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Die jüngsten Ausgrabungen an der UNESCO-Weltkulturerbestätte Göbekli Tepe (Südosttürkei) haben zu einer einzigartigen Entdeckung geführt. Eine lebensgroße Wildschweinstatue kam im Sondergebäude D zum Vorschein. An der Statue wurden auch Reste von Farbpigmenten gefunden.
Die jüngsten Ausgrabungen des Göbekli-Tepe Teams (Abteilung Istanbul und Orient-Abteilunge) des DAI in der UNESCO-Weltkulturerbestätte Göbekli Tepe (Südosttürkei) haben zu einer einzigartigen Entdeckung geführt. Eine lebensgroße Wildschweinstatue kam im Sondergebäude D, einem der monumentalen rund-ovalen Bauten dieser präkeramischen Siedlung des Neolithikums, in situ zum Vorschein.
Im Rahmen des Göbekli Tepe-Projekts, einer Kooperation zwischen der Universität Istanbul und dem Deutschen Archäologischen Institut, kam bei der Ausgrabung von Ablagerungen aus dem nördlichen Teil des Sonderbaus D die lebensgroße Kalksteinstatue eines Wildschweins zum Vorschein. Die 1,35 Meter lange und maximal 0,70 Meter hohe Statue stammt aus dem frühen PPNB (~8.700-8.200 v. Chr.). Gefunden wurde das Schwein auf einer Steinbank umgegeben von mehreren Pfeilern (Pfeiler 43 (P43), Pfeiler 78 (P78) und Pfeiler 67 (P67)). Damit ist die Statue klarer Mittelpunkt des Bauwerks und muss für die prähistorische Gemeinschaft, die es nutzte, von großer Bedeutung gewesen sein. Die Vorderseite der Bank, auf der sie steht, ist (von links nach rechts) mit Flachreliefs eines H-Symbols, eines Halbmonds, zwei Schlangen und drei menschlichen Gesichtern (oder Masken) verziert.
Bemerkenswert ist, dass Reste der roten, schwarzen und weißen Pigmente noch an der Oberfläche der Statue zu erkennen sind. Die Zunge des Ebers war rot gefärbt, während an anderen Stellen des Körpers schwarze und weiße Pigmente gefunden wurden. Dieser Fund untermauert was Experten bereits lange Zeit vermuteten: dass Statuen und T-Säulen am Göbekli Tepe bemalt wurden.
Die Forschungen in Göbekli Tepe werden im Rahmen des DFG-Langzeitprojekts "Die prähistorischen Gesellschaften Obermesopotamiens und ihre Subsistenz" durchgeführt.
Dr. phil. Lee Clare , Referent für Prähistorische Archäologie / Göbekli Tepe
Lee.Clare@dainst.de
https://www.dainst.org/newsroom/lebensgrosse-statue-eines-wildschweins-im-sonder...
https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/165831460?context=projekt&task=showDeta...;
Göbekli Tepe, Sonderbau D: Seitenansicht der Wildschweinstatue
Moritz Kinzel
DAI, Istanbul
Göbekli Tepe, Sonderbau D: Die Wildschweinstatue wurde im nördlichen Bereich des Bauwerks gefunden
Lee Clare
DAI, Istanbul
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Geschichte / Archäologie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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