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10.10.2023 18:26

Batterieforscherin Valeria Nicolosi erhält Diels-Planck-Medaille

Dr. Eva Sittig Presse, Kommunikation und Marketing
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

    • CAU-Forschungsschwerpunkt KiNSIS zeichnet Professorin des Trinity College Dublin und die besten Dissertationen aus den Kieler Nanowissenschaften aus
    • Preisverleihung im Rahmen des KiNSIS-Symposiums „Health Meets Energy“, das aktuelle Ergebnisse der Material- und Nanoforschung auf Gesundheits- und Energiefragen anwendet

    Für ihre Pionierarbeit in der Energiespeicherforschung wird Valeria Nicolosi, Professorin für Nanomaterialien am Trinity College Dublin mit der Diels-Planck-Medaille des Forschungsschwerpunkts KiNSIS ausgezeichnet. Das interdisziplinäre Netzwerk „Kiel Nano, Surface and Interface Science“ der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) ehrt damit seit 2014 international herausragende Forschende in den Nanowissenschaften und der Oberflächenforschung, die ihr Fachgebiet maßgeblich geprägt haben. Valeria Nicolosi hat innovative Nanomaterialien und 3D-Druckverfahren entwickelt, die Batterien mit besonders hohen Energiedichten ermöglichen. Der Preis wurde im Rahmen des internationalen KiNSIS-Symposiums „Health Meets Energy“ verliehen, das am 9. und 10. Oktober in Kiel stattfand. Bei dieser Gelegenheit wurden auch die besten Promotionen des vergangenen Jahres in den Kieler Nanowissenschaften und der Oberflächenforschung ausgezeichnet.

    Mit interdisziplinärer Forschung echte Innovationen ermöglichen

    “Insbesondere die interdisziplinäre Forschung wie sie unsere Forschungsschwerpunkte an der CAU wie KiNSIS vorantreiben, sehen wir als besonders wichtig an, um innovative Lösungen für die großen Herausforderungen wie Gesundheit oder Energie zu entwickeln“, sagte Simone Fulda, Präsidentin der CAU in ihrem Grußwort. „Preise für exzellente Forschung wie die Diels-Planck-Medaille sind nicht zuletzt wichtig für die Sichtbarkeit von Wissenschaft in der Gesellschaft.“ Außerdem ermutigte Fulda die Promotionspreisträgerinnen und -träger, ihren akademischen Weg weiter zu verfolgen. „Wir brauchen solche hochmotivierten jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler angesichts der globalen Herausforderungen, vor denen wir stehen.“

    Die Materialwissenschaftlerin Valeria Nicolosi gilt international als führende Expertin auf dem Gebiet extrem dünner 2D-Nanomateralien. Im Mittelpunkt ihrer Forschung stehen neuartige Materialien wie Graphen. Es besteht aus einer nur ein Atom dünnen Kohlenstoffschicht und ist extrem leicht, dabei 20 Mal fester als Stahl und elektrisch leitfähig. Mit diesen einzigartigen Eigenschaften könnte es Halbleiter und Energiespeicher der nächsten Generation ermöglichen, zum Beispiel schnellere und leichtere Batterien, Smartphones oder andere elektronische Geräte. Ihre jüngste Forschung zu Elektronik aus dem 3D-Drucker könnte Batterien ermöglichen, die sich in jede Art von Material einbetten lassen, von intelligenten Uhren über Kleidung bis hin zu implantierten Herzgeräten.

    Nachwuchsforschende für hochkarätige Promotionsprojekte geehrt

    Außerdem zeichnete der Forschungsschwerpunkt KiNSIS an diesem Abend die besten Dissertationen aus verschiedenen Bereichen der Kieler Nano- und Oberflächenforschung mit den KiNSIS-Promotionspreisen aus. Pharmazeut Dr. Nicholas Bungert wurde im Bereich Lebenswissenschaften für seine Dissertation zu Wechselwirkungen zwischen Partikeln in Pulvermischungen zur Inhalation geehrt. Der Preis im Bereich Physik ging an Dr. Luka Hansen, der zu Plasma-Oberflächenprozessen promovierte, mit denen sich die Eigenschaften von Nanomaterialien gezielt beeinflussen lassen. In der Kategorie Ingenieurwissenschaften wurden gleich zwei Preise vergeben: Der Materialwissenschaftler Dr.-Ing. Haoyi Qiu wurde für seine Forschung zu umweltfreundlichen Antifouling-Anstrichen für maritime Anwendungen ausgezeichnet. Dr.-Ing. Mevlüt Yalaz hat im Sonderforschungsbereich 1261 „Magnetoelektrische Sensoren“ auf dem Gebiet der Biomedizintechnik zur Tiefen Hirnstimulation mittels Magnetfeldsensoren promoviert. Die KiNSIS-Sprechergruppe überreichte die mit jeweils 1.000 Euro dotierten Preise und gratulierte den Preisträgern zu ihren vielversprechenden Arbeiten, die ihre jeweiligen Forschungsgebiete maßgeblich vorangebracht haben.

    Beim Symposium wurde außerdem Dr.-Ing. Fatemeh Davoodi aus dem Institut für Experimentelle und Angewandte Physik mit dem 5.000 Euro dotierten KiNSIS Early Career Award ausgezeichnet. Sie forscht an der Entwicklung von elektronengetriebenen Photonenquellen mit Hilfe von künstlicher Intelligenz.

    „Mit Veranstaltungen wie dieser Preisverleihung oder dem Symposium wollen wir exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammenbringen und zwar über Disziplinen, Institutionen und Karrierestufen hinweg“, sagte Professor Jeffrey McCord, Mitglied der KiNSIS-Sprechergruppe. „Begegnungen außerhalb des eigenen Kreises inspirieren zu neuen Ideen und Kooperationen, die wirkliche Innovationen ermöglichen. Das bringt nicht nur die internationale Materialforschung und Nanotechnologie voran, sondern auch unsere Gesellschaft“, ergänzt Professor Kai Rossnagel, ebenfalls Mitglied der KiNSIS-Sprechergruppe.

    Symposium verbindet Materialforschung zu Gesundheits- und Energiethemen

    Die Preise wurden im Rahmen des KiNSIS-Symposiums „Health Meets Energy“ verliehen, das vom 9. bis 10. Oktober im Wissenschaftszentrum Kiel stattfand. Rund 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus interdisziplinären Forschungsverbünden der CAU und der Universität Rostock sowie internationale Expertinnen und Experten diskutierten dort über Synergien zwischen den Forschungsbereichen Gesundheit und Energie. In den 28 Vorträgen ging es unter anderem um Materialien und Konzepte für neue Diagnose- und Therapieverfahren, Sensoren, Batterien und die Gewinnung erneuerbarer Energien. Weitere Themen waren Datenverarbeitung, computergestützte Methoden, Netzwerk-Ansätze oder der Einsatz von 3D-Druckverfahren in der Medizin- und Energieforschung.

    Die im Kieler Forschungsschwerpunkt KiNSIS und im Rostocker Department Leben, Licht und Materie (LLM) betriebene Nano-, Oberflächen- und Grenzflächenforschung ermöglicht technologische Innovationen wie neuartige Materialien und Systeme, die sowohl im Energie- als auch im Gesundheitsbereich zur Lösung globaler Herausforderungen wie der Ausbreitung von Krankheiten oder einer nachhaltigen Energieversorgung beitragen können. Die Herausforderungen in diesen Bereichen sind in der Regel komplex und dynamisch, die eingesetzten Materialien und Systeme müssen daher auch in der Wechselwirkung mit ihrer Umgebung betrachtet werden. Ausgehend vom Konzept der Vernetzten Materie untersuchen die Mitglieder einer gemeinsamen Forschungsinitiative aus Kiel und Rostock Materialien, Konzepte und Methoden, die sowohl in der Energie- als auch in der Gesundheitsforschung eingesetzt werden. Von Synergieeffekten, wie sie auf dem Symposium diskutiert werden, erhoffen sie sich Erkenntnisse für innovative Lösungsansätze.

    Über Diels-Planck-Lecture-Preisträgerin Valeria Nicolosi:
    Professor Valeria Nicolosi leitet den Lehrstuhl für Nanomaterialien und hochauflösende Mikroskopie an der School of Chemistry des Trinity College Dublin (TCD) und die Science Foundation Ireland Research Centres AMBER und I-Form. Nach dem Studium der Technischen Chemie an der Universität Catania (Italien) promovierte die gebürtige Italienerin am Trinity College Dublin in Physik. 2008 wechselte sie als Marie-Curie-Stipendiatin an die Universität Oxford und forschte auf dem Gebiet der hochauflösenden Elektronenmikroskopie. Im gleichen Jahr wurde sie mit dem Royal Academy of Engineering/EPSRC Fellowship ausgezeichnet. Im Jahr 2012 kehrte sie als Forschungsprofessorin an das Trinity College Dublin zurück. Nicolosi ist die einzige Wissenschaftlerin, die sechs Förderungen des Europäischen Forschungsrats (European Research Council, ERC) erhalten hat, darunter drei Proof-of-Concept-Grants, um ihre Forschungsergebnisse in die industrielle Anwendung zu bringen. In den letzten Jahren wurde ihre Forschung mit mehr als 25 Mio. € gefördert. Sie hat mehr als 200 wissenschaftliche Artikel veröffentlicht, u. a. in Zeitschriften wie Science, Nature, Nature Energy, Nature Nanotechnology und Nature Materials.

    Über die Diels-Planck-Lecture:
    Seit 2014 zeichnen die Mitglieder des Forschungsschwerpunkts KiNSIS jährlich international renommierte Forschende in den Nano- und Oberflächenwissenschaften mit der Diels-Plancki-Medaille aus. Bei einem Festvortrag, der Diels-Planck-Lecture, geben die Preisträgerinnen und Preisträger Einblicke in ihre Forschung und kommen in den Austausch mit jungen Kieler Nachwuchsforschenden. Der Name der Vortragsreihe erinnert an die Begründer der Nanowissenschaften in Kiel, die Nobelpreisträger Max Planck und Otto Diels. Die Diels-Planck-Medaille besteht aus einem Siliziumwafer, der im Kieler Nanolabor an der CAU in einem aufwändigen Verfahren mit einer 100 Nanometer dünnen Goldschicht und den Gesichtern von Otto Diels und Max Planck versehen wird.


    Weitere Informationen:

    https://www.uni-kiel.de/de/detailansicht/news/245-dpl-2023 Link zur Meldung und Fotos
    http://www.kinsis.uni-kiel.de Forschungsschwerpunkt KiNSIS (Kiel Nano, Surface and Interface Science)


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Energie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Wettbewerbe / Auszeichnungen, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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