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Selbstbestimmung und Gewalt, Trauer und Neuanfang, Wiederaufbau und Emigration – die Ausstellung, die am 11. Dezember 2023 im Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow in Leipzig eröffnet wird, zeigt die Ambivalenzen der Nachkriegsjahre in Bildern. Dabei fragt sie nach der Entstehung, den Leerstellen, der Wirkung und Überlieferung von Fotografien.
Die Ausstellung stellt Fotografien jüdischen Lebens in Polen unmittelbar nach dem Holocaust in den Mittelpunkt. Sie entstand gemeinsam mit dem Jüdischen Historischen Institut Emanuel Ringelblum in Warschau, das eine der bedeutendsten Sammlungen zur polnisch-jüdischen Geschichte bewahrt. Doch der einzigartige Bildbestand insbesondere von Fotoalben ist keine neutrale Dokumentation der historischen Wirklichkeit: Auftraggeber hatten ihr eigenes Interesse bei der Themenwahl, Fotografen lenkten mit Motiv und Bildausschnitt den Blick der Betrachtenden.
Dort, wo bekannt, waren es Organisationen wie das Zentralkomitee der Juden in Polen (CKŻP) oder Jugendverbände, die Bilder anfertigen ließen. Eine Fotografin wird mit Leben und Werk vorgestellt: Julia Pirotte, deren Aufnahmen sowohl ihre kommunistische Perspektive wie auch ihre jüdische Herkunft zeigen. Privatfotografien waren zu dieser Zeit kaum verbreitet. Umso wertvoller sind die wenigen, die in der Ausstellung zu sehen sind: Unter anderem stellte Irena Bauman, die Tochter der Schriftstellerin Janina und des Soziologen Zygmunt Bauman, Bilder aus ihren Familienalben zur Verfügung. Die meisten davon werden in der Ausstellung zum ersten Mal öffentlich gezeigt.
Eröffnung: 11. Dezember 2023, 19 Uhr
Erste Führungstermine im Überblick:
Dienstag, 12.12.2023, 13 Uhr
Donnerstag, 14.12.2023, 16 Uhr
Mittwoch, 20.12.2023, 15 Uhr
Die Ausstellung entstand im Rahmen einer Förderung durch die Alfred Landecker Foundation in enger Kooperation zwischen dem Dubnow-Institut in Leipzig und dem Jüdischen Historischen Institut in Warschau. Sie wird bis Dezember 2025 in Leipzig zu sehen sein. Die Besichtigung der Ausstellung ist im Rahmen von öffentlichen sowie gebuchten Führungen möglich.
Julia Pirotte, Selbstporträt im Spiegel mit Kamera, Marseille 1943.
Julia Pirotte
Aus der Sammlung des Emanuel Ringelblum Jewish Historical Institute
Julia Pirotte, Ruinen des Warschauer Ghettos, Kreuzung der Bohaterów Ghetta (Ghettohelden) und der M ...
Julia Pirotte
Aus der Sammlung des Emanuel Ringelblum Jewish Historical Institute
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Religion
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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