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22.07.2024 13:11

Nationale Forschungsförderung von Translationsprojekten zu gen- und zellbasierten Therapien startet

Lovis Krüger Unternehmenskommunikation
DLR Projektträger

    Bei der Behandlung schwerer Krankheiten richten sich große Hoffnungen auf gen- und zellbasierte Therapien, die eine individuell zugeschnittene Behandlung ermöglichen. Beauftragt durch das Berlin Institute of Health at Charité (BIH) trägt nun eine erste, in enger Zusammenarbeit zwischen dem BIH und dem DLR Projektträger entstandene Förderbekanntmachung dazu bei, Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung schneller in die klinische Versorgung zu bringen.

    Gen- und zellbasierte Therapien (GCT) gelten als Medizin der Zukunft. Sie werden es möglich machen, schwere und seltene Erkrankungen zu behandeln, die passgenau auf die jeweiligen Patientinnen und Patienten abgestimmt sind und für die es bisher keine oder nur unzureichende Therapie gibt. Deutschland verfügt in diesem Bereich über eine starke Grundlagenforschung und anwendungsorientierte Technologien, doch braucht es Maßnahmen, um Forschungsergebnisse schneller in die klinische Praxis zu bringen und relevante Akteure in diesem Forschungsfeld enger miteinander zu vernetzen.

    Hoher Bedarf an Förderung translationaler Projekte aus dem Bereich gen- und zellbasierter Therapien

    Mit der Veröffentlichung der von Mitarbeitenden des DLR Projektträgers im Bereich Gesundheit sowie des BIH betreuten Förderrichtlinie wird der hohe Bedarf an Unterstützung translationaler GCT-Projekte aufgegriffen, der die Entwicklung sicherer, wirksamer, finanzierbarer und breit zugänglicher Produkte und Verfahren gen- und zellbasierter Therapien sowie damit assoziierter Diagnostik ermöglichen soll.

    Ziel der am 15. Juli 2024 veröffentlichten Förderrichtlinie ist es, die Translation von Forschungsergebnissen im Bereich GCT zu unterstützen und damit zur Umsetzung der „Nationalen Strategie für gen- und zellbasierte Therapien“ beizutragen. Zusätzlich zur finanziellen Förderung findet im Rahmen dieser Förderlinie eine umfassende projektspezifische Beratung nach der SPARK-Methode statt. Hierbei werden Projekte durch Expertinnen und Experten zielgerichtet beraten und unterstützt. Eine weitere Komponente sind Trainingsangebote in Form von Workshops und Webinaren zu translationalen Themen im Bereich GCT.

    „Nationale Strategie“ gibt konkrete Empfehlungen

    Die Förderung erfolgt im Rahmen der Entwicklung und Umsetzung der „Nationalen Strategie für gen- und zellbasierte Therapien“, deren Entwicklung das Berlin Institute of Health at Charité (BIH) im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) koordiniert und am 12. Juni dieses Jahres an das Ministerium übergeben hat. Die Strategie enthält konkrete Empfehlungen in acht Handlungsfeldern, die in einem durch das BIH moderierten Multistakeholderprozess von rund 150 Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft von Oktober 2023 bis Mai 2024 erarbeitet wurden und nun Schritt für Schritt umgesetzt werden.

    Über das BIH

    Die Mission des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) ist die medizinische Translation: Erkenntnisse aus der biomedizinischen Forschung werden in neue Ansätze zur personalisierten Vorhersage, Prävention, Diagnostik und Therapie übertragen, umgekehrt führen Beobachtungen im klinischen Alltag zu neuen Forschungsideen. Ziel ist es, einen relevanten medizinischen Nutzen für Patient*innen und Bürger*innen zu erreichen. Dazu etabliert das BIH als Translationsforschungsbereich in der Charité ein umfassendes translationales Ökosystem, setzt auf ein organübergreifendes Verständnis von Gesundheit und Krankheit und fördert einen translationalen Kulturwandel in der biomedizinischen Forschung. Das BIH wurde 2013 gegründet und wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und zu zehn Prozent vom Land Berlin gefördert. Die Gründungsinstitutionen Charité – Universitätsmedizin Berlin und Max Delbrück Center waren bis 2020 eigenständige Gliedkörperschaften im BIH. Seit 2021 ist das BIH als so genannte dritte Säule in die Charité integriert, das Max Delbrück Center ist Privilegierter Partner des BIH.

    Über SPARK

    Das SPARK Programm wurde 2006 an der Stanford University gegründet und weist eine beeindruckende translationale Erfolgsquote von 51 Prozent auf. Seitdem hat es sich zu einem globalen, interaktiven Netzwerk mit über 60 beteiligten Institutionen entwickelt (SPARK Global). Als erstes europäisches Programm wurde SPARK in Berlin 2015 gegründet und ist seit 2018 ein integraler Bestandteil am Berliner Institut für Gesundheitsforschung (BIH).

    SPARK-BIH hat nicht nur erfolgreich translationale Projekte in Berlin unterstützt, sondern auch aktiv beim Aufbau weiterer europäischer SPARK Programme mitgewirkt. Derzeit umfasst das europäische SPARK Netzwerk 12 Länder. Zusammen bilden die SPARK-Programme aller weltweit teilnehmenden Institutionen eine Community, die zum Nutzen von Patient*innen und Gesellschaft eine Brücke zwischen akademischen und klinischen Wissenschaftler*innen sowie Expert*innen und Industrie bildet.

    Alle SPARK Programme arbeiten mit der gleichen Herangehensweise bei der Auswahl sowie bei Mentoring, Coaching und Edukation der Projekte und Teams, wodurch der Transfer und damit der Mehrwert für die Institution, Investoren, die Industrie und der Nutzen für Patient*innen und Gesellschaft verstärkt wird. Neben der Finanzierung und Zugang zu einem breitgefächerten Expert*innen Netzwerk liegt eine besondere Stärke des SPARK Programms in der gezielten und individuellen Betreuung der Projekte durch ein erfahrenes Projektmanagement, das als zentrale Anlaufstelle für Fragen und Beratung fungiert. Das Curriculum besteht aus zahlreichen Mentoring-, Weiterentwicklungs- und Lernmöglichkeiten rund um die Themen Translation und Entrepreneurship, um das transferorientierte Mindset zu stärken. Dazu gehören unter anderem die Erstellung eines TPPs (Target Product Profiles), Pitchtraining und Regulatorik.

    Über den DLR Projektträger

    Der DLR Projektträger bietet als einer der größten Projektträger Deutschlands seit 50 Jahren umfassende, wissensbasierte Dienstleistungen rund um das Management von Forschung, Bildung und Innovation. Zu seinen Auftraggebern gehören Bundesministerien, die Europäische Kommission, Bundesländer sowie Wissenschaftsorganisationen und Verbände. Er berät zu Strategien und Programmen, steuert begleitende Dialogprozesse, plant und übernimmt die operative Umsetzung von Förderprogrammen, unterstützt den Wissenstransfer und evaluiert die Wirkung von Programmen und Initiativen der Auftraggeber. Die rund 1.600 hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DLR Projektträgers betreuten im Jahr 2023 mehr als 14.500 Vorhaben mit einem Fördervolumen von 2,02 Milliarden Euro.

    Das Themenspektrum des DLR Projektträgers reicht von Bildung, Chancengleichheit, Gesundheit, Gesellschaft, Innovation, Technologie, Umwelt und Nachhaltigkeit bis hin zu europäischer und internationaler Zusammenarbeit und wird je nach Anforderung auch stets inter- und transdisziplinär angeboten. Sein Portfolio wird abgerundet durch die Kompetenzzentren Wissenschaftskommunikation, Öffentlichkeitsarbeit sowie Analyse und Evaluation.

    Der DLR Projektträger ist eine zentrale Säule des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und ergänzt dessen wissenschaftliche Ausrichtung. Weitere Informationen zu Tätigkeiten des DLR Projektträgers finden Sie in der jeweils aktuell gültigen Auflage des Geschäftsberichts.

    Pressekontakt:

    Rainer Dettmar, DLR Projektträger, Godesberger Allee 138, 53175 Bonn
    Tel.: +49 228 3821-2455
    E-Mail: presse-DLR-PT@dlr.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Christine Hasenauer, Dr. Andreas Künne, Dr. Ann Siehoff

    Wissenschaftliche Referenten im Bereich Gesundheit
    Abteilung Innovationen für die Krankheitsbekämpfung

    DLR Projektträger
    Heinrich-Konen-Straße 1
    53227 Bonn
    Telefon: 0228 3821-1052
    E-Mail: Translation-GCT@dlr.de


    Weitere Informationen:

    https://projekttraeger.dlr.de/de/foerderung/foerderangebote-und-programme/transl... Richtlinie zur Förderung von Translationsprojekten zur Therapie mit gen- und zellbasierten Produkten und assoziierter Diagnostik
    https://www.bihealth.org/de/translation/nationales-netzwerkbuero-fuer-gen-und-ze... Nationales Netzwerkbüro für Gen- und Zelltherapien
    https://www.spark-bih.de Spark-BIH


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Chemie, Medizin, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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