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13.11.2023 13:04

Akademie der Wissenschaften in Hamburg wählt acht neue Mitglieder

Dagmar Penzlin Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
Akademie der Wissenschaften in Hamburg

    Die Mitgliederversammlung der Akademie hat acht neue Ordentliche Mitglieder gewählt. Die neuen Mitglieder forschen in Hamburg und Kiel. Sie verstärken die Arbeitsschwerpunkte der Akademie in unterschiedlichen Bereichen beispielsweise in der Infektionsforschung, in den Islam- und Wirtschaftswissenschaften. Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg ist in interdisziplinären Arbeitsgruppen organisiert. Entsprechend wählt die Mitgliederversammlung ihre neuen Mitglieder einerseits aufgrund von herausragenden wissenschaftlichen Leistungen. Andererseits spielt die Ergänzung der fachübergreifenden Forschungsfelder der Akademie eine Rolle.

    Kurzbiographien der neuen Ordentlichen Mitglieder
    Prof. Dr. Marylyn M. Addo, MSc, DTM&H
    Professorin für Infektiologie und Gründungsdirektorin des Instituts für Infektionsforschung und Impfstoffentwicklung am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
    Nach dem Studium der Humanmedizin an den Universitäten in Bonn, Strasbourg und Lausanne (ERASMUS) absolvierte Marylyn M. Addo an der London School of Hygiene and Tropical Medicine (LSHTM) das Diploma in Tropical Medicine and Hygiene (DTM&H) und einen Master of Science in Applied Molecular Biology of Infectious Diseases. Während eines 14-jährigen Auslandsaufenthaltes in Boston, USA, schloss sie am Massachusetts General Hospital / Harvard Medical School ihre Facharztausbildungen für Innere Medizin und Infektiologie ab. Von 2010 bis 2013 war sie dort als Oberärztin tätig. Am Ragon Institute of MGH, MIT and Harvard arbeitete die Medizinerin zur selben Zeit als Arbeitsgruppenleiterin mit Schwerpunkt HIV-Immunologie. 2013 wurde Marylyn M. Addo als erste DZIF Professorin auf eine W2-Professur „Emerging Infections“ am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) berufen. Seit 2017 ist sie W3-Professorin für Infektiologie am UKE und arbeitet als Leiterin der Sektion Infektiologie des Zentrums für Innere Medizin am UKE (1. Med. Klinik). Sie leitet seit 2017 die UKE-assoziierte Abteilung Klinische Infektionsimmunologie am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) und repräsentiert seit 2022 als Gründungsdirektorin das Institut für Infektionsforschung und Impfstoffentwicklung (IIRVD) am UKE.

    Prof. Dr. Michael Fehling, LL.M. Berkeley
    Professor für Öffentliches Recht III – Öffentliches Recht und Rechtsvergleichung an der Bucerius Law School in Hamburg
    Michael Fehling studierte von 1983 bis 1988 Rechts- und Politikwissenschaften in Freiburg im Breisgau. An das erste juristische Staatsexamen 1988 in Freiburg und das zweite juristische Staatsexamen 1991 in Stuttgart schloss sich 1993 die Promotion („Die Konkurrentenklage bei der Zulassung privater Rundfunkveranstalter“) an. 1995 bis 1996 hielt sich Michael Fehling für einen Studien- und Forschungsaufenthalt in Berkeley (USA) auf – mit Stipendium des DAAD. Als Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Assistent und Hochschuldozent von 1988 bis 2001 an der Universität Freiburg erfolgte im Jahr 2000 die Habilitation („Verwaltung zwischen Unparteilichkeit und Gestaltungsaufgabe“). Seit September 2001 ist Michael Fehling Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht mit Rechtsvergleichung an der Bucerius Law School, Hochschule für Rechtswissenschaft, in Hamburg. Von Oktober 2009 bis September 2010 wirkte er als Vizeprãsident der Bucerius Law School, 2015 bis 2021 schließlich als Akademischer Leiter der Energierechts-lnitiative an der Bucerius Law School. Seit 2022 arbeitet er als Co-Direktor des dortigen „Center for Interdisciplinary Research on Energy, Climate and Sustainability — CECS“. Zu Michael Fehlings Forschungsschwerpunkten gehören Klimaschutz, Energie- und Verkehrswende, Deutsches und europäisches öffentliches Wirtschaftsrecht einschließlich Vergaberecht mit ökonomischen Querbezügen, auch Hochschul- und Wissenschaftsrecht, außerdem Allgemeines Verwaltungsrecht, Rechtsvergleichung (Schwerpunkt USA) und ökonomische Analyse im Öffentlichen Recht.

    Prof. Dr. Ileana Hanganu-Opatz
    Professorin für Entwicklungsneurophysiologie und Direktorin des Instituts für Entwicklungsneurophysiologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
    Ileana Hanganu-Opatz studierte Biochemie und Biologie an der Universität Bukarest (Rumänien). Schon während ihrer Promotion an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf hat sie angefangen, die Prinzipien der neuronalen Informationsverarbeitung während der Entwicklungsphase des Gehirns zu untersuchen. Als Postdoktorandin am INSERM Marseille und an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz fokussierte sie sich auf die sensorische Reifung und die Rolle der zugrunde liegenden elektrischen Aktivität der Nervenzellen. Dies ist auch das Thema ihrer Habilitationsschrift. Seit 2009 forscht Ileana Hanganu-Opatz mithilfe interdisziplinärer Ansätze zur neuronalen Dynamik während der Entwicklung kognitiver Fähigkeiten unter physiologischen und pathophysiologischen Bedingungen. Zunächst als Leiterin einer von der DFG (Emmy Noether-Programm) und vom BMBF geförderten Arbeitsgruppe. Seit 2020 ist Ileana Hanganu-Opatz als Direktorin des neu gegründeten Instituts für Entwicklungsneurophysiologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) tätig.

    Prof. Dr. Konrad Hirschler
    Professor für Islamwissenschaft an der Universität Hamburg, Sprecher des Exzellenzclusters „Understanding Written Artefacts“ (UWA)
    Nach dem Studium der Islamwissenschaft, der Geschichte und der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Hamburg folgten Studienjahre und Promotion an der University London. Von 2007 bis 2016 lehrte Konrad Hirschler dort die Geschichte des Nahen Ostens. Nach einer Professur an der Freien Universität Berlin von 2016 bis 2021 erfolgte der Wechsel an die Universität Hamburg als Professor für Islamwissenschaft. Hier wirkt Konrad Hirschler seit 2022 auch als Sprecher des Exzellenzclusters „Understanding Written Artefacts“ (UWA). Als Historiker des geschriebenen Wortes beschäftigt sich Konrad Hirschler insbesondere mit dem mittelalterlichen Nahen Osten zwischen ca. 1100 und 1500. In seiner Forschung und Lehre hat das Studium schriftlicher Artefakte im Laufe der Jahre zunehmend an Bedeutung gewonnen, insbesondere die Geschichte des Lesens und der Bibliotheken, methodische Fragen im Zusammenhang mit dokumentarischen Quellen und Archiven ebenso wie die Frage der Provenienz. Weitere Interessen sind die Geschichtsschreibung, die Kreuzzüge und die Wechselwirkung zwischen Randgruppen und der Mehrheitsgesellschaft. Hirschlers Arbeiten zur Historiographie (wie seine erste Monographie „Medieval Arabic Historiography: Authors as Actors“ und der Artikel „Studying Mamluk Historiography“) verbinden sozialgeschichtliche und literaturwissenschaftliche Ansätze, um ein tieferes Verständnis dafür zu gewinnen, wie Autoren und Kompilatoren historisches Wissen produzierten.

    Prof. Dr. Oliver Huck
    Professor für Historische Musikwissenschaft an der Universität Hamburg
    Nach dem Studium der Musikwissenschaft, der Älteren deutschen und Allgemeinen Literaturwissenschaft an der Universität Paderborn und der Hochschule für Musik Detmold war Oliver Huck Postdoktorand im Graduiertenkolleg Textkritik als Grundlage und Methode historischer Wissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er wurde dann 1999 in den ersten Jahrgang des Emmy Noether-Programms der DFG aufgenommen, das ihm einen Aufenthalt an der Sapienza Università di Roma und die Leitung einer Nachwuchsgruppe als Wissenschaftlicher Assistent und Oberassistent an der Friedrich-Schiller-Universität Jena ermöglichte. Im Anschluss an eine Professur an der Hochschule für Musik Würzburg ist Oliver Huck seit 2006 Professor für Historische Musikwissenschaft an der Universität Hamburg. Hier war er von 2011 bis 2021 zudem Dekan der Fakultät für Geisteswissenschaften. Er ist Mitglied des Exzellenzclusters Understanding Written Artefacts. In diesem und zahlreichen anderen Forschungsverbünden und -projekten, als Dekan sowie als Mitglied und Sprecher des Fachkollegiums 103 Kunst-, Musik- Theater- und Medienwissenschaften der DFG ist ihm die interdisziplinäre Perspektive und Zusammenarbeit innerhalb und über die Geisteswissenschaften hinaus zur Selbstverständlichkeit geworden. Oliver Hucks Arbeitsgebiet ist die gesamte Geschichte der europäischen Musik, seine Forschungsschwerpunkte sind die Musik des Mittelalters, der Frühen Neuzeit, des langen 19. Jahrhunderts und die Filmmusik.

    Prof. Dr. Benedikt Löwe
    Professor für Mathematische Logik und Interdisziplinäre Anwendungen der Logik an der Universität Hamburg
    Nach seinem Studium der Mathematik und Philosophie in Hamburg, Tübingen, Berlin und Berkeley und einigen Jahren an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn war Benedikt Löwe 20 Jahre lang an der interdisziplinären Forschungseinrichtung Institute for Logic, Language and Computation an der Universität von Amsterdam tätig, wo er unter anderem das internationale Postgraduiertenprogramm Master of Logic leitete. Seine Forschungsinteressen sind sowohl die mathematische Logik und Grundlagen der Mathematik als auch die philosophische und empirische Untersuchung der Mathematik als Disziplin. Zurzeit teilt er seine Zeit zwischen den Universitäten in Hamburg und Cambridge: In Hamburg ist er der Chairholder des CIPSH Chair „Diversity of Mathematical Research Cultures and Practices‟ und Leiter des Arbeitsbereichs Mathematische Logik und interdisziplinäre Anwendungen der Logik am Fachbereich Mathematik der Universität Hamburg. In Cambridge ist er mit drei Colleges (Churchill, Lucy Cavendish und St Edmund's) verbunden und unterrichtet in Mathematik und Philosophie.

    Prof. Dr. Dr. Ulrich Schmidt
    Professor für Volkswirtschaftslehre an der an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und Leiter des Forschungsbereiches „Globale Kooperation und gesellschaftlicher Zusammenhalt“ am Kiel Institut für Weltwirtschaft
    Seine Ausbildung absolvierte Ulrich Schmidt an der Universität zu Kiel, wo er Diplome in Volks- und Betriebswirtschaftslehre erwarb sowie Promotionen in Volkswirtschaftslehre und Psychologie abschloss. Er ist seit 2006 W3-Professor für Volkswirtschaftslehre an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und seit 2013 Leiter des Forschungsbereiches „Globale Kooperation und gesellschaftlicher Zusammenhalt“ am Kiel Institut für Weltwirtschaft. Bevor er nach Kiel kam, hatte er Professuren in Odense und Hannover inne. Seine Forschungsinteressen liegen auf den Gebieten der experimentellen Ökonomie, Verhaltensökonomik, Entscheidungstheorie, Gesundheitsökonomie sowie Behavioral Finance. Ulrich Schmidt hat mehr als 100 Publikationen in referierten Fachzeitschriften veröffentlicht. Zurzeit ist er zudem Mitherausgeber der Zeitschriften Journal of Risk and Uncertainty, Journal of Behavioral and Experimental Economics, Judgement and Decision Making, Geneva Risk and Insurance Review, und Theory and Decision.

    Prof. Dr. Beáta Wagner-Nagy
    Professorin für Finnougristik / Uralistik an der Universität Hamburg
    Nach dem Studium der Russistik, Hungarologie und Finnougristik an der Universität Szeged (Ungarn) unternahm Beáta Wagner-Nagy einen kurzen Ausflug in das Verlagswesen. Danach erfolgte eine Spezialisierung im Bereich Finnougristik. Sie wurde 2000 an der Universität Szeged mit einer Arbeit über die verbale Derivation im Nganasanischen promoviert. Ihre Habilitationsschrift an der Universität Wien behandelt die Negation in den Ob-Ugrischen und Samojedischen Sprachen. Seit 2010 ist Beáta Wagner-Nagy Professorin für Finnougristik an der Universität Hamburg.
    Zu ihren Arbeitsgebieten gehören die Erforschung der in Sibirien gesprochenen indigenen Sprachen. Sie betrachte diese Sprachen sowohl aus typologischer als auch kognitivlinguistischer Sicht. Seit 2016 leitet Wagner-Nagy das von der Akademie der Wissenschaften in Hamburg in Kooperation mit der Universität Hamburg durchgeführte Langzeitvorhaben „INEL – Grammatiken, Korpora und Sprachtechnologie für indigene nordeurasische Sprachen“. Das Ziel des Projektes ist die Erschließung sprachlicher Ressourcen ausgewählter indigener Sprachen und Varietäten des nordeurasischen Raumes. Diese einzigartigen Daten werden unter Einsatz aktueller Methoden der Datenaufbereitung digital kuratiert, teilweise nacherhoben, mit einer Fülle weiterer linguistischer Informationen angereichert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

    Die neuen Mitglieder im Überblick:
    Prof. Dr. Marylyn M. Addo, MSc, DTM&H, Innere Medizin, Infektiologie – Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
    Prof. Dr. Michael Fehling, LL.M. Berkeley, Öffentliches Recht – Bucerius Law School, Hamburg
    Prof. Dr. Ileana Hanganu-Opatz, Entwicklungsneurophysiologie – Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
    Prof. Dr. Konrad Hirschler, Islamwissenschaft – Universität Hamburg
    Prof. Dr. Oliver Huck, Historische Musikwissenschaft – Universität Hamburg
    Prof. Dr. Benedikt Löwe, Mathematische Logik und Interdisziplinäre Anwendungen der Logik – Universität Hamburg
    Prof. Dr. Dr. Ulrich Schmidt, Volkswirtschaftslehre – Kiel Institut für Weltwirtschaft
    Prof. Dr. Beáta Wagner-Nagy, Finnougristik / Uralistik – Universität Hamburg

    Medienkontakt:
    Dagmar Penzlin
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Akademie der Wissenschaften in Hamburg
    Telefon: +49 40 42 94 86 69-24
    presse@awhamburg.de
    www.awhamburg.de
    Twitter: https://twitter.com/awhamburg

    Wenn Sie in Zukunft keine Nachrichten der Akademie der Wissenschaften in Hamburg mehr erhalten möchten, dann schreiben Sie bitte eine kurze E-Mail mit dem Betreff „Abmeldung Pressemeldungsversand“ an: presse@awhamburg.de.

    Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg
    Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg vereint Spitzenforscherinnen und -forscher aus allen Bereichen der Wissenschaft in Norddeutschland. Sie trägt dazu bei, die Zusammenarbeit zwischen Fächern, Hochschulen und anderen wissenschaftlichen Institutionen zu intensivieren. Sie fördert Forschungen zu gesellschaftlich bedeutenden Zukunftsfragen und wissenschaftlichen Grundlagenproblemen und macht es sich zur besonderen Aufgabe, Impulse für den Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit zu setzen. Die Grundausstattung der Akademie wird finanziert von der Freien und Hansestadt Hamburg. Präsident der Akademie ist Prof. Dr. Mojib Latif. Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg ist Mitglied in der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften.


    Bilder

    Anhang
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    fachunabhängig
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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