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31.07.2024 10:00

Sanierungen von Mietwohnungen sozial gerecht fördern

Kathy Kilz Öffentlichkeit und Kommunikation
Öko-Institut e. V. - Institut für angewandte Ökologie

    Der Mietwohnungssektor ist für eine sozial gerechte Ausgestaltung der Wärmewende von besonderer Bedeutung, denn hier wohnen überdurchschnittlich viele Haushalte mit einem niedrigen Einkommen. Über die Hälfte der 21 Millionen Mieterhaushalte gehört zum untersten Einkommensdrittel. Bisher wird im Mietwohnbereich eine soziale Ausrichtung der Förderung für energetische Maßnahmen nicht berücksichtigt. Der Deutsche Mieterbund und das Öko-Institut haben heute eine Studie vorgestellt, in der Lösungsvorschläge für eine sozial gerechte Förderung bei energetischen Sanierungen von Mietwohnungen aufgezeigt und auf ihre rechtliche Umsetzbarkeit untersucht werden.

    „Die Bundesregierung muss die Förderung im Mietwohnbereich sozialer ausgestalten – das ist für die Akzeptanz der Klimaschutzmaßnahmen von zentraler Bedeutung. Eine sozial ausgerichtete Förderpolitik sollte energetische Sanierungen verstärkt dort unterstützen, wo Haushalte mit geringem Einkommen leben und gezielt gemeinwohlorientierte Vermietende stärken“, so Dr. Melanie Weber-Moritz, Bundesdirektorin des Deutschen Mieterbundes.

    Auch die aktualisierte EU-Gebäuderichtlinie, die bis zum 29.5.2026 in nationales Recht umgesetzt werden muss, verlangt schutzbedürftige Haushalte bei der Transformation des Gebäudesektors stärker in den Mittelpunkt zu stellen: Die Mitgliedsstaaten sollen mit finanziellen Anreizen Haushalte unterstützen, die von Energiearmut betroffen sind und in Sozialwohnungen leben.

    In der Studie wird die Einführung eines zusätzlichen Förderbonus unter der Voraussetzung vorgeschlagen, dass sich Vermietende verpflichten, die Miete langfristig unterhalb einer festgelegten Obergrenze zu halten. Zudem wird die Schaffung zusätzlicher Fördermittel für die Sanierung von Sozialwohnungen vorgeschlagen. Werden Wohnungen über dieses Programm der sozialen Wohnraumförderung saniert, verlängert sich die Belegungsbindung. Zudem können nicht-preisgebundene Wohnungen über die Sanierungsförderung in bezahlbare Sozialwohnungen umgewandelt werden.

    „Mit den Vorschlägen der Studie werden konkrete Maßnahmen für einen Beitrag zur Umsetzung der europäischen Gebäuderichtlinie in nationales Recht vorgelegt, die vom für die Sanierungsförderung zuständigen Bundeswirtschaftsministerium sowie dem für die soziale Wohnraumförderung verantwortlichen Bundesbauministerium umgesetzt werden sollten“, so Weber-Moritz.

    "Fördermittel für die energetische Sanierung von Gebäuden werden heute vielfach von Haushalten mit hohem Einkommen in Anspruch genommen“, betont Dr. Sibylle Braungardt, Gruppenleiterin Wärmewende & Effizienz am Öko-Institut. „Unsere Studie zeigt, wie einkommensschwache Mieterinnen und Mieter besonders gefördert werden können, um eine gerechte Transformation im Gebäudesektor zu erreichen."


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Ansprechpartnerin am Öko-Institut
    Dr. Sibylle Braungardt
    Gruppenleiterin Wärmewende & Effizienz
    im Institutsbereich Energie & Klimaschutz
    Öko-Institut e.V., Geschäftsstelle Freiburg
    Telefon: +49 761 45295-294
    E-Mail: s.braungardt(at)oeko.de

    Ansprechpartnerin beim Deutschen Mieterbund e.V.
    Dr. Jutta Hartmann
    Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Pressesprecherin
    Deutscher Mieterbund e. V.
    Telefon: +49 30 22323-35
    E-Mail: jutta.hartmann(at)mieterbund.de

    Über das Öko-Institut
    Das Öko-Institut ist eines der europaweit führenden, unabhängigen Forschungs- und Beratungsinstitute für eine nachhaltige Zukunft. Seit der Gründung im Jahr 1977 erarbeitet das Institut Grundlagen und Strategien, wie die Vision einer nachhaltigen Entwicklung global, national und lokal umgesetzt werden kann. Das Institut ist an den Standorten Freiburg, Darmstadt und Berlin vertreten.
    www.oeko.de | Podcast | blog.oeko.de | X | Instagram | Onlinemagazin

    Über den Deutschen Mieterbund e.V.
    Der Deutsche Mieterbund (DMB) ist der Dachverband von 15 DMB-Landesverbänden und über 300 örtlichen DMB-Mietervereinen mit mehr als 500 Beratungsstellen in ganz Deutschland. Hier sind aktuell rund 1,25 Millionen Haushalte Mitglied, das entspricht 3 Millionen Mieterinnen und Mietern.
    www.mieterbund.de | X


    Originalpublikation:

    Studie „Sozialgerechte Förderung für energetische Sanierungen im Mietwohnbereich“ des Öko-Instituts [https://www.oeko.de/fileadmin/oekodoc/Studie-soziale-Foerderung_DMB-Oeko-Institu...]


    Weitere Informationen:

    https://mieterbund.de/app/uploads/2024/07/20240731_DMB_FactSheet-SozialeFoerderu... Zusammenfassung der Ergebnisse und die Forderungen des Deutschen Mieterbundes


    Bilder

    Anhang
    attachment icon PM soziale Förderung Sanierung Deutscher Mieterbund Öko-Institut

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Bauwesen / Architektur, Energie, Politik, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Kooperationen
    Deutsch


     

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