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29.02.2024 11:20

Bahnbrecher für die Strahlkraft der Bonner Neurologie: Thomas Klockgether war langjähriger Direktor der Neurologie

Dr. Inka Väth Kommunikation und Medien
Universitätsklinikum Bonn

    Heute nimmt Prof. Dr. Thomas Klockgether Abschied von der Klinik für Neurologie und dem Universitätsklinikum Bonn (UKB). Über 26 Jahre prägte der Experte für Ataxien die Neurologie am UKB und brachte deren Spezialisierung voran. So wird jetzt aus der Klinik ein Zentrum mit fünf spezialisierten Abteilungen.

    In seiner dreijährigen Amtszeit als Dekan stellte er nicht nur entscheidende Weichen für das heutige Exzellenzcluster ImmunoSensation2 der Universität Bonn und das Biomedizinische Zentrum II, sondern war maßgeblich an der Gründung des Zentrums für Seltene Erkrankungen Bonn (ZSEB) beteiligt. Seit 1. Mai 2011 war Prof. Klockgether zusätzlich Direktor für Klinische Forschung des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE).

    Direkt als Prof. Klockgether im Jahr 1998 die Leitung der Klinik für Neurologie am UKB übernahm, setzte er eine Entwicklung in Gang, das das gesamte Spektrum der neurologischen Krankenversorgung mit den entsprechenden Spezialisierungen am UKB erfolgreich zu etablieren. So richtete er bereits nach einem Jahr eine Stroke Unit für die notfallmäßige Versorgung des Schlaganfalls ein. Die Stiftungsprofessur für Neuroonkologie folgte, dann die Einrichtung von Sektionen für die Behandlung der Parkinson-Krankheit und später von neuromuskulären Krankheiten. Zudem ist das UKB ein wichtiges Zentrum für die Versorgung von Menschen mit Ataxien geworden und heute eine treibende Kraft in der Erforschung dieser Krankheiten. Neben dieser inhaltlichen Expansion verbunden mit einer qualitativen Verbesserung der Krankenversorgung gab es in seiner Zeit als Klinikdirektor mehr als eine Verdopplung der Zahl der stationären Patienten. „Dabei habe ich immer darauf geachtet, dass wir auch international sichtbar sind. So ist die Klinik im internationalen Newsweek Ranking in den letzten Jahren immer unter den Top 50“, sagt Prof. Klockgether.

    Seltene Erkrankungen: Engagement für die Waisen der Medizin

    In der engen Verzahnung von Patientenversorgung und der Wissenschaft sieht Prof. Klockgether als Direktor einer forschungsaktiven Klinik einer einen großen Vorteil des Bonner Standortes: „Herausragende neurologische Forschung und exzellente Krankenversorgung bedingen sich gegenseitig. Deswegen müssen Forschung und Krankenversorgung koordiniert und gemeinsam erfolgen “ Daher freute er sich, dass 2008 die Entscheidung für den DZNE-Hauptsitz auf Bonn fiel. Um die Patienten-orientierte Forschung am DZNE aufzubauen, wurde Prof. Klockgether am 1. Mai 2011 Direktor für Klinische Forschung am DZNE. Vorher war er drei Jahre Dekan der Medizinischen Fakultät Bonn. In dieser Zeit lag ihm das Zentrums für Seltene Erkrankungen Bonn (ZSEB) besonders am Herzen, das er zusammen mit dem Bonner Humangenetiker Prof. Markus Nöthen initiierte. „Menschen mit seltenen Krankheiten waren in Deutschland grundsätzlich schlecht versorgt, weil sie nicht den richtigen Ansprechpartner fanden, ein Schicksal, das alle Patienten mit einer seltenen, meist angeborenen Erkrankung teilten.“ Das ZSEB war zurzeit seiner Gründung 2011 das zweite Zentrum dieser Art in Deutschland und das erste in NRW. Bis heute ist Bonn Vorreiter; so gab es am UKB deutschlandweit die erste Anlaufstelle für Patienten ohne Diagnose und die erste medizinische Fachabteilung für seltene Erkrankung. Zudem setzte er sich unter anderem für die Gründung des Instituts für Hausarztmedizin und des Instituts für Patientensicherheit ein.

    Langsamer Ausklang einer langjährigen Tätigkeit als Bonner Spitzen-Neurologe

    Jetzt am Ende seiner Tätigkeit als Klinikdirektor hat Prof. Klockgether einen Wunsch für das neue Zentrum für Neurologie am UKB: „Ich hoffe, dass die neuen fünf Abteilungen gut harmonieren und sich dadurch die Ausstrahlung und Sichtbarkeit des Bonner Neurologie weiter verbessern.“ Seine Schaffenszeit auf dem Venusberg-Campus beendet Prof. Klockgether jedoch noch nicht, so wird er im DZNE weiter tätig sein. „Es ist gut, dass meine langjährige Tätigkeit am Standort Bonn stufenweise ohne abruptes Ende ausläuft. Ich freue mich darauf, mehr Zeit mit meiner Frau, unseren drei Kindern und zwei Enkelkinder zu verbringen“, sagt Prof. Klockgether. Neben sportlichen Aktivitäten geht er gerne mit seiner Frau in Konzerte und auf Reisen. „Wir planen keine Fernreisen, sondern werden viel mit dem Fahrrad in Deutschland unterwegs sein.“

    Zur Person:
    Prof. Dr. Thomas Klockgether 1956 in Köln geboren, studierte ab 1974 Humanmedizin an der Universität Göttingen und promovierte am Max-Planck-Institut für Experimentelle Medizin. Nach Beendigung seines Studiums ging er als Klinikarzt nach Oldenburg und kehrte anschließend ans Max-Planck-Institut zurück, um in der Grundlagenforschung zur Parkinson-Krankheit zu arbeiten. Seine Facharztausbildung absolvierte er in Tübingen, wo er neben Parkinsonforschung auch begann, sich auf Ataxien zu spezialisieren. Beide Forschungsgebiete haben sich sehr erfolgreich während seiner Zeit ab 1998 als Direktor der Klinik für Neurologie am UKB entwickelt. Prof. Klockgether war von 2008 bis 2011 Dekan der Medizinischen Fakultät Bonn und ab 1. Mai 2011 Direktor der Klinischen Forschung am DZNE.


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    Bahnbrecher für die Strahlkraft der Bonner Neurologie: Prof. Thomas Klockgether war langjähriger Dir ...
    Rolf Müller
    Universitätsklinikum Bonn (UKB)


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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