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Eine allgemeine Verlängerung der tariflichen Arbeitszeiten in Deutschland hätte beschäftigungspolitisch höchst problematische Konsequenzen und würde einen gefährlichen europäischen Wettlauf um die Arbeitszeitdauer in Gang setzen.
Die tarifvertraglich vereinbarten Wochenarbeitszeiten in Deutschland liegen mit durchschnittlich 37,7 Stunden im (west-)europäischen Mittelfeld. Große europäische Länder wie Frankreich und Großbritannien, aber auch kleinere Länder wie die Niederlande, Dänemark, Norwegen und Finnland weisen noch kürzere tarifliche Wochenarbeitszeiten auf als Deutschland. Dagegen dominiert in den meisten neuen EU-Staaten Mittel- und Osteuropas nach wie vor die 40-Stunden-Woche. Darauf hat das Tarifarchiv des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung am Dienstag in Düsseldorf aufmerksam gemacht.
Im europäischen Vergleich weisen die deutschen tariflichen Arbeitszeitbestimmungen ein Höchstmaß an flexiblen Gestaltungsmöglichkeiten auf. Dazu gehören u.a. Arbeitszeitkorridore, Möglichkeit zur (dauerhaften) Arbeitszeitverlängerung und (befristeten) Arbeitszeitverkürzung mit und ohne Lohnausgleich, ungleichmäßige Verteilung der Arbeitszeit, lange Ausgleichszeiträume von bis zu drei Jahren, Kurz- und Langzeitkonten, Möglichkeit zur Mehrarbeit.
Die tarifliche Wochenarbeitszeit in Deutschland fällt sehr unterschiedlich aus: In Ostdeutschland liegt sie mit 39,0 Stunden deutlich höher als in Westdeutschland mit 37,4 Stunden. Die kürzeste tarifliche Wochenarbeitszeit weisen mit 35 Stunden die westdeutsche Metall- und Elektroindustrie und die Druckindustrie auf, im Mittelfeld rangieren der Einzelhandel (37 Std.) und die chemische Industrie (37,5 Std.), längere Arbeitszeiten haben der öffentliche Dienst (38,5 Std.), das Bauhauptgewerbe und die Banken (je 39 Std.).
http://www.boeckler.de/cps/rde/xchg/hbs/hs.xsl/509_30690.html
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Politik, Recht, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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