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31.07.2024 11:34

Kleinstbetriebe finden kaum noch Auszubildende

Dr. Jutta Gröschl Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn

    im Wettstreit um die Auszubildenden geraten Kleinstbetriebe (Betriebe mit weniger als 10 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigte) immer weiter ins Hintertreffen: Während die Anzahl der Auszubildenden in diesen Betrieben kontinuierlich sinkt, steigt sie in den Großbetrieben.

    Im Wettstreit um die Auszubildenden geraten Kleinstbetriebe (weniger als 10 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte) immer weiter ins Hintertreffen: Trotz eines leichten Anstiegs der Anzahl der Auszubildenden auf insgesamt über 1,5 Millionen waren Ende Dezember 2023 in diesen Betrieben 3,4 % weniger Auszubildende beschäftigt als zum Jahreswechsel 2022/23. In Großbetrieben (250 und mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftigte) stieg im gleichen Zeitraum hingegen ihre Anzahl um 2,9 %.

    "Erfreulicherweise ist die Anzahl der Auszubildenden zum Jahreswechsel 2023/2024 wieder erstmals seit 2020 gestiegen. Wir beobachten jedoch schon seit längerem, dass die Auszubildenden vermehrt in die Großbetriebe streben. Waren hier vor zehn Jahren nur 27,6 % der Auszubildenden zu finden, so sind es inzwischen 30,6 %. Dennoch bilden – insgesamt betrachtet – die Kleinst-, kle-nen und mittleren Betriebe mit 69,4 Prozent immer noch die meisten Auszubildenden aus", berichtet Dr. André Pahnke.

    Allerdings sinkt die Anzahl der Ausbildungsbetriebe unter den Kleinstbetrieben kontinuierlich. Dies ist jedoch nach Ansicht des IfM-Wissenschaftlers nicht unmittelbar mit einer sinkenden Ausbildungsbereitschaft der Kleinstbetriebe gleichzusetzen: "Häufig bieten Kleinstbetriebe nur einen einzigen Ausbildungsplatz an. Ist dieser am Jahresende nicht besetzt, fallen sie als Ausbildungsbetrieb aus der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit heraus. Dadurch entsteht der Eindruck, sie würden weniger ausbilden." Auf Dauer besteht jedoch die Gefahr, dass immer mehr Kleinstbetriebe ihren Fachkräftebedarf nicht über ihre eigene betriebliche Berufsausbildung decken können. Mehr noch: Sie könnten sich vollständig von dieser zurückziehen, wenn sie über einen längeren Zeitraum keine Auszubildenden finden bzw. diese letztlich nicht als Fachkräfte halten können.

    Ausbildungsquote im Westen höher als im Osten
    Gemessen an der Ausbildungsquote, also dem Anteil der Auszubildenden an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, wurden Ende 2023 die meisten Auszubildenden in Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Niedersachsen ausgebildet, die wenigsten in den Stadtstaaten Hamburg und Berlin.

    Insgesamt ist die Ausbildungsquote in Westdeutschland höher als in Ostdeutschland. Inwieweit sich dies auf den Fachkräftemangel auswirken wird, ist aktuell noch nicht absehbar.

    Die statistischen Zahlen zum Ausbildungsgeschehen sind auf der Homepage des Institut für Mittelstandsforschung (www.ifm-bonn.org) abrufbar.


    Weitere Informationen:

    https://www.ifm-bonn.org/statistiken/mittelstand-im-einzelnen/auszubildende


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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