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Aufgrund der gestiegenen Belastung im Gesundheits- und Pflegesektor infolge der Pandemie wurde befürchtet, dass mehr Pflegekräfte ihren Job aufgeben. Eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt: Die Zahl der Pflegefach- und Pflegehilfskräfte stieg insgesamt deutlich und die Beschäftigungsverhältnisse waren nach Beginn der Corona-Pandemie ähnlich stabil wie vorher. Der befürchtete verstärkte Personalabgang aus dem Sektor trat damit nicht ein.
Dabei waren die Beschäftigungsverhältnisse in Krankenhäusern am stabilsten: Fast 90 Prozent der Fach- und Hilfskräfte waren ein Jahr später noch im selben Betrieb tätig, nach zwei Jahren waren es noch etwa 80 Prozent. Demgegenüber war die Beschäftigungsstabilität in der ambulanten Pflege und in den Pflegeheimen deutlich niedriger als bei Beschäftigten in Krankenhäusern – vor und nach Beginn der Pandemie. „Dies weist auf die großen Probleme hin, die Pflegeeinrichtungen grundsätzlich damit haben, ihre Mitarbeitenden zu halten“, erklärt IAB-Forscher Max Kunaschk. Nach einem Jahr waren 15 Prozent der Fachkräfte in der ambulanten Pflege in einen anderen Betrieb im Gesundheitswesen gewechselt, nach zwei Jahren war es fast jede vierte Fachkraft. Aber auch der Anteil der Beschäftigten, der in eine andere Branche wechselt, fällt in Heimen und in der ambulanten Pflege höher aus als in Krankenhäusern.
Insgesamt ist die Zahl sozialversicherungspflichtig beschäftigter Fach- und Hilfskräfte im Gesundheits- und Pflegesektor in den Jahren 2016 bis 2021 um 80.000 Personen beziehungsweise um 8,5 Prozent gestiegen. Anteilig am stärksten – fast um ein Drittel – nahm dabei die Zahl der Pflegehilfskräfte in Krankenhäusern und in der ambulanten Pflege zu. Bei den Fachkräften in Pflegeheimen gab es hingegen einen leichten Rückgang. „Auch wenn die Zahl der Beschäftigten in der Pflege gestiegen ist, müssen in Zukunft mehr Menschen für eine Tätigkeit im Gesundheits- und Pflegesektor gewonnen werden. Dabei kommt der Ausbildung und Rekrutierung von Fachkräften sowie der Weiterbildung von Hilfs- zu Fachkräften eine besonders hohe Bedeutung zu“, so Gesine Stephan, Leiterin des Forschungsbereichs „Arbeitsförderung und Erwerbstätigkeit” am IAB.
Die Studie beruht auf Daten der Integrierten Erwerbsbiografien (IEB), die im Rahmen des vom „Fördernetzwerk Interdisziplinäre Sozialpolitikforschung“ (FIS) des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) geförderten Projektes „Beschäftigungs- und Arbeitsbedingungen im Gesundheitssektor. Eine multimethodische Studie“ ausgewertet wurden. Die Studie ist abrufbar unter: https://doku.iab.de/kurzber/2024/kb2024-02.pdf.
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