idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Nach dem Gründer des Bayreuther Bayerischen Geoinstituts, Professor Dr. Dr. h.c. Friedrich Seifert, ist ein neu entdecktes Hochdruck-Mineral genannt worden: Seifertit
Bayreuth (UBT). Die Überraschung bei den Wissenschaftlern des Bayreuther Bayerischen Geoinstitituts (BGI) war groß, als jetzt Professor Ahmed El Goresy vom Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz am Ende seines Fachvortrages über Forschungsarbeiten zu Hochdruckmineralen in Mars-Meteoriten die Katze aus dem Sack ließ: eine neu gefundene Quartz-Modifikation ist nach dem BGI-Gründer Professor Dr. Dr. h.c. Friedrich Seifert (Experimentelle Geowissenschaften) benannt: Seifertit.
Die Studien Professor El Goresys ("Das Bayerische Geoinstitut gehört zu den führenden Forschungsstätten weltweit") haben neben neuen Erkenntnissen über den Mars und seine Kollisionsgeschichte auch zur Entdeckung neuer Minerale geführt. Insbesondere wurde eine neue Modifikation des Quarz (SiO2) identifiziert. Die Kommission zur Benennung neuer Minerale der Internationalen Mineralogischen Gesellschaft (IMA) folgte dem Vorschlag Prof. El Goresys, das neue Mineral "Seifertit" zu nennen und damit den Gründer und langjährigen Leiters des Bayerischen Forschungsinstituts für Experimentelle Geochemie und Geophysik, Professor Seifert, zu ehren.
Seifertit wurde mittlerweile in zahlreichen Meteoriten vom Mars nachgewiesen. Diese Meteorite sind irdischen Basalten sehr ähnlich; sie wurden durch einen riesigen Asteroideneinschlag vom Mars geschleudert und fielen später als Meteorite auf die Erde. Das Mineral bildete sich durch die enorme Druckwelle, die bei diesem Einschlag auf dem Mars entstand.
Seifertit sollte aber nicht nur ein Bestandteil der Gesteine auf dem Mars sein. Auch im unteren Erdmantel, in Tiefen unterhalb von 1700 km, sollte Seifertit in Gesteinen mit freiem SiO2 vorhanden sein. Das durchscheinende, lamellare Hochdruck-Mineral ist die bisher dichteste natürliche Modifikation des Quarz; es zeichnet sich durch eine ungewöhnliche Härte aus, ist jedoch lediglich bei Drücken über 780 kbar stabil.
Weitere Informationen bei
Dr. Stefan Keyssner
Bayerisches Geoinstitut der Universität Bayreuth
Tel. 0921/55-3704
stefan.keyssner@uni-bayreuth.de
http://www.bgi.uni-bayreuth.de/
Er hat's gefunden: Prof. El Goresy (links) - nach ihm wurde das Mineral benannt: Prof. Seifert
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Geowissenschaften, Mathematik, Physik / Astronomie
überregional
Forschungsergebnisse, Personalia
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).