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Mit 55 Prozent lebt die Mehrheit der bis Mitte 2019 nach Deutschland geflüchteten Frauen mit Partner und Kindern im Haushalt. Andere Haushaltskonstellationen sind seltener vertreten: 10 Prozent der geflüchteten Frauen leben mit Partner, aber ohne Kind. 13 Prozent leben ohne Partner und Kind. Frauen ohne Partner und Kind haben im Vergleich zu den anderen Frauen dabei die höchste Wahrscheinlichkeit der Erwerbsbeteiligung. Das zeigt eine am Donnerstag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) auf Basis der repräsentativen IAB-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten.
Insgesamt leben 76 Prozent der zwischen Anfang 2013 bis Mitte 2019 geflüchteten Frauen mit Kindern im Haushalt – bei den geflüchteten Männern kommt diese Lebenskonstellation mit 38 Prozent nur halb so oft vor. 22 Prozent der geflüchteten Frauen geben an, alleinerziehend zu sein. Bei den geflüchteten Männern sind es mit 9 Prozent deutlich weniger. „Geflüchtete Frauen leben also wesentlich öfter als Männer in Haushaltskonstellationen mit Betreuungspflichten und Sorgeverantwortung“, so Yuliya Kosyakova, Leiterin des Forschungsbereichs Migration, Integration und internationale Arbeitsmarktforschung am IAB.
Frauen ohne Partner und Kind nehmen am wahrscheinlichsten am Erwerbssystem teil: Geflüchtete Frauen, die ohne Partner und Kinder im Haushalt leben, haben eine um 11 Prozentpunkte höhere Wahrscheinlichkeit erwerbstätig zu sein als Frauen, die mit Partner und Kindern im Haushalt leben. Ihre Wahrscheinlichkeit, entweder erwerbstätig oder aktiv arbeitssuchend zu sein, liegt um 18 Prozentpunkte höher als bei den Frauen mit Partner und Kindern. Sechs Jahre und mehr nach Zuzug sind 22 Prozent der Frauen mit Partner und Kindern erwerbstätig. Bei den Männern mit Partnerin und Kindern sind es 63 Prozent. Bei den Geflüchteten ohne Partner*in und Kind im Haushalt sind es 43 Prozent der Frauen und 73 Prozent der Männer.
„Die eigenständige Sicherung des Lebensunterhalts ist eine der rechtlichen Voraussetzungen, damit sich Geflüchtete längerfristig ein Leben in Deutschland aufbauen können. Daher und wegen der Bedarfe des Arbeitsmarktes sollten geflüchtete Frauen stärker gefördert und unterstützt werden, etwa durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen, Hilfe bei der Anerkennung mitgebrachter Qualifikationen und intensivierte Beratung“, empfiehlt IAB-Forscherin Franziska Schreyer.
Die Studie beruht auf der repräsentativen IAB-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten 2016 bis 2021. Sie ist abrufbar unter: https://doku.iab.de/kurzber/2024/kb2024-14.pdf .
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Gesellschaft, Politik, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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