idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
01.07.2024 10:13

LogIKTram-Projektabschluss mit Live-Demonstration: Neue Perspektiven für den städtischen Güterverkehr

Jérôme Nguyen Communications
FZI Forschungszentrum Informatik

    Wie kann man den regionalen Straßenverkehr entlasten und ein umweltfreundliches Alternativkonzept entwickeln, das einen effizienten Gütertransport auf der letzten Meile garantiert? Dieser Frage ging das mit 2,75 Mio. Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Forschungsprojekt LogIKTram in einem Zeitraum von drei Jahren nach. 15 Projektpartner erforschten ein Logistikkonzept sowie eine Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) für einen zukünftigen Gütertransport in Straßenbahn- und Stadtbahnwagen. Durch die Kombination von Personen- und Güterverkehr sollen urbane Verkehrsbelastungen reduziert, Emissionen gesenkt und die Lebensqualität verbessert werden.

    Im Rahmen der Abschlussveranstaltung des Forschungsprojektes LogIKTram am 28.06.2024 in Karlsruhe wurde ein Lösungsansatz zur nachhaltigen Entlastung des städtischen und regionalen Straßenverkehrs präsentiert: Die Verlagerung des Güterverkehrs auf mittleren und kurzen Strecken von der Straße auf die Schiene. So bieten spezielle Straßenbahnwagen, die als sogenannte „Gütertrams“ genutzt werden, ein innovatives und umweltfreundliches Transportsystem für die städtische und regionale Versorgung von Privathaushalten und Geschäften.

    Live-Demonstration des Forschungsergebnisses

    Neben Vorträgen über das innovative Konzept wurde in einer Live-Demonstration eine prototypische Umsetzung des Gütertram-Systems präsentiert. Hierfür stellte der Konsortialleiter, die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH (AVG), ein Stadtbahnfahrzeug bereit, welches speziell für die Anforderungen des Projekts umgerüstet wurde. Während der Demonstration konnten die Teilnehmer die reibungslose, technische Integration des Gütertransports in das schienengebundene ÖPNV-Netz erleben: Ein elektrisch unterstützter Fahrradanhänger fuhr selbstständig in den dafür vorgesehenen Bereich der Straßenbahn, um von dort aus in das Zustellgebiet transportiert zu werden. Dort würde der eTrailer von einem Fahrradkurier zur Auslieferung übernommen.

    „Ich freue mich sehr über den erfolgreichen Abschluss unseres gemeinsamen Forschungsprojekts. Diese Grundlagenarbeit ist von entscheidender Bedeutung, damit wir in möglichst naher Zukunft Güter klimafreundlich mit unseren Stadtbahnen in Karlsruhe transportieren können“, sagt Christian Höglmeier, technischer Geschäftsführer der AVG und ergänzt: „Ich danke allen beteiligten Partner des Konsortiums, die zum Gelingen dieses wichtigen Projekts ihren Beitrag geleistet haben.“

    Innovative Konzepte für eine reibungslose Koordination

    Im Rahmen des LogIKTram-Projektes wurden zwei sehr unterschiedliche Systeme zusammengebracht: die des Personenverkehrs und die der Logistik. Dafür gab es bisher weder Standards noch Schnittstellen für einen Datenaustausch. Zur Evaluierung des Konzepts wurde die IKT-Plattform mit Simulationen gekoppelt. So konnte das Zusammenspiel von Fahrzeug, automatisiertem Ladungshandling und Fahrten sowie der logistischen und bahnbetrieblichen Planungs- und Steuerungsprozesse untersucht werden.

    Vorbild für andere Städte

    Der wachsende Onlinehandel wirkt sich nicht nur auf den Lieferverkehr aus, sondern belastet die Straßeninfrastruktur und Anwohner*innen gleichermaßen. Außerdem sind die Fahrtkosten einer vollen Tram ähnlich der einer leeren. Was wäre also, wenn man nicht belegte Plätze beispielsweise für den Gütertransport nutzen könnte? Viele Städte und Kommunen denken bereits über alternative Möglichkeiten für die lokale Logistik nach. LogIKTram soll als Vorbild für andere Städte mit Straßenbahn- oder Stadtbahnnetzen dienen und den regionalen Schienenverkehr in die städtische Logistik integrieren. Mit einem ganzheitlichen Ansatz umfasst das Lösungskonzept nicht nur die Transporttechnologie für die Güterstraßenbahn, sondern auch eine passende IKT-Plattform und eine logistische Gesamtkonzeption entlang der Transportkette von den regionalen Verteillagern über die Gütertram zu den städtischen Logistik-Hubs.

    Projektkoordination: Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH
    Projektpartner: FZI Forschungszentrum Informatik, Hochschule Offenburg, INIT GmbH, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Marlo Consultants GmbH, SimPlan AG, DB Engineering & Consulting GmbH
    Assoziierte Partner: AEN - Automotive Engineering Network, e-mobil BW GmbH, Hitachi, Stadt Karlsruhe, TechnologieRegion Karlsruhe GmbH, Verkehrsbetriebe Karlsruhe GmbH

    Fördermittelgeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)


    Weitere Informationen:

    https://url.fzi.de/LogIKTram_Abschl
    http://www.logiktram.de


    Bilder

    Konsortialpartner LogIKTram mit dem automatisierten eTrailer
    Konsortialpartner LogIKTram mit dem automatisierten eTrailer
    Paul Gärtner
    AVG

    LogIKTram eTrailer beim Transport in einer Tram
    LogIKTram eTrailer beim Transport in einer Tram
    Paul Gärtner
    AVG


    Anhang
    attachment icon Neue Perspektiven für den städtischen Güterverkehr bei gleichzeitiger Entlastung des Straßenverkehrs

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Informationstechnik, Verkehr / Transport
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).