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08.11.2023 14:37

Erfolg für die Universität Duisburg-Essen in der Nachwuchsförderung: Herzinfarkt, Arbeitsmärkte, regionale Ungleichheit

Jennifer Meina Ressort Presse - Stabsstelle des Rektorats
Universität Duisburg-Essen

    Mit zwei neu bewilligten und einem verlängerten Graduiertenkolleg erzielt die Universität Duisburg-Essen in der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) einen großen Erfolg. Damit verstärkt die Universität ihre Forschung in der Medizin, in der Arbeitsmarkt- und in der Wirtschaftspolitik. Die DFG unterstützt diese herausragende Nachwuchsförderung für die nächsten fünf Jahre mit insgesamt rund 20 Mio. Euro.

    Die Universität Duisburg-Essen (UDE) zeigt ein weiteres Mal ihre Forschungsstärke auch in der Nachwuchsförderung. Was die Bewilligung der DFG von zwei Graduiertenkollegs – davon eines unter Federführung der Universität Bielefeld – sowie die Verlängerung eines weiteren Kollegs für die UDE bedeutet, ordnet Prorektorin für Forschung und Nachwuchsförderung, Prof. Dr. Astrid Westendorf, ein: „Dieser aktuelle Erfolg resultiert aus der außergewöhnlichen Forschungsstärke unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie unserem Engagement in der Förderung des herausragenden wissenschaftlichen Nachwuchses.“

    Die Forschungsthemen der drei Graduiertenkollegs greifen aus unterschiedlichen Blickwinkeln drängende Themen unserer Zeit auf: in der Medizin ist der Herzinfarkt eine der häufigsten Todesursachen. Daher ist ein besseres Verständnis der komplexen Vorgänge im Körper nicht nur für jeden Einzelnen, sondern auch von epidemiologisch und volkswirtschaftlich hoher Bedeutung. Ebenso hochaktuell ist die Forschung zu grenzüberschreitenden Arbeitsmärkten sowie zu regionaler Ungleichheit und ihre Auswirkung auf die Wirtschaftspolitik.

    Herzinfarkt und Therapie
    Der akute Myokardinfarkt bleibt die häufigste Todesursache in Deutschland und weltweit. Selbst bei optimaler Therapie und wenn das verschlossene Herzkranzgefäß schnell wieder geöffnet wird (Reperfusion), ist die Sterblichkeit hoch. Die Folgen, die durch eine Reperfusion bei Patient:innen auftreten können, sind hochkomplex und von Wissenschaftler:innen noch nicht vollständig verstanden. „Mit dem neuen Graduiertenkolleg sollen neuartige Prozesse und Ziele für therapeutische Ansätze identifiziert werden", so der Sprecher Prof. Dr. Tienush Rassaf, Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie.

    Die Promotionsprojekte im Graduiertenkolleg sind in den drei Bereichen Immunzellen, Gefäßzellen und Kardiomyozyten (Herzmuskelzellen) angesiedelt. Allen Promovierenden steht je ein Tandem erfahrener Mediziner:innen aus der klinischen und der Grundlagenforschung zur Seite: Fachleute aus dem Herz- und Kreislaufschwerpunkt sowie dem Immunologie / Infektiologieschwerpunkt der Medizinischen Fakultät und dem Institut für Analytische Wissenschaften (ISAS Dortmund).
    [GRK 2989: Targeting Cellular Interfaces in Reperfused Acute Myocardial Infarction (TCI repAMI)]

    Grenzüberschreitende Arbeitsmärkte
    Zu Wanderarbeiter:innen, Expatriates oder auch Grenzpendler:innen wird bisher meist nur erforscht, was ihre Ein- oder Auswanderung für die betroffenen nationalen Arbeitsmärkte bedeutet. Das gemeinsame GRK der Universitäten Bielefeld und Duisburg-Essen mit elf Professor:innen hingegen untersucht grenzüberschreitende Arbeitsmärkte als eigenständiges Phänomen: In welche sozialen Netzwerke, Institutionen oder politischen Gefüge sind sie eingebettet, und welche Akteure sind beteiligt?

    Konkret befasst sich das Kolleg u.a. mit der geografischen Reichweite von Arbeitsmärkten oder dem unterschiedlichen Ausbildungsniveau der Arbeitskräfte – Ungelernte, die in Landwirtschaft, Fleischverarbeitung und Logistik tätig sind, oder Hochqualifizierte wie Ingenieur:innen und Ärzt:innen. Erforscht wird außerdem, wie geschlechtsspezifisch und ethnisch geprägt grenzüberschreitende Arbeitsmärkte sind. Stellvertretende Kollegsprecherin ist UDE-Professorin und Prorektorin für Universitätskultur, Diversität und Internationales Dr. Karen Shire.
    [GRK 2951: Cross-border Labour Markets: Transnational Market Makers, Infrastructures, Institutions]

    Regionale Ungleichheit
    Regionale Unterschiede von Lebensstandards, Teilhabe und Wirtschaftsstruktur haben sich häufig über einen längeren Zeitraum aufgebaut und verfestigt. Das zeigen Bildungsstudien, Meinungsumfragen und auch Wahlergebnisse. Die Fragen nach Ursachen, Folgen und angemessenen politischen Reaktionen sind hingegen noch weitgehend unbeantwortet. „Gerade in Zeiten von steigendem Nationalismus und Populismus ist es deshalb so wichtig, diese Unterschiede besser zu verstehen und fundierte politische Handlungsempfehlungen daraus abzuleiten“, sagt Dr. Tobias Seidel, Sprecher des nun erneut geförderten Kollegs und Professor für Volkswirtschaftslehre an der UDE.

    „Wir nutzen neueste Methoden der Regionalökonomie, um politisch und wirtschaftlich relevante Aspekte zu analysieren – zum Beispiel den Wohnungsmarkt, regionale Effekte des deutschen Mindestlohns oder die regionalen Auswirkungen des Handelsstreits zwischen den USA und China“, benennt Seidel konkrete Inhalte des Kollegs. So konnten sie bereits zeigen, dass der Mindestlohn in Deutschland regional sehr unterschiedliche Beschäftigungseffekte hatte, aber auch zu einer Angleichung der Lohnverteilung geführt hat. An dem Projekt sind unter der Federführung der Universität Duisburg-Essen die Ruhr-Universität Bochum und die Technische Universität Dortmund beteiligt.
    [GRK 2484: Regional Disparities & Economic Policy]


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft, Medizin, Politik, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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