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22.08.2024 16:10

HolzBauForschungsZentrum der HTWK Leipzig eröffnet

Dr. Franziska Böhl Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig

    Holz soll die Baubranche nachhaltiger machen. Neue Konstruktionslösungen können HTWK-Forschende fortan in einer einzigartigen Forschungs- und Fertigungshalle entwickeln. Bei der Eröffnung sagte Sebastian Gemkow, sächsischer Staatsminister für Wissenschaft: „Es wird Sachsen als Standort einer innovativen Holzbauforschung mit deutschlandweiter Strahlkraft neu definieren.“ Gemeinsam mit Thomas Schmidt, Sachsens Staatsminister für Regionalentwicklung, übergab er der HTWK Leipzig einen Zuwendungsbescheid über fünf Millionen Euro. Damit werden hochsensible, digital gesteuerte Fertigungsanlagen angeschafft und so der Wissens- und Technologietransfer von der Wissenschaft in die Praxis beschleunigt.

    Heute, am 22. August 2024, wurde das HolzBauForschungsZentrum der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) im Innovationspark • Bautechnik • Leipzig/Sachsen im Stadtteil Engelsdorf feierlich eröffnet. Anwesend waren rund 200 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft. In der Halle kann die HTWK Leipzig neue Konzepte für materialsparende Lösungen im Maßstab 1:1 auf Anwendungsniveau entwickeln und erproben.

    Der traditionsreiche Baustoff Holz gilt als Hoffnungsträger, um die Baubranche nachhaltiger zu machen. In seiner Herstellung und Nutzung ist er klimafreundlicher als andere Baustoffe, wie zum Beispiel der energie- und ressourcenintensive Stahlbeton. Die Nachfrage nach Holzbauten wächst – mit zunehmender Geschwindigkeit – seit Jahren an. Um die steigenden Bedarfe und Bedürfnisse der Nutzer zu decken, braucht es neue Konstruktionslösungen.

    Fünf Millionen Euro Fördermittel

    Der sächsische Staatsminister für Wissenschaft Sebastian Gemkow sprach bei der Eröffnung über gemeinsame Forschung zwischen Hochschulen und regionaler Wirtschaft mit Investitionen zur Zukunftssicherung des Freistaates. „Das HolzBauForschungsZentrum wurde bewusst an diesem Standort errichtet, um Innovationen schnell in den Markt zu bekommen. Es wird Sachsen als Standort einer innovativen Holzbauforschung mit deutschlandweiter Strahlkraft neu definieren.“ Gemeinsam mit seinem Kollegen Thomas Schmidt, Sachsens Staatsminister für Regionalentwicklung, übergab er der HTWK Leipzig vor Ort einen Zuwendungsbescheid über fünf Millionen Euro aus dem europäischen Just Transition Fund. Mit Hilfe der Förderung werden hochsensible, digital gesteuerte Fertigungsanlagen angeschafft und so der Wissens- und Technologietransfer von der angewandten Wissenschaft in die Praxis beschleunigt. Dazu Staatsminister Thomas Schmidt: „Die Investition ist eingebettet in die Holzbauinitiative des Freistaats Sachsen. Holz ist ausreichend hier in Sachsen vorhanden. Unser Ziel ist es, diesen nachwachsenden und nachhaltigen Baustoff als starken Treiber eines nachhaltigen Bauens zu verankern.“

    Forschungs- und Fertigungshalle für den Holzbau der Zukunft

    Über die Fertigstellung der Halle und die Fördermittelzusage freute sich Prof. Alexander Stahr ganz besonders: Der wissenschaftliche Leiter des HolzBauForschungsZentrums an der HTWK Leipzig ist seit zehn Jahren Kopf und Vordenker der Forschungsgruppe FLEX und entwickelt gemeinsam mit einem interdisziplinären Team Strategien für individualisiert-automatisierte Fertigungskonzepte im Holzbau. In der rund 1.100 Quadratmeter großen Halle können er und sein Team diese nun realmaßstäblich prototypisch testen. Parametrische digitale Modelle spielen dabei eine zentrale Rolle, um alle Schritte vom Entwurf über die Planung bis zur effizienten Vorfertigung sowie Logistik und Montage auf der Baustelle lückenlos zu vernetzen. So soll das Bauen mit Holz perspektivisch deutlich mehr von den positiven Effekten der Digitalisierung profitieren. „Technologisches Alleinstellungsmerkmal der Modellfabrik ist die enorm platzsparende Vorfertigungsstrategie, über die wir zentral in der Halle jeden Punkt einzeln ansteuern und damit Bauteile aus Holz in Maßanfertigung herstellen können“, so Stahr. Solch individualisierte Holzbauelemente entstehen nach dem an der HTWK Leipzig entwickelten Konzept der „Smart Fixed Position Fabrication“. Bei diesem Verfahren bleibt das Werkstück – im Gegensatz zur Fließbandproduktion – an einer Position und sowohl das Material als auch die Werkzeuge werden mittels Robotertechnik zum Bauelement bzw. zum Montagetisch gebracht.

    Innovationsfeld und Antrieb für die regionale Wirtschaft

    Dr. Mathias Reuschel, Gesellschafter der MFPA Leipzig GmbH und Gründungsmitglied des Fördervereins HolzBauForschungsZentrum Leipzig e.V.: „Auf der Grundlage unserer Kooperationsverträge ist die MFPA eingebettet im regionalen Firmencluster, mit dem IFBT und der S&P Gruppe, mit der Universität Leipzig, der HTWK Leipzig, aber auch der Berufsakademie eng verbunden. Es freut uns, mit einem weiteren Investment nach dem Carbonbetontechnikum, nun auch das HolzBauForschungsZentrum für die HTWK mit ermöglichen zu können. In dieser regionalen Gemeinsamkeit von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft ist es möglich, Innovationen in der Bauwirtschaft im internationalen Maßstab zu entwickeln und in die gesicherte Marktfähigkeit zügig zu überführen. Made in Sachsen für aktive Wertschöpfung und umweltbewusste Lebensräume.“

    Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, ergänzte zur hohen Bedeutung der Vernetzung der HTWK Leipzig mit der regionalen Wirtschaft: „Das HolzBauForschungsZentrum der HTWK Leipzig inmitten des InnovationsParks • Bautechnik • Leipzig/Sachsen ist ein Innovationsfeld für den modernen Holzbau und ein Antrieb für die regionale Wertschöpfung. Mit Vorfreude blicke ich auf spannende Bauprojekte, in denen die neuen Lösungen sowohl hier in der Stadt als auch in der Region sichtbar werden und schließlich eine Transformation des Gebäudebestands hin zu mehr Klimaneutralität vorantreiben.“

    Prof. Dr. Mark Mietzner, Rektor der HTWK Leipzig: „Das HolzBauForschungsZentrum verkörpert unsere Vision der HTWK Leipzig als Ort des dynamischen Wissenstransfers. Eingebettet in unser stetig wachsendes Forschungs-Ökosystem, steht es exemplarisch für die Symbiose von Wissenschaft und Praxis. Seit 2019 haben wir als Hochschule für Angewandte Wissenschaften mit Projekten wie dem Carbonbetontechnikum, dem GeoTechnikum oder dem Smart Manufacturing Lab kontinuierlich unsere Schnittstellen zwischen Theorie und Anwendung ausgebaut. Dank der gemeinsamen Anstrengungen des Sächsischen Staatsministeriums für Regionalentwicklung, des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus, des Staatsbetriebs Immobilien- und Baumanagement (SIB) und der MFPA Leipzig GmbH ist das HolzBauForschungsZentrum weit mehr als nur ein Projekt der HTWK Leipzig – es ist ein Vorhaben, das von der gesamten Region getragen wird und in sie hineinwirkt.“

    Oliver Gaber, Geschäftsführer des Staatsbetriebs Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB), ergänzt: „Als öffentlicher Immobilien- und Bauherrenvertreter des Freistaates Sachsen schaffen wir Räume, welche die Entwicklung neuartiger Bauweisen und Fertigungsprinzipien ermöglichen, den Austausch von Ideen fördern, die Gemeinschaft stärken und nachhaltige Lösungen unterstützen. Die schnelle Umsetzung und die heutige Eröffnung der neuen Forschungs- und Fertigungshalle für die HTWK Leipzig unterstreichen diesen Anspruch.“


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr.-Ing. Alexander Stahr
    HTWK Leipzig, Professor für Tragwerkslehre
    Telefon: +49 341 3076-6263
    E-Mail: alexander.stahr@htwk-leipzig.de


    Originalpublikation:

    https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/holzbaufors...


    Bilder

    Das neue HolzBauForschungsZentrum
    Das neue HolzBauForschungsZentrum
    Swen Reichhold/HTWK Leipzig
    Swen Reichhold/HTWK Leipzig

    Die Redner (siehe Beschreibung) mit dem Zuwendungsbescheid
    Die Redner (siehe Beschreibung) mit dem Zuwendungsbescheid
    Swen Reichhold/HTWK Leipzig
    Swen Reichhold/HTWK Leipzig


    Anhang
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Bauwesen / Architektur, Energie, Gesellschaft, Umwelt / Ökologie, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Organisatorisches
    Deutsch


     

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