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30.04.2024 13:56

Heinrich Rohrer Grand Medal für Franz J. Gießibl

twa, Präsidialabteilung, Bereich Kommunikation & Marketing
Universität Regensburg

    Professor Dr. Franz J. Gießibl, Lehrstuhl für Experimentelle und Angewandte Physik an der Universität Regensburg, wurde mit der Heinrich Rohrer Grand Medal ausgezeichnet.

    Professor Dr. Franz J. Gießibl, Lehrstuhl für Experimentelle und Angewandte Physik an der Universität Regensburg, wurde mit der Heinrich Rohrer Grand Medal ausgezeichnet. Dieser international vergebene Preis, der nach dem Nobelpreisträger und Entwickler des Rastertunnelmikroskops Heinrich Rohrer benannt ist, würdigt seit 2013 herausragende Forschungsleistungen auf dem Gebiet der Nanowissenschaften. Vergeben wird die Heinrich-Rohrer-Medaille von der Japanischen Gesellschaft für Vakuum- und Oberflächenwissenschaften (JVSS)) in Zusammenarbeit mit IBM Research - Zürich, der Schweizer Botschaft in Japan und Rose-Marie Rohrer.

    Die Rastertunnelmikroskopie gehört mit der Rasterkraftmikroskopie zu den wichtigsten Werkzeugen der Nanowissenschaften – Heinrich Rohrer entwickelte erstere gemeinsam mit Gerd Binnig. Die Tunnelmikroskopie machte Oberflächen mit atomarer und räumlicher Auflösung sichtbar; die Kraftmikroskopie erreichte sogar subatomare Auflösung und konnte auch Oberflächen nicht elektrisch leitender Werkstoffe abbilden. In diesen Kontext gehört der von Franz J. Gießibl erfundene qPlus-Sensor. Dieser Sensor ist eine selbstabtastende Messnadel, ein sogenannter Cantilever auf Quarzbasis, der in der Nähe reaktiver Oberflächen mit winzigen Amplituden im Bereich eines Atomradius schwingen kann und eine enorm hohe räumliche Auflösung bietet. Die Spitze dieser besonderen Messnadel ist an einem Quarzbalken befestigt, der mit einer bestimmten Frequenz schwingt – vergleichbar dem Quarzkristall in besonders genau gehenden Uhren.

    Bis heute ist der qPlus-Sensor ein unabdingbares Bauteil des Rasterkraftmikroskops. So gelang Gießibl am 30. Dezember 1999 das erste detailliert aufgelöste Bild von inneren Strukturen der Elektronenhülle eines Atoms. Eine Entdeckung, die neben der wissenschaftlichen Fachwelt auch das Interesse der breiten Öffentlichkeit weckte und Künstler, namentlich den Maler Gerhard Richter, inspirierte.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Professor Dr. Franz J. Gießibl
    Lehrstuhl für Experimentelle und Angewandte Physik
    Universität Regensburg
    https://www.uni-regensburg.de/physik/giessibl/aktuelles/index.html


    Originalpublikation:

    Atomic force microscopy with qPlus sensors https://link.springer.com/article/10.1557/s43577-023-00654-w


    Weitere Informationen:

    https://mediathek2.uni-regensburg.de/playthis/648730a2d4f163.21781006 Ein Video über Franz J. Gießibl in der Mediathek der Universität Regensburg


    Bilder

    Prof. Dr. Franz J. Gießibl, Universität Regensburg, erhielt die Heinrch Rohrer Grand Medal.
    Prof. Dr. Franz J. Gießibl, Universität Regensburg, erhielt die Heinrch Rohrer Grand Medal.
    Birgit Gießibl
    Universität Regensburg


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Biologie, Chemie, Elektrotechnik, Physik / Astronomie, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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