idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
20.09.2023 16:42

Entscheidungsunterstützung für sicheren Schiffsbetrieb bei Starkregenereignissen an staugeregelten Wasserstraßen

Sabine Johnson Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesanstalt für Wasserbau (BAW)

    In urbanen Regionen kommt es aufgrund der hohen Versiegelung bei Starkregenereignissen zu hohen Abflüssen. Bestehende Rückhaltebecken können überlastet werden, sodass größere Niederschlagsmengen direkt in das Gewässer eingeleitet werden. Solche Einleitungen können die Wasserstände in staugeregelten Wasserstraßen sprunghaft ansteigen lassen. Insbesondere bei sommerlichen Niedrigwasserabflüssen kann die Einleitung ein Vielfaches des Abflusses in der Wasserstraße betragen. Auf diese schnellen Abflussänderungen muss im Betrieb der unterhalb liegenden Stauanlagen vorausschauend reagiert werden, da ansonsten für die Schifffahrt die Gefahr von Brückenanfahrungen oder Grundberührungen besteht.

    Durch den Klimawandel werden lokale Wetterextreme absehbar zunehmen. Um auch künftig einen sicheren Schiffsbetrieb zu garantieren, gewinnt die Forschung zum Thema ‚Klima und Verkehr‘ an Bedeutung. Das BMDV-Expertennetzwerk bietet sieben Ressortforschungseinrichtungen und Fachbehörden des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) seit dem Jahr 2016 die Möglichkeit, sich interdisziplinär zu vernetzen und gemeinsam an den Verkehrsfragen der Zukunft zu arbeiten. Die Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) ist von Beginn an Teil dieses Netzwerkes und arbeitet beim Thema ‚Klima und Verkehr‘ u. a. eng mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zusammen.

    Im Rahmen des BMDV-Expertennetzwerks haben beide Institutionen ein Pilotprojekt entwickelt, das die Innenstadt von Stuttgart und den Neckar im Fokus hat. Bei Starkregen werden größere Mengen an Mischwasser aus Stuttgart in den Neckar einleitet. Etwa sechs Kilometer unterhalb der Einleitungsstelle liegt die Neckar-Staustufe Hofen, bei der auf diese Einleitung reagiert werden muss. Die BAW hat hierfür ein Prognosesystem auf Basis von hochauflösenden Niederschlagsprognosen des DWD implementiert. Mit Hilfe eines computergestützten Modells der Stuttgarter Kanalisation werden regeninduzierte Einleitungen in den Neckar vorhersagt. Diese Vorhersage wird dem Betriebspersonal der Stauhaltung Hofen zur Verfügung gestellt und ermöglicht ihm, frühzeitig auf die ankommende Abflusswelle zu reagieren und die Wasserstandschwankungen auf ein unschädliches Maß zu begrenzen. Das Prognosesystem wird noch bis Ende des Jahres 2026 getestet und anschließend evaluiert.

    Einen vertieften Einblick in das Prognosesystem geben BAW und DWD in einem gemeinsamen Vortrag am 26. Oktober 2023 im Rahmen der 2. Verkehrs- und Infrastrukturtagung (VIT) des BMDV-Expertennetzwerks im Allianz Forum in Berlin. Auch weitere Ergebnisse und Kooperationen der BAW im Rahmen des BMDV-Expertennetzwerks werden dort präsentiert. Entsprechend dem Leitspruch der 2. VIT: „Forschung für resiliente, vernetzte und umweltgerechte Verkehrsträger“, ist die BAW aktiv daran beteiligt, die drängenden Verkehrsfragen der Zukunft zu erforschen und durch Innovationen eine resiliente und umweltgerechte Gestaltung der Verkehrsträger zu ermöglichen.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Verkehr / Transport
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).