus leidet am Delirium, kurz Delir – einem Syndrom, das sich zum Beispiel durch kognitive Defizite, Schläfrigkeit, Unruhe, Wahnvorstellungen oder Stress äußert. Ein höheres Sterberisiko, längere Klinikaufenthalte oder ein höheres Risiko für eine spätere Demenz können Folgen sein. Wie die Auslöser von Delir, die meist außerhalb des Gehirns liegen, auch zu Veränderungen im Gehirn führen und mit Demenz in Verbindung stehen können, wurde erst in den vergangenen zehn Jahren intensiver erforscht. Professor Alasdair MacLullich, Geriater an der University of Edinburgh, hat dazu einen wichtigen Beitrag mit seiner Arbeit geleistet.

    Einen Überblick über die neuesten Forschungsfortschritte und mögliche Resultate für die klinische Versorgung gibt er in seinem Keynote-Vortrag beim Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie, der vom 14. bis 16. September in Frankfurt am Main stattfindet.

    „Die Behandlung des Delirs konzentriert sich auf die rasche Erkennung und Behandlung der Auslöser und die Bewältigung von Symptomen wie Stress“, erklärt Professor MacLullich. Zu diesen Auslösern zählen zum Beispiel Pneumonien und Harnwegsinfektionen, chirurgische Belastungen oder auch Nebenwirkungen von Medikamenten. Seit Kurzem erst liefern Studien Erkenntnisse darüber, wie diese Auslöser im Gehirn wirken, wo das Syndrom letztendlich hervorgerufen wird. „Diese Studien haben zum Beispiel Veränderungen des Entzündungsniveaus im Gehirn, Beeinträchtigungen des Energiestoffwechsels und auch Indikatoren für eine aktive Hirnschädigung zum Zeitpunkt des Deliriums gezeigt“, so MacLullich. In seiner mit Spannung erwarteten Keynote stellt der Experte dar, wie sich diese neuen Erkenntnisse auf das Verständnis der Pathophysiologie des Delirs auswirken – und damit auf die jetzige und künftige klinische Versorgung einschließlich potenziell neuer Medikamente.

    Zur Person:

    Professor Alasdair MacLullich ist seit 2009 Abteilungsleiter der Geriatrischen Medizin an der University of Edinburgh. Er ist Gründungsmitglied der European Delirium Association (2006), die weltweit erste internationale Organisation, die sich der Deliriumforschung und -praxis widmete, sowie Gründungsmitglied der Scottish Delirium Asscociation (2011). Aktuell ist Alasdair MacLullich unter anderem Mitglied im Forschungs- und Entwicklungsausschuss der British Geriatrics Society und stellvertretender Gründungsherausgeber der Zeitschriften Delirium und Delirium Communications – die weltweit ersten Zeitschriften, die sich mit dem Thema Delirium befassen. Zudem ist er Vorsitzender des Scottish Hip Fracture Audit der schottischen Regierung, Mitglied im Exekutivausschuss des Globalen Netzwerks für Fragilitätsfrakturen sowie Klinischer Leiter der Small Business Research Initiative für Hüftfrakturen des National-Health-Service Lothian, der Region rund um die schottische Hauptstadt Edinburgh.

    Termin:

    Prof. Alasdair MacLullich
    Keynote-Lecture: „The pathophysiology of delirium: a clinical perspective”
    Geriatrie-Kongress
    Hörsaal 2, Campus Westend, Goethe-Universität Frankfurt am Main
    Freitag, 15. September 2023
    10 bis 10.45 Uhr

    Hinweis für Journalistinnen und Journalisten:

    Sie möchten gerne persönlich mit Professor Alasdair MacLullich oder anderen renommierten Experten der Altersmedizin sprechen? Dann akkreditieren Sie sich schon jetzt für den Geriatrie-Kongress in Frankfurt am Main. Wir unterstützen Sie auch bei der Organisation von Interviews vor Ort. Senden Sie einfach eine E-Mail samt Presseausweis oder Redaktionsbestätigung an: presse@dggeriatrie.de


    Weitere Informationen:

    https://www.dggeriatrie.de/presse/pressemeldungen/2062-pm-was-bei-delir-im-koerp...


    Bilder

    Professor Alasdair MacLullich
    Professor Alasdair MacLullich
    Foto: Umar Saleem


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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