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Wissenschaft
IQWiG identifiziert Aktualisierungsbedarf beim DMP Osteoporose
Vorläufige Ergebnisse der Leitlinien-Recherche zeigen: Viele Aspekte des DMP Osteoporose sollten bearbeitet oder könnten ergänzt werden. Stellungnahmen zum Vorbericht bitte bis zum 13.03.2024.
Im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) aktuelle evidenzbasierte Leitlinien zur Behandlung der Osteoporose identifiziert, um deren Empfehlungen mit der Disease-Management-Programm-Anforderungen-Richtlinie (DMP-A-RL) abzugleichen und eventuelle Diskrepanzen festzustellen. Für den nun vorliegenden Vorbericht wertete das Wissenschaftlerteam des IQWiG insgesamt 465 Empfehlungen aus 15 evidenzbasierten Leitlinien aus.
Vorläufiges Fazit: Viele Aspekte des DMP Osteoporose weichen von den aktuellen Leitlinienempfehlungen ab oder könnten ergänzt werden. Dies betrifft beispielsweise Empfehlungen zu „diagnostischen Kriterien zur Eingrenzung der Zielgruppe“, zur „nichtmedikamentösen Therapie und zu allgemeinen Maßnahmen“ (wie Lebensstil oder körperliches Training und Sturzprophylaxe) sowie zur „medikamentösen Therapie“. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben keine zusätzlichen Versorgungsaspekte (die bisher noch nicht in der DMP-A-RL thematisiert werden) identifiziert, allerdings wurde die „Schmerztherapie“ als eigener Unterpunkt unter den „Therapeutischen Maßnahmen“ aufgenommen.
Stellungnahmen zum Vorbericht sind möglich bis zum 13.03.2024.
Osteoporose und Disease-Management-Programme
Disease-Management-Programme (DMPs) sind strukturierte Behandlungsprogramme für chronisch kranke Menschen, die auf den Erkenntnissen der evidenzbasierten Medizin beruhen. Sie sollen sicherstellen, dass Betroffene eine Versorgung erhalten, die Folgeschäden und Verschlechterungen der Krankheit so weit wie möglich verhindert und die Lebensqualität verbessert. Die inhaltlichen Anforderungen an ein DMP werden regelmäßig auf ihre Aktualität hin überprüft.
Osteoporose (Knochenschwund) ist eine Stoffwechselerkrankung der Knochen, die durch eine Verringerung der Knochenmasse, -struktur und -funktion charakterisiert ist und zu einem hohen Risiko für Knochenbrüche führt.
Eine Osteoporose entwickelt sich meist erst nach dem 50. Lebensjahr. Mit zunehmendem Alter wird sie häufiger. Frauen sind ungefähr doppelt so oft betroffen wie Männer. Die Angaben zur Häufigkeit der Osteoporose in der deutschen Bevölkerung variieren: In einer Befragung im Rahmen der Gesundheitsberichterstattung des Bundes gaben etwa 15 % der Frauen und 6 % der Männer ab einem Alter von 50 Jahren an, bei ihnen sei eine Osteoporose diagnostiziert worden. In Abrechnungsdaten der Techniker Krankenkasse aus dem Jahr 2009 zeigt sich eine Osteoporose-Häufigkeit von 24 % bei Frauen und 6 % bei Männern über 50 Jahren.
Häufige durch Osteoporose bedingte Knochenbrüche sind Wirbelkörper-, Hüft-, Handgelenks , Oberarm- und Beckenfrakturen. Diese können Immobilität, Pflegebedürftigkeit und soziale Isolation zur Folge haben. Laut Schätzungen hängen etwa 30 % der Brüche an Hüfte, Wirbelkörpern oder Handgelenken mit einer stark verringerten Knochendichte zusammen.
Zum Ablauf der Berichterstellung
Der G-BA hat das IQWiG am 10.5.2023 mit einer Leitliniensynopse zur Aktualisierung des DMP Osteoporose beauftragt. In die Bearbeitung des Projekts wurde ein externer Sachverständiger eingebunden. Bei dem vorliegenden Vorbericht handelt es sich um eine vorläufige Bewertung. Stellungnahmen zu dem jetzt veröffentlichten Vorbericht sind bis zum 13.03.2024 möglich und werden nach Ablauf der Frist gesichtet. Sofern die Stellungnahmen Fragen offenlassen, werden die Stellungnehmenden zu einer mündlichen Erörterung eingeladen. Im Anschluss erstellt das IQWiG den Abschlussbericht.
https://www.iqwig.de/projekte/v23-03.html
https://www.iqwig.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen-detailseite_11...
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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