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29.05.2024 10:17

Erfolgsprojekt „Balu und Du“ startet mit neuen Tandems

Claudia Staat Kommunikation
Frankfurt University of Applied Sciences

    Studierende der Frankfurt UAS engagieren sich im Mentoringprogramm für Grundschulkinder.

    Der erste Jahrgang des Mentoringprogramms „Balu und Du“ an der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) hat das Projekt im Mai erfolgreich abgeschlossen, nun beginnen zwölf neue Tandems. Da die Teilnehmer*innen der ersten Kohorte ein durchweg positives Feedback gaben, starten die nächsten Teams mit viel Rückenwind.

    „Balu und Du“ ist ein bundesweites Mentoringprogramm für Grundschulkinder, die in herausfordernden Umständen aufwachsen. Angelehnt an den Kinderbuchklassiker „Das Dschungelbuch“ übernehmen engagierte Studierende jeweils für ein Jahr als „Balu“ Patenschaften für Grundschulkinder. Sie treffen sich einmal pro Woche mit ihrem Mentee und helfen ihm oder ihr durch persönliche Zugewandtheit und aktive Freizeitgestaltung, sich zu entwickeln und die Herausforderungen des Alltags zu meistern. Das Projekt ist an der School of Personal Development and Education (ScoPE) der Frankfurt UAS verortet und wird von der Crespo Foundation fünf Jahre lang finanziell gefördert.

    Seit 2022 ist die Hochschule dabei, 2023 starteten die ersten Tandems: Drei Studentinnen, zufällig alle Studentinnen der Sozialen Arbeit, betreuten drei Frankfurter Grundschüler*innen. Carolin Wilke, eine der Studentinnen, zieht ein durchweg positives Fazit. „Ich habe sehr von dieser Aufgabe als Mentorin profitiert. Ich habe viel gelernt und ganz viel zurückbekommen.“ Einmal pro Woche hat sie für drei Stunden mit ihrem neunjährigen Mentee gemeinsam etwas unternommen: Eis essen, Fußball spielen, schwimmen, backen, Besuche im Zoo, im Museum und auf der Dippemess. „Dabei sollte es ausdrücklich nicht um Hilfe bei Hausaufgaben oder Nachhilfe gehen, sondern darum, soziale Kompetenz zu fördern und auch Ansprechpartnerin zu sein. Wir sind in dieser Zeit toll zusammengewachsen“, so Carolin Wilke. Ihr Mentee, dessen Familie aus Italien stammt, hat ihr Italienisch beigebracht und mit ihr über Autos und Sportwagen gefachsimpelt. „Er ist sehr aufgeweckt, wir haben viel gelacht und er hat mir Energie gegeben, mich meine Routinen und meinen Stress vergessen lassen.“

    Die 23-Jährige verhehlt nicht, dass es auch Situationen gab, in denen der Junge niedergeschlagen war und mit Problemen zu kämpfen hatte. Für die Kinder, die vor Aufnahme ins Programm oft bereits viele negative und belastende Erfahrungen gemacht haben, sind ihre „Balus“ auch hilfreiche Begleiter*innen, weil sie ihnen Zuversicht und positive Erlebnisse vermitteln können. Die Studierenden wiederum werden in der Zeit als Mentor*in nie allein gelassen. „Wir haben immer eine Ansprechpartnerin gehabt, die wir rund um die Uhr anrufen konnten“, bekräftigt Carolin Wilke.

    Tabea Müller, Projektkoordinatorin für „Balu und Du“ an der Frankfurt UAS, bestätigt, dass die Verantwortlichen in ständigem Kontakt mit den Studierenden und den jeweiligen Klassenlehrer*innen stehen. „In den Tagebucheinträgen der am Projekt beteiligten Studierenden und bei den regelmäßigen Austauschtreffen ist es schön zu beobachten, wie sich die Tandems im Laufe des Projektjahres immer besser kennenlernen. Aus anfänglicher Unsicherheit wird eine vertrauensvolle Beziehung, die auch kleinere Krisen übersteht.“

    Carolin Wilke schreibt derzeit an ihrer Bachelor-Arbeit, plant nach ihrem Studienabschluss ein Auslandspraktikum und will später in der Kinder- und Jugendhilfe arbeiten. Sie wird weiterhin mit ihrem Mentee Kontakt halten und kann das Engagement als Mentor*in ihren Kommiliton*innen nur empfehlen, unabhängig von der Fachrichtung. „Man muss nicht die pädagogische Brille aufhaben. Man sollte zuhören können und muss Zeit mitbringen. Drei Stunden pro Woche sind nicht wenig.“ Aber, so ergänzt sie sofort „es lohnt sich, diese Zeit ist gut investiert. Für mich war es ein Gewinn“.

    Kontakt
    Frankfurt University of Applied Sciences
    School of Personal Development and Education
    Projektkoordinatorin „Balu und Du“
    Tabea Müller
    Telefon: +49 69 1533-3439
    E-Mail: baluunddu@scope.fra-uas.de

    Hintergrund zu „Balu und Du“:
    „Balu und Du“ ist 2001 in Köln und Osnabrück als Modellprojekt unter Leitung von Dr. Dominik Esch, Gründer und Vorstandsvorsitzender des eingetragenen Vereins, gestartet. Anlass zur Vereinsgründung war, dass in der Grundschulphase der spätere Bildungserfolg von Kindern immer noch stark von der Herkunft und vom Bildungsstatus der Eltern abhängt. Das Mentoringprogramm will diese Chancenungerechtigkeit abfedern, Begabungen erkennen und die positive Entwicklung der Kinder fördern.

    Die Frankfurt UAS arbeitet für „Balu und Du“ mit zwei Frankfurter Partnergrundschulen zusammen. Deren Pädagog*innen können Kinder mit Einverständnis der Eltern für das Programm empfehlen.

    Informationen unter: http://www.frankfurt-university.de/scope-balu-du

    Weitere Informationen zum bundesweiten Projekt unter: http://www.balu-und-du.de/


    Bilder

    Tabea Müller, Projektkoordinatorin „Balu und Du“ der Frankfurt UAS (r.), mit Carolin Wilke, Studentin und Balu-Mentorin.
    Tabea Müller, Projektkoordinatorin „Balu und Du“ der Frankfurt UAS (r.), mit Carolin Wilke, Studenti ...
    Benedikt Bieber/Frankfurt UAS


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    fachunabhängig
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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