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19.07.2024 10:49

„Widerstand“ als beliebtes Narrativ des Rechtsextremismus

Michael Hallermayer Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Augsburg

    Wie nutzen Rechtsextreme soziale Medien, um für ihre Zwecke zu mobilisieren? Und welche Tradition hat dabei die Selbstinszenierung als „Widerstand“? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigen sich Forschende der Universität Augsburg im Rahmen des gerade gestarteten Bayerischen Forschungsverbunds ForGeRex – Forschungsverbund für Gegenwartsanalysen, Erinnerungspraxis und Gegenstrategien zum Rechtsextremismus in Bayern.

    Im Verbund werden 18 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von elf Universitäten, Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen unter der Koordination der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) zusammenarbeiten, um den Rechtsextremismus in Bayern in all seinen Facetten zu beleuchten. Der Verbund wird für vier Jahre mit einer Gesamtsumme von 4,5 Millionen Euro vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert.
    Er gliedert sich in neun Teilprojekte, die jeweils einen Aspekt des Rechtsextremismus wie beispielsweise antisemitische Verschwörungsmythen, Erinnerungspraktiken oder Soziale Medien untersuchen. Ziel des Verbundes ist es laut den Initiatorinnen und Co-Sprecherinnen des Verbundes, Prof. Dr. Martina Ortner und Prof. Dr. Clarissa Rudolph von der OTH Regensburg, Wissen über das Ausmaß von rechtsextremen Aktivitäten zu erweitern und zu vertiefen. Aufbauend darauf können Gegenstrategien entwickelt werden.

    „Widerstand“ als beliebtes Narrativ in den sozialen Medien

    Das Augsburger Teilprojekt stammt aus der Kommunikationswissenschaft. Prof. Dr. Susanne Kinnebrock (Universität Augsburg), Prof. Dr. Christian Schwarzenegger (Universität Bremen) und Doktorandin Hanna-Sophie Rueß untersuchen in ihrem Teilprojekt die Kontinuität und den Wandel rechtsextremer und rechtspopulistischer Medienkommunikation entlang der symbolischen und historisch aufgeladenen Chiffre des „Widerstands“. „Das Bild des Widerstands hat vielfältige Funktionen für den Rechtsextremismus. Damit kann Anschlussfähigkeit, Sympathie und Unterstützung sowie Legitimation der eigenen Handlungen erzeugt werden“, erklärt Christian Schwarzenegger.

    Das Team nimmt aber nicht nur aktuelle Soziale Medien in den Blick, sondern will auch langfristig wiederkehrende Narrative und Argumente untersuchen, die bis in die 1920er-Jahre reichen. Es wird sich deshalb zusätzlich mit historischen Pressetexten, Flugblättern und Plakaten beschäftigen. „Besonders spannend sind gerade auch die zeitgebundenen Konstruktionen von Widerstand und Feindbildern. Durch die vergleichende Perspektive ermöglicht das Projekt daher, Entwicklungen, Wandel und wiederkehrenden Elementen in der Kommunikation von rechtsextremen Akteurinnen und Akteuren zu identifizieren“, betont Susanne Kinnebrock.

    Neben der Universität Augsburg beteiligen sich an dem Forschungsverbund „ForGeRex – Forschungsverbund für Gegenwartsanalysen, Erinnerungspraxis und Gegenstrategien zum Rechtsextremismus in Bayern“ unter der Koordination der OTH Regensburg die Ludwig-Maximilians-Universität, die Universitäten Regensburg und Passau, die Akademie der Bildenden Künste in München, die Hochschule für Politik München, das Institut für Zeitgeschichte München, die Hochschule für angewandte Wissenschaften München, die Technische Hochschule Nürnberg und die Universität Augsburg. Das JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis in München ist assoziiertes Mitglied.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Susanne Kinnebrock
    Professur für Kommunikationswissenschaft, Öffentliche Kommunikation
    Universität Augsburg
    Telefon: +49 821 598 -5665
    E-Mail: susanne.kinnebrock@phil.uni-augsburg.de

    Prof. Dr. Christian Schwarzenegger (Universität Bremen)
    Assoziierter Projektleiter im Projekt "100 Jahre 'Widerstand'?"
    Professur für Kommunikationswissenschaft, Öffentliche Kommunikation
    E-Mail: schwarzenegger@uni-bremen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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