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07.03.2024 20:17

Fehlendes ökonomisches Denken im Wirtschaftsunterricht

André Zeppenfeld Stabsstelle für Presse, Kommunikation und Marketing
Universität Siegen

    Eine Studie des Zentrums für Ökonomische Bildung an der Universität Siegen (ZÖBIS) kommt zu dem Schluss, dass ökonomischer Sachverstand an deutschen Schulen nur ungenügend vermittelt wird.

    Welches Bild von Wirtschaft bekommen Schülerinnen und Schüler im Unterricht vermittelt? Erlangen sie in der Schule ausreichend ökonomische Kenntnisse? Laut einer im Auftrag des Verbands der Jungen Unternehmer und der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit erstellten Studie des Zentrums für Ökonomische Bildung an der Universität Siegen (ZÖBIS) besteht Nachholbedarf in der Förderung ökonomischen Sachverstands an deutschen Schulen.

    Um zu diesem Schluss zu kommen, wurden in einer aufwändigen Analyse 40 Schulbücher der Fächergruppen Wirtschaft, Wirtschaft-Politik, Geschichte und Geografie inhaltlich untersucht. So kommen laut Studie etwa unternehmerisches Denken und Unternehmerpersönlichkeiten nur flüchtig vor, Globalisierung werde vor allem aus negativer Perspektive betrachtet, in der Lohndumping und Klimawandel im Vordergrund stehen. Frauen kommen – wenn überhaupt – meist in stereotypen Rollen vor, aber fast nie als Unternehmerinnen oder Managerinnen.

    Ursächlich für das einseitige Bild von Wirtschaft im Unterricht sei auch der fachliche Hintergrund der Autorinnen und Autoren von Schulbüchern, die in der Regel Lehrkräfte, aber keine Vertreter*innen der Wirtschaftswissenschaften und der Wirtschaftsdidaktik sind. „In den Schulbüchern wird zwar viel über Wirtschaft geschrieben, jedoch nicht aus einer wirtschaftswissenschaftlichen Perspektive“, so Prof. Dr. Nils Goldschmidt, Leiter des ZÖBIS. „Es ist wichtig, Schülerinnen und Schülern zu vermitteln, wie Wirtschaft funktioniert, wie Ökonomen denken und wie uns Ökonomie helfen kann, bestimmte Probleme zu lösen.“ Ferner würden Schüler*innen kaum dazu motiviert, sich selbst mit ihren eigenen Ideen in die Wirtschaft einzubringen als Unternehmer*innen.

    „Ökonomische Methoden müssen stärker gemacht werden. Wir müssen Aufgaben so gestalten, dass Schülerinnen und Schüler wirklich lernen wie Wirtschaft funktioniert“, so Goldschmidt. „Natürlich brauchen wir aber auch Lehrkräfte, die entsprechend ausgebildet sind, denn große Teile des Wirtschaftsunterrichts werden fachfremd unterrichtet.“


    Originalpublikation:

    https://shop.freiheit.org/download/P2@1693/828245/Analyse_Marktwirtschaft%20und%...


    Bilder

    Prof. Dr. Nils Goldschmidt
    Prof. Dr. Nils Goldschmidt

    Universität Siegen


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Schule und Wissenschaft
    Deutsch


     

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