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01.08.2024 16:02

MHH. Allzeithoch bei den Drittmitteln von fast 110 Mio. EUR

Stefan Zorn Stabsstelle Kommunikation
Medizinische Hochschule Hannover

    Die MHH hat das Geschäftsjahr 2023 mit einem geringeren Verlust abgeschlossen als ursprünglich erwartet. Fachkräftemangel bleibt große Herausforderung.

    Das Jahr 2023 hatte es in sich. „Wir haben uns den großen Herausforderungen gemeinsam gestellt – für die Gesundheit unserer Patientinnen und Patienten, die im Mittelpunkt unserer täglichen Arbeit stehen“, erklärte Prof. Dr. Michael Manns, Präsident der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), bei der heutigen Jahrespressekonferenz. „Im Sinne unseres Integrationsmodells haben die Beschäftigten aus allen Berufsgruppen in Forschung, Krankenversorgung und Lehre trotz der weltweiten politischen und der ökonomischen Unsicherheiten Hervorragendes geleistet. Dafür danken wir ausdrücklich – und hoffen gleichzeitig auf die Anerkennung unserer Arbeit durch die Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder.“

    Der Fachkräftemangel hat sich weiter verschärft und betrifft nahezu alle Bereiche der MHH, wenn auch in besonderer Weise die Pflege. Im vergangenen Jahr konnte die MHH ihren Personalbestand konstant halten. Die inflationsbedingt hohen Personal- und Sachkostensteigerungen konnte die Hochschule jedoch nicht kompensieren, denn der sogenannte Landesbasisfallwert, die Vergütung für stationäre Fälle im Krankenhaus, ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr nur um 4,4 Prozent gestiegen und lag damit wie in den Vorjahren unter der Inflationsrate, die 2023 5,9 Prozent betrug.

    Geringerer Verlust als erwartet

    Die MHH konnte das Geschäftsjahr 2023 dennoch mit einem geringeren Verlust abschließen als ursprünglich erwartet. Bei einer Erlössteigerung von 4,2 Prozent betrug der Verlust 10,9 Millionen Euro statt der prognostizierten 29,0 Mio. Euro. „Dies ist vor allem auf die Ausgleichszahlungen des Landes für Energiepreissteigerungen zurückzuführen“, erläuterte die für das Ressort Wirtschaftsführung und Administration zuständige Vizepräsidentin der MHH Martina Saurin.

    Mit mehr als 11.000 Beschäftigten zählt die MHH weiterhin zu den größten Arbeitgeberinnen in der Region Hannover. „Wir arbeiten eng mit den verschiedenen Gremien, dem Personalrat sowie der Landesregierung zusammen, um sowohl die Qualität der Krankenversorgung als auch die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten durch konkrete Maßnahmen vor Ort und leistungsfähigere Strukturen im Gesundheitswesen zu verbessern“, betonte Saurin.

    Fast 110 Mio. Euro Drittmittel verausgabt

    Herauszuheben ist ein neues Allzeithoch bei den eingeworbenen Drittmitteln: „Für die Forschung hat die MHH im vergangenen Jahr an kompetitiv zusätzlich eingeworbenen Drittmitteln 109,4 Mio. Euro verausgabt“, berichtete Professor Manns. „Dank des großen Einsatzes für die Einwerbung neuer Forschungsprojekte nimmt die MHH im DFG-Förderatlas national weiterhin Platz 3 bei der Drittmittelförderung pro Professur ein. Wir haben zudem die internationalen Kooperationen zielstrebig weiterentwickelt.“

    Im Medizinstudium wurde in 2023 die Landarztquote umgesetzt: In Niedersachsen werden jährlich 60 Studienplätze, davon 18 Plätze an der MHH, an Studierende der Humanmedizin reserviert, die sich nach dem Studium längerfristig für die Tätigkeit als Ärztin oder Arzt in der Primärversorgung im ländlichen Raum verpflichten.

    Ambulante Behandlungen ausgeweitet

    Während die Zahl der stationären Patienten im vergangenen Jahr um 3,2 Prozent gesunken ist, konnte die Zahl der ambulanten Fälle deutlich gesteigert werden, um 6,8 Prozent. Der Personalmangel im Pflegebereich ist unverändert der kritische Kapazitätsengpass und häufigster Grund für nicht über Nacht belegbare Krankenhausbetten. Der sogenannte Case-Mix-Index, die Kennzahl für die Fallschwere der stationär behandelten Patientinnen und Patienten, stieg 2023 auf 1,37 an.

    Der Niedersächsische Landtag traf 2023 eine Meilenstein-Entscheidung für den MHH-Neubau: Für die erste Baustufe wurde dem Maßnahmenfinanzierungsplan in Höhe von 974 Millionen Euro inklusive des Risikopuffers zugestimmt. Die MHH übernahm 2023 zudem die Bauherreneigenschaft und führt nun selbst Sanierung und Instandhaltung der Bestandsgebäude für Krankenversorgung, Forschung und Lehre zusammen durch.

    „Integrationsmodell ist zukunftsweisend“

    „Die bauliche Erneuerung allein reicht nicht für die erfolgreiche Zukunft aus“, betonte MHH-Vizepräsident Prof. Dr. Frank Lammert, zuständig für das Ressort Krankenversorgung. „Entscheidend sind vielmehr die Menschen. Die MHH befindet sich mitten im Generationswechsel und auf einem hervorragenden Weg: Im vergangenen Jahr konnten Professuren, die Pflegedirektion und weitere Leitungsfunktionen hochkarätig wiederbesetzt werden. Das Integrationsmodell der MHH hat sich als zukunftweisend erwiesen, mit dem wir die anstehenden Veränderungen aus der Krankenhausreform in Niedersachsen meistern werden.“

    SERVICE:
    Die wichtigsten Kennzahlen für das Geschäftsjahr 2023 finden Sie auf www.mhh.de/die-mhh-in-zahlen.


    Weitere Informationen:

    http://www.mhh.de/die-mhh-in-zahlen
    http://Die wichtigsten Kennzahlen für das Geschäftsjahr 2023


    Bilder

    Das MHH-Präsidium: Professor Frank Lammert (links), Martina Saurin und Professor Michael Manns.
    Das MHH-Präsidium: Professor Frank Lammert (links), Martina Saurin und Professor Michael Manns.
    Anna Junge
    medJUNGE


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

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