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06.10.2023 11:26

Fachkliniken Radeburg und Universitätsklinikum Dresden kooperieren in der Alterstraumatologie

Nora Domschke Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

    Die Fachklinik für Geriatrie in Radeburg und das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden schließen eine Kooperationsvereinbarung für alterstraumatologische, geriatrische Patientinnen und Patienten. Damit komplettiert sich bereits ab diesem Monat die Versorgungskette nach der unfallchirurgischen Fachversorgung um eine hochspezialisierte Nachsorge im etablierten Zentrum für Altersmedizin.

    Gerade bei älteren Menschen können schon leichte Unfälle schwere und lang andauernde Folgen haben. Ein Stolpern über einen Teppich oder einen unebenen Untergrund kann zu einem Knochenbruch, einer so genannten Fraktur, führen. Begünstigt wird dies durch die im Alter zunehmende Instabilität der Knochen, z. B. durch Osteoporose. Oberschenkelhalsbrüche zählen zu den häufigsten Knochenbrüchen in Deutschland. Jährlich werden in Deutschland mehr als 100.000 Schenkelhalsbrüche, so die medizinisch korrekte Bezeichnung des Oberschenkelhalsbruches, verzeichnet. Bei dieser Form des Bruches ist nicht selten die gesamte Hüftregion betroffen. Gerade bei älteren Menschen gipfelt die Behandlung häufig in das Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenkes. Das ist zwar eine heutzutage häufig durchgeführte Operation und damit in der Geriatrie Routine, allerdings treten bei älteren Patienten durchaus Komplikationen in der anschließenden Genesung und Rehabilitation auf. „Hier entstehen Versorgungslücken, die geschlossen werden müssen“, erklärt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Dresden. „Diese Folgebehandlungen sind in der Spitzenmedizin kapazitär nicht sinnvoll aufgehoben, weshalb wir hier eine, auf den Kompetenzen beider Häuser basierende, Partnerschaft angestrebt haben.“

    Die nun etablierte Kooperation der Fachklinik Radeburg und des Universitätsklinikums Dresden setzt genau hier und auch gerade in Sachsen an, einem der Bundesländer mit dem höchsten Durchschnittsalter von 46,9 Jahren. „Nach der Operation und der anschließenden Wundversorgung, können betroffene Patienten in die geriatrische Fachklinik in Radeburg verlegt werden“, so Prof. Lorenz Hofbauer, Ärztlicher Direktor des Zentrums für Altersmedizin der Fachklinik Radeburg und Leiter des Zentrums für Gesundes Altern am Universitätsklinikum Dresden. „In Radeburg werden die frischoperierten Patientinnen und Patienten professionell weiterversorgt und nach Möglichkeiten wieder mobilisiert.“ Gerade in der Geriatrie kann dies ein aufwändiger und vor allem zeitintensiver Prozess sein. Patientinnen und Patienten müssen lernen, das künstliche Hüftgelenk zu belasten, es müssen Muskelgewebe auf- und Unsicherheiten abgebaut werden. „Die Patientinnen und Patienten sollten in erster Linie wieder gangsicher werden, damit sie später in ihrem Umfeld wieder mobil sein können“, so Prof. Hofbauer. „Genau hier ist die Fachklinik Radeburg ein erfahrener, verlässlicher, leistungsfähiger und kompetenter Partner in der Versorgung einer alternden Bevölkerung.“

    Die Fachkliniken Radeburg setzen mit der Kooperation einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur Zertifizierung als alterstraumatologisches Zentrum gemäß des Bundesverbandes Geriatrie e.V.. Anhand dieser Evaluation werden zertifizierte und qualifizierte Prozesse nachgewiesen, die sich an für die Geriatrie spezifischen, verbindlichen Standards ausrichten und unabhängig geprüft werden. „Wir schätzen diese Kooperation sehr, die in dieser Qualität eine Benchmark darstellt“, so Prof. Klaus-Dieter Schaser, Ärztlicher Direktor des UniversitätsCentrums für Orthopädie, Unfall- und Plastische Chirurgie (OUPC), das er gemeinsam mit Prof. Klaus-Peter Günther leitet. „Es ist eine klassische Win-Win Situation. Die geriatrischen Patientinnen und Patienten profitieren von unserer chirurgischen und orthopädischen Expertise sowie der hier vorhandenen hochschulmedizinischen Infrastruktur. Sie werden nach dem Eingriff schnell in eine spezialisierte Nachsorge überführt, um wiederum Kapazitäten für andere chirurgisch-orthopädische Eingriffe freizumachen. Davon profitieren beide Standorte und vor allem die Patientinnen und Patienten.“ Zudem ist angedacht, die Kooperation beider Kliniken weiter auszubauen. „Perspektivisch könnte die Zusammenarbeit auch auf geriatrische Patientinnen und Patienten mit ausversorgten plastisch-chirurgisch rekonstruierten Immobilisationsschäden ausgedehnt werden“, so Prof. Adrian Dragu, Direktor für Plastische und Handchirurgie am OUPC.

    Bereits im Oktober werden die ersten Patientinnen und Patienten, die aufgrund einer proximalen Fremurfraktur am Universitätsklinikum Dresden behandelt wurden, in die Fachklinik Radeburg zur Weiterbehandlung und Rehabilitation überwiesen.

    Fachkliniken Radeburg und Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden – Eine bisher einmalige Kooperation im Freistaat Sachsen

    Beide Einrichtungen kooperieren seit vielen Jahren auf dem Gebiet der Altersmedizin, was bislang einmalig und beispielgebend im Freistaat Sachsen ist. Die klinische Versorgung erfolgt hierbei auf höchstem Qualitätsniveau patientenorientiert, klinikübergreifend und versorgungsintegriert. Sie wird durch eine umfassende Nachsorge, engmaschige Untersuchungen und spezialisierte Therapien auf die jeweilige Situation der Patientinnen und Patienten abgestimmt. Die enge Kooperation baut auf den drei Säulen Akutgeriatrie, Rehabilitation und Weiterbehandlung in der Tagesklinik auf.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Fachklinik Radeburg
    Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. med. Lorenz Hofbauer
    Tel.: +49 35208 886 12
    E-Mail: Lorenz.Hofbauer@fachkliniken-radeburg.de

    Universitätsklinikum Dresden
    Prof. Dr. Klaus-Dieter Schaser
    Tel.: 0351 458 3777
    E-Mail: klaus-dieter.schaser@ukdd.de


    Weitere Informationen:

    http://www.Fachkliniken-Radeburg.de
    http://www.uniklinikum-dresden.de


    Bilder

    Gerade bei älteren Menschen können schon leichte Unfälle schwere und lang andauernde Folgen haben.
    Gerade bei älteren Menschen können schon leichte Unfälle schwere und lang andauernde Folgen haben.

    iStock.com/kzenon


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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