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08.09.2023 10:45

Neue Professionalisierungskonzepte für ganztägige Grundschulen: Universität Osnabrück koordiniert Verbundprojekt

Dr. Oliver Schmidt Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Osnabrück

    Wie lässt sich eine digitalisierungsbezogene und digital gestützte Professionalisierung des pädagogischen Personals an ganztägigen Grundschulen verwirklichen? Mit dieser Frage befasst sich ein neues Verbundprojekt, das von der Universität Osnabrück koordiniert wird.

    Beteiligt an dem im Rahmen des bundesweiten Kompetenzverbundes lernen:digital geförderten Verbundprojekts „Digitalisierungsbezogene und digital gestützte Schul(kultur)entwicklung durch Multiprofessionelle Kooperation an ganztägigen Grundschulen“ (DigiSchuKuMPK) sind neben Osnabrück die Universitäten Bochum, Braunschweig, Hamburg, Oldenburg. Der Kompetenzverbund wird finanziert durch die Europäische Union – NextGenerationEU und mit rund 4,4 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

    „Unser Ziel ist es, das pädagogische Personal an Ganztagsgrundschulen heterogenitätssensibel, sozialraumorientiert, datenbasiert und selbstreguliert für eine ganzheitliche Schul- und Unterrichtsentwicklung mit den Schwerpunkten Inklusion und Ganztag zu professionalisieren“, erläutert Professor Dr. Christian Reintjes von der Uni Osnabrück, der den Verbund koordiniert. Dazu werden digital gestützte Professionalisierungsbausteine in länder- bzw. standortübergreifenden Communities of Practice (CoP) nach Gesichtspunkten der Entwicklungsforschung (auch Design-Based-Research-Ansatz genannt) in Zusammenarbeit mit dem pädagogischen Personal entwickelt, erprobt und evaluiert.

    Der Verbundkoordinator ist erfreut, dass die Uni Osnabrück gemeinsam mit vier weiteren Hochschulen aus drei Bundesländern die digitale Transformation in der Lehrkräftebildung und Schulentwicklung entscheidend mitgestalten könne. Die Förderzusage des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sei zugleich ein deutliches Signal für die Wertschätzung und Anerkennung der beteiligten Hochschulen, betont der Vizepräsident für Forschung, gesellschaftlichen Dialog und Transfer der Universität Osnabrück, Prof. Dr. Kai-Uwe Kühnberger. „Wir sind stolz darauf, Teil dieses wichtigen Vorhabens zu sein und freuen uns darauf, unsere Expertise und Erfahrung einzubringen.“
    Teil des Kompetenzverbundes lernen:digital

    DigiSchuKuMPK ist Teil des bundesweiten Kompetenzverbundes lernen:digital, für den Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger im April 2023 den Startschuss gegeben hat. Insgesamt investiert der Bund 205 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung qualitativ hochwertiger Fortbildungsangebote. Digitale Medien könnten dazu beitragen, guten Unterricht herzustellen und umzusetzen, indem sie neue Lern- und Lehrwege eröffnen, erläuterte Katharina Scheiter, wissenschaftliche Leiterin der lernen:digital-Transferstelle. Lehrkräfte spielten eine zentrale Rolle für guten Unterricht, weil sie darüber entscheiden, welche Medien ein besonderes Potenzial für ein bestimmtes fachliches Lernziel aufweisen und wie aus der Kombination aus analogen sowie digitalen Werkzeugen ein harmonischer Unterricht resultiere. Das Ziel von lernen:digital sei es deshalb, die Professionalisierung der Lehrkräfte durch die in den Kompetenzzentren entwickelten Angebote zu unterstützen, sagte Katharina Scheiter. Die vier Kompetenzzentren MINT, Sprache/Gesellschaft/Wirtschaft, Sport/Musik/Kunst sowie Schulentwicklung – zu dem auch das Projekt DigiSchuKuMPK gehört – haben im Zeitraum von April bis August 2023 zeitversetzt ihre Arbeit begonnen.

    Projekte an der Universität Osnabrück
    An der Universität Osnabrück erfolgt im Rahmen von DigiSchuKuMPK die Mitarbeit in allen vier Communities of Practice.
    - In der CoP Heterogenititätssensible Kooperationsentwicklung werden zusammen mit den Projektschulen Fortbildungsangebote zur Förderung von Multiprofessionalität als Kernelement einer inklusiven Schulkulturentwicklung an Projektschulen konzipiert und Erkenntnisse über das Gelingen der Fortbildungsangebote, ihre Optimierung und Implementierung gewonnen.
    - Die CoP Sozialraumorientierte Schulentwicklung initiiert, begleitet und analysiert sozialraumorientierte Schulentwicklungsprozesse in den Projektschulen. Dabei soll das pädagogische Personal digitale Werkzeuge erproben, die es Schülerinnen und Schüler ermöglichen, ihren individuell wahrgenommenen Sozialraum zu erkunden und mit anderen zu teilen.

    - Die CoP Datenbasierte Schulentwicklung unterstützt Projektschulen dabei, gemeinsam Kapazitäten für datengestützte Schulentwicklung aufzubauen. Dazu gehört die kollaborative Entwicklung und Nutzung digitaler Werkzeuge, z. B. zum Aufbau einer Infrastruktur zur Datenerfassung.
    - Die CoP Schulkultur des Selbstregulierten Lernens (SRL) verfolgt das Ziel, in ko-konstruktiven Entwicklungswerkstätten Konzepte des SRL für Schulen unter Beachtung ihrer Rahmenbedingungen zu entwickeln.

    Darüber hinaus ist die Universität Osnabrück in DigiSchuKuMPK verantwortlich für die Qualitätssicherung, Evidenzbasierung sowie Kommunikation. „Alle Fortbildungsformate werden in einem formativen Prozess in der Praxis erprobt und auf Basis der Evaluationsergebnisse in einem fortlaufenden Prozess weiterentwickelt, sodass sie in weitere Regionen und Bundesländer übertragbar werden“, so Prof. Christian Reintjes.
    Um die Ergebnisse der Forschungsarbeiten für die Schulpraxis bereitzustellen (Transfer), kooperiert DigiSchuKuMPK mit den Landesinstituten der Lehrkräftebildung beziehungsweise Fortbildungszentren in den drei beteiligten Bundesländern. Die entstehenden Lehr- und Lern-Materialien sollen über digitale Wege bundesländerübergreifend bereitgestellt werden, betont Christian Reintjes. Zur Verbreitung des Projekts und der Lehr-Lernmaterialien in die Schulpraxis sollen auch soziale Netzwerke genutzt werden, darunter Instagram und Twitter. In der Entwicklungs- und Erprobungsphase können die Praktikerinnen und Praktiker die neuen digitalen Werkzeuge in einem internen digitalen Raum ausprobieren und sich an fachlichen Diskussionen beteiligen.

    Projektpartner DigiSchuKuMPK
    Beteiligte wissenschaftliche Einrichtungen

    Ruhr-Universität Bochum
    Prof. Dr. Gabriele Bellenberg (Lehrstuhl für Schulforschung und Schulpädagogik)
    Dr. Matthias Forell (wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe Schulforschung)
    Prof. Dr. Joachim Wirth (Lehrstuhl für Lehr-Lernforschung)

    Technische Universität Braunschweig
    Prof. Dr. Julia Gerick (Professur Schulpädagogik mit Schwerpunkt Schulentwicklungsforschung)
    Universität Hamburg
    Prof. Dr. Dagmar Killus (Professur für Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Unterrichtsforschung und Allgemeine Didaktik)
    Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    Prof. Dr. Till-Sebastian Idel (Professur für Schulpädagogik und Allgemeine Didaktik)
    Universität Osnabrück
    Prof. Dr. Aladin El Mafaalani (Professur für Erziehung und Bildung in der Migrationsgesellschaft )
    Prof. Dr. Sonja Nonte (Professur für Erziehungswissenschaft: Forschungsmethoden mit dem Schwerpunkt Schulentwicklung)
    Prof. Dr. Christian Reintjes (Professur für Schulpädagogik mit dem Schwerpunkt empirische Schul- und Unterrichtsforschung)
    Prof. Dr. Ferdinand Stebner (Professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Pädagogische Diagnostik und Beratung)
    Jun.-Prof. Dr. Marcel Veber (Juniorprofessur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Inklusion aus sonderpädagogischer Perspektive)
    Imagefilm: https://www.youtube.com/watch?v=0FnF7H-1B_o

    Weitere Informationen für die Medien:
    Prof. Dr. Christian Reintjes, Universität Osnabrück
    E-Mail: christian.reintjes@uos.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

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