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09.08.2024 09:56

Teilhabe gestalten: Voraussetzungen verstehen, Gesellschaft gestalten - Neu an der UDE: Holger Schoneville

Alexandra Nießen Ressort Presse - Stabsstelle des Rektorats
Universität Duisburg-Essen

    Was brauchen Menschen, um am Leben in modernen Gesellschaften teilzuhaben? Wie wirken Prozesse sozialer Ausgrenzung? Fragen wie diese erforscht Prof. Dr. Holger Schoneville, neuer Professor für Theorie und Methoden der Sozialen Arbeit an der Fakultät für Bildungswissenschaften der Universität Duisburg-Essen. Er leitet das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Forschungsprojekt NETKUBI, das insbesondere Prozesse der kulturellen Bildung im Jugendalter erforscht.

    Im Projekt „Netzwerkräume kultureller Bildung“ (NETKUBI) untersucht das Team die Aktivitäten von Jugendlichen in drei deutschen Großstädten. Ziel ist es herauszufinden, wie Teenager durch ihre kulturellen Praktiken den öffentlichen und digitalen Raum praktisch nutzen und damit informelle kulturelle Räume schaffen, auch abseits der etablierten Orte kultureller Bildung. Die Forschenden möchten vor allem Mechanismen und Wirkungen sozialer Ungleichheit besser verstehen. Durchgeführt wird die Studie im Verbund der Universitäten Dortmund, Duisburg-Essen und Halle-Wittenberg. Das Bundesforschungsministerium fördert sie für drei Jahre mit insgesamt 750.000 Euro.

    Prof. Dr. Holger Schoneville, Sprecher des Forschungsverbunds, leitet eine der drei NETKUBI-Teilstudien. Für das Projekt führt sein Team unter anderem teilnehmende Beobachtungen und Gruppendiskussionen mit Jugendlichen durch. Im Fokus steht die Frage, wie sie sich ihre Umwelt lokal und digital aneignen. „Es ist unglaublich spannend, mehr über die konkreten Praktiken von Menschen im Alltag zu erfahren. Uns interessiert, wie die soziale Realität von Jugendlichen durch kleine praktische Akte hervorgebracht wird. Wir nehmen an, dass sich Jugendliche nicht einfach in Räumen bewegen, sie stellen sie mit her. Die Betonung liegt hier auf ‚mit-herstellen‘, denn sie stoßen potenziell auf Widerstände und sind in gesellschaftliche Konflikte eingebunden. Etwa wenn’s darum geht, was gewünscht und erlaubt ist“, erklärt der studierte Sozialarbeiter.

    In einer zweiten Studie beschäftigen sich Professor Schoneville und sein Team mit Armut in Deutschland. Konkret geht es darum, wie Betroffene Armut auf X (ehemals Twitter) unter dem Hashtag #IchBinArmutsbetroffen thematisieren. „Diese öffentlichen Stellungnahmen sind bemerkenswert. Eigentlich wird öffentlich fast nur über armutsbetroffene Personen gesprochen, sie selbst kommen kaum zu Wort. Das hat auch mit Stigmatisierung und Beschämung zu tun. Die Tweets stammen aber von armutsbetroffenen Menschen und können als politische Artikulation aus einer prekären Sprechposition gelesen werden“, so der UDE-Professor. Im Projekt wird analysiert, wie Benachteiligung wirkt und politische Teilhabe aus dieser Position (un-)möglich wird.

    Schoneville studierte Soziale Arbeit an der Universität Kassel (2001-2008) und der University of Wales (2006/2007). Danach forschte er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Kassel (2008-2013) sowie der TU Dortmund (2013-2021). Zwischenzeitlich war er Lehrbeauftragter an der Universität Kassel (2015-2021) sowie der Universität Zürich (2016) und forschte 2019 als Gastwissenschaftler am Center on Poverty and Social Policy der Columbia University (New York, USA). Vor seiner UDE-Berufung vertrat er Professuren an der Universität Wuppertal (2017/2018) und der UDE (2021) und war seit 2021 Juniorprofessor an der Universität Hamburg. Seine Forschung wurde mehrfach gefördert und ausgezeichnet.

    Weitere Informationen:
    Prof. Dr. Holger Schoneville, Institut für Arbeit Soziale und Sozialpolitik, Tel. 0201/18-2837, holger.schoneville@uni-due.de

    Redaktion: Dr. Alexandra Nießen, Tel. 0203/37-91487, alexandra.niessen@uni-due.de


    Bilder

    Im Gespräch mit Jugendlichen: Professor Holger Schoneville
    Im Gespräch mit Jugendlichen: Professor Holger Schoneville

    UDE / Fabian Strauch


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft
    überregional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

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