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26.08.2024 09:00

IPK und JKI schaffen gemeinsame Arbeitsgruppe zur Kartoffelforschung in Groß Lüsewitz

Christian Schafmeister Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung

    Das Leibniz Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) und das Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (JKI), intensivieren ihre erfolgreiche Zusammenarbeit und wollen den Standort Groß Lüsewitz (Mecklenburg-Vorpommern) weiter stärken. Dazu übernimmt Dr. Delphine Van Inghelandt dort ab 01. September 2024 die neue, gemeinsame Arbeitsgruppe „Quantitative Genetik und Zuchtmethodik der Kartoffel“. Sie kommt von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und hat sich dort der genomischen Selektion in der Kartoffelzüchtung gewidmet.

    Ziel dieser Kooperation ist es, „die Kartoffelforschung am Standort Groß Lüsewitz für beide Institutionen, IPK und JKI, nachhaltig international sichtbarer zu machen“, heißt es in einer Vereinbarung beider Institute. Dazu sollen die am Standort vorhandene Infrastruktur und Expertise genutzt werden. Das IPK unterhält in Groß Lüsewitz mehrere Kartoffelsortimente der Bundeszentrale Ex-situ-Genbank. Diese umfassen mehr als 6.300 Muster von Wild- und Kulturkartoffeln. Die Infrastruktur ist erst kürzlich mit einer Millionenförderung des Landes Mecklenburg-Vorpommern umfassend modernisiert worden.

    Das JKI ist in Groß Lüsewitz mit dem Institut für Züchtungsforschung an landwirtschaftlichen Kulturen vertreten, das zuchtmethodische Forschung an verschiedenen Kulturarten betreibt. All dies soll nun genutzt werden, um am Standort eine „international kompetitive Kartoffelzüchtungsforschung zu etablieren“, heißt es in der Vereinbarung. Angestrebt wird zu diesem Zweck auch eine Vernetzung in der Forschung, etwa mit der Universität Rostock, aber auch mit Züchtungs-Unternehmen.

    „Für das IPK ist die Einrichtung dieser gemeinsamen Arbeitsgruppe mit dem JKI von großer strategischer Bedeutung. Zum einen legen wir die komplementären biologischen und technischen Ressourcen beider Institute in eine Hand, um neue Forschungsimpulse zu setzen, und zum anderen verschmelzen wir mit dieser Besetzung die Forschungsnetzwerke beider Institute, um die Brücke zwischen Grundlagen- und angewandter Forschung zu stärken“, sagte Prof. Dr. Nicolaus von Wirén, Geschäftsführender Direktor des IPK.

    „Am JKI-Standort in Groß Lüsewitz hat die Züchtungsforschung an Kartoffeln eine lange Tradition“, erklärte JKI-Präsident Prof. Dr. Frank Ordon. „Umso mehr freut es mich, dass es nun gelungen ist, zwischen dem JKI und dem IPK, also einer Ressortforschungseinrichtung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft und einem Leibniz-Institut, eine gemeinsame Arbeitsgruppe zu gründen, welche durch den Fokus auf quantitative Genomik in der Nutzung genetischer Ressourcen, die Forschungsaktivitäten am Standort bündelt, erweitert und internationaler sichtbar macht.“

    Auch aus Sicht von Prof. Dr. Benjamin Stich, Institutsleiter des Instituts für Züchtungsforschung an landwirtschaftlichen Kulturen des JKI, sind die Voraussetzungen für die neue Gruppe sehr gut. „Es ist ein Glück, dass der überwiegende Teil der Vielfalt der Kulturkartoffeln sowie viele ihrer wilden Verwandten bereits am IPK, aber auch anderen Genbanken auf der Welt, sicher konserviert sind“, erklärte der Leiter des JKI-Institutes in Groß Lüsewitz. Ziel der neu etablierten Arbeitsgruppe sei es, unter Nutzung der am JKI-Institut in Groß Lüsewitz vorhandenen quantitativ-genetischen Expertise Konzepte zur Identifikation und Charakterisierung positiver Allele und Allelkombinationen in genetischen Ressourcen der Kartoffel zu entwickeln und diese dann optimal in der Züchtung zu nutzen. „Es geht darum, den in den genetischen Ressourcen versteckten Schatz zu heben und danach der Kartoffelzüchtung zugänglich zu machen.“

    Prof. Dr. Nils Stein denkt in eine ganz ähnliche Richtung. „Wir erhoffen uns, dass mit der Einrichtung der neuen Arbeitsgruppe die umfangreichen genetischen Ressourcen der Bundeszentrale Ex-situ-Genbank am IPK einen innovativen Anschluss an die moderne Kartoffelzüchtungsforschung finden werden“, sagte der Leiter der Abteilung „Genbank“ am IPK. Er setzt insbesondere auf die aktuellen Fortschritte auf dem Gebiet der Genomanalyse von Kartoffeln. „So entstehen neue Perspektiven für die Forschung und Züchtung dieser bedeutenden Kulturart. Insbesondere im Bereich der Charakterisierung und Nutzung genetischer Ressourcen entwickeln sich neue Potentiale.“

    Und Dr. Delphine Van Inghelandt möchte ihren Fokus jetzt noch stärker auf die empirische Forschung legen. „An der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf habe ich bereits theoretisch mittels Simulationen und Modellierungen im Bereich der Kartoffelforschung gearbeitet“, erklärte sie. „Die Annahme dieser neuen Stelle wird es mir ermöglichen, die empirische Arbeit an Kartoffeln zu intensivieren und dann meine Expertise anderen experimentellen Gruppen zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus freue ich mich über die Möglichkeit, in dieser Arbeitsgruppe die Stärken von zwei renommierten Instituten für meine Forschung zu kombinieren.“


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Nils Stein (IPK)
    Tel.: +49 39482 5522
    stein@ipk-gatersleben.de

    Prof. Dr. Benjamin Stich (JKI)
    Tel.: +49 38209 45201
    benjamin.stich@julius-kuehn.de


    Bilder

    Dr. Delphine Van Inghelandt
    Dr. Delphine Van Inghelandt
    DVI
    IPK Leibniz-Institut


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Kooperationen, Personalia
    Deutsch


     

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