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Das Wachstumspotential von Menschen ist genetisch festgelegt. Wird es nicht erreicht, können Umwelteinflüsse, Stress, Ernährung, Krankheiten oder auch kulturelle Faktoren verantwortlich sein. Bereits seit längerem war klar, dass Menschen in der Jungsteinzeit, die in Mitteldeutschland mit dem Übergang zu sesshafter Lebensweise und Ackerbau um 5500 v. Chr. beginnt, nicht ihr volles Wachstumspotential ausschöpften. Eine groß angelegte genetische Studie, in der auch Fundmaterial aus dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt untersucht wurde, klärt nun erstmals, welcher dieser Faktoren in verschiedenen Regionen Europas ausschlaggebend war.
Das Wachstumspotential von Menschen ist genetisch festgelegt. Wird es nicht erreicht, können Umwelteinflüsse, Stress, Ernährung, Krankheiten oder auch kulturelle Faktoren verantwortlich sein. Bereits seit längerem war klar, dass Menschen in der Jungsteinzeit, die in Mitteldeutschland mit dem Übergang zu sesshafter Lebensweise und Ackerbau um 5500 v. Chr. beginnt, nicht ihr volles Wachstumspotential ausschöpften.
Eine groß angelegte genetische Studie, in der auch Fundmaterial aus dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt untersucht wurde, klärt nun erstmals, welcher dieser Faktoren in verschiedenen Regionen Europas ausschlaggebend war.
Samantha Cox (University of Pennsylvania) und Kollegen erhoben Daten von 1.535 neolithischen Individuen aus dem nördlichen Mitteleuropa, dem südlichen Mitteleuropa, vom Balkan und aus dem Mittelmeerraum mit einem Alter zwischen 8.000 und 6.000 Jahren. Aus Sachsen-Anhalt wurden Proben der Linienbandkeramischen Kultur (5500-4900 v. Chr.) aus Derenburg, Karsdorf und Halberstadt untersucht. Die Forscher untersuchten die aDNA, um das Wachstumspotential zu bestimmen, stabile Isotopen zur Bestimmung der Ernährung, Anzeichen für Mangelzustände und Krankheiten und vermaßen die Skelette.
Die Autoren zeigen, dass in Nordmitteleuropa bei allen Geschlechtern ein hoher Umweltstress herrschte, Frauen jedoch trotz gleicher Einflüsse kleiner waren. Vermutlich beruht dieser Umstand darauf, dass Männer sich aufgrund kultureller Rahmenbedingen besser von Stress erholen konnten als Frauen, denn andere Faktoren konnten ausgeschlossen werden. Das genetische Wachstumspotential ist für beide Geschlechter gleich.
Bei den untersuchten Skeletten aus dem Mittelmeerraum ist der Unterschied zwischen den Geschlechtern geringer, was darauf hindeutet, dass es keine kulturellen Faktoren gab, die männliche Individuen besser vor den Auswirkungen von Stress schützten. Diese Ergebnisse müssen zukünftig noch auf breiterer Datenbasis abgesichert werden.
Samantha L. Cox, Nicole Nicklisch, Michael Francken, Joachim Wahl, Harald Meller, Wolfgang Haak, Kurt W Alt, Eva Rosenstock, Iain Mathieson, Socio-cultural practices may have affected sex differences in stature in Early Neolithic Europe. Nature Human Behaviour https://www.nature.com/articles/s41562-023-01756-w
Linienbandkeramische Bestattung von Derenburg, Sachsen-Anhalt.
Karol Schauer
Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
Geschichte / Archäologie
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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