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Leistungswachstum trotz herausfordernder Rahmenbedingungen / Medizinische Fakultät mit Drittmittelzuwachs und Forschungserfolgen/ digitaler Jahresbericht 2023 der Universitätsmedizin Leipzig gibt Überblick
Das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) erreicht 2023 entgegen dem aktuellen Trend ein fast ausgeglichenes Ergebnis. Dafür sorgten neben einem stabilisierten Leistungsgeschehen auf präpandemischem Niveau und einer erneut gewachsenen Beschäftigtenzahl auch zusätzliche Finanzmittel von Bund und Freistaat Sachsen.
Die Medizinische Fakultät verzeichnet eine erfreuliche Entwicklung sowohl bei den Drittmitteln als auch bei der Zahl der Promotionen und Habilitationen sowie die Verlängerung eines Sonderforschungsbereiches.
„Wir haben 2023 dank eines erneuten Leistungswachstums an die Behandlungszahlen der Jahre vor der Corona-Pandemie anschließen und damit unser Leistungsniveau stabilisieren können“, so Prof. Christoph Josten, Medizinischer Vorstand des UKL. Mit circa 322.000 ambulanten und 59.281 stationären Fällen lagen die Zahlen in der Patientenversorgung teilweise wieder über denen aus 2019, bevor die Corona-Pandemie zu einem Fallzahlrückgang führte. „Diese ‚Delle‘ haben wir mehr als kompensiert“, so Josten, „wobei wir, wie alle anderen auch, weiterhin mit Personalausfällen über dem Vor-Corona-Niveau zu kämpfen hatten“.
Die wirtschaftliche Lage blieb auch aufgrund der gestiegenen Material- und Energiekosten schwierig. „Das fast ausgeglichene Ergebnis von minus 232.000 Euro war daher nur dank Zuschüssen des Bundes und des Freistaates Sachsen zur Kompensation der hohen Energiepreise beziehungsweise der allgemeinen Betriebskosten realisierbar“, ergänzt Dr. Robert Jacob, Kaufmännischer Vorstand des UKL. „Ein zentraler Pfeiler unserer Leistungsfähigkeit war und ist unsere stabile Personalsituation, die wir mit einem erneuten leichten Zuwachs trotz deutschlandweitem Fachkräftemangel ausbauen konnten.“ Dies, so Jacob, sei ein Indikator für die Attraktivität des Arbeitsplatzes UKL. „Mit verschiedensten Maßnahmen von der Mitarbeiterbindung bis hin zu Modernisierungen der Infrastruktur arbeiten wir tagtäglich daran, dass dies so bleibt.“
38,5-Stunden-Woche für nicht-ärztliche Beschäftigte bis 2026 und Digitalisierung
Ein wesentlicher Faktor ist dabei zweifellos der in 2023 erzielte Tarifabschluss für die nicht-ärztlichen Mitarbeiter:innen mit einem stufenweisen Übergang zu einer 38,5-Stunden-Woche bis 2026. „Wir sind überzeugt, dass dies ein richtiger und zeitgemäßer Schritt ist, um unseren Beschäftigten ein gutes und gesundheitsförderndes Arbeitsumfeld in einem modernen Klinikum bieten zu können“, begründet Prof. Josten diese Entscheidung.
Einen weiteren Beitrag hierzu werden auch die aktuell am UKL laufenden Projekte der Digitalisierung leisten, die an vielen Stellen Prozesse vereinfachen und unterstützen sollen. Deren derzeitige Implementierung sei ein nicht zu unterschätzender klinikumsweiter Transformationsprozess, der viele Ressourcen und Kapazitäten erfordere, aber sich langfristig auszahlen werde, so die Vorstände.
Positive Entwicklung in Forschung und Lehre
„Ein wichtiger Meilenstein ist der Startschuss für die Investition des neuen Gebäudes Forschungs- und Transfer-Hub zur Wirkstoffentwicklung“, stellt Prof. Ingo Bechmann, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig, rückblickend auf das Jahr 2023 fest. „Diese Investition ermöglicht uns, die Arzneimittelentwicklung an unserem Standort weiter voranzubringen. Sie bildet einen Forschungsschwerpunkt und mit der Verlängerung des Sonderforschungsbereichs (SFB) wird er sichtbar gestärkt.“ Die Medizinische Fakultät ist mit mehreren Projekten am SFB 1423 zu „Struktureller Dynamik der GPCR-Aktivierung und -Signaltransduktion“ beteiligt, der in 2023 für eine weitere Förderperiode verlängert wurde. Dadurch fließen Drittmittel an die Fakultät, die für das Jahr 2023 generell stabile Einnahmen verzeichnet vor dem Hintergrund leicht ansteigender Studierendenzahlen (3.639 im Jahr 2023 und 3.626 Studierende in 2022).
Die Ausbildung von Studierenden in den Fächern Human- und Zahnmedizin, Pharmazie und Hebammen ist zentrale Aufgabe der Fakultät. „Wir stellen uns als größte Ausbildungsstätte in Sachsen der Herausforderung, die flächendeckende medizinische Versorgung bestmöglich zu gewährleisten und unternehmen alles erdenklich Mögliche, diesem gesellschaftlichen Auftrag gerecht zu werden,“ so Dekan Bechmann. Die Medizinische Fakultät koordiniert zum Beispiel verschiedene Projekte, um Studierende schon während der Ausbildung an die Tätigkeit in einer landärztlichen Praxis heranzuführen. Neben den bislang zwei sächsischen Modellregionen Nordsachsen und Vogtlandkreis sind weitere Landkreise in Planung, um angehende Ärztinnen und Ärzte in die ländlichen Regionen zu vermitteln und dabei finanziell zu unterstützen.
Ein besonderes Anliegen der Fakultät ist auch die Förderung von Ärztinnen. „Wir haben ein spezielles Programm für Habilitationsvorhaben von Frauen aufgelegt, welches im Herbst starten wird. Es unterstützt Ärztinnen, die neben ihrer klinischen Tätigkeit auch wissenschaftlich wirken wollen“, erläutert Prof. Ingo Bechmann. „Das Universitätsklinikum Leipzig ist nicht nur bei diesem Projekt ein wichtiger und verlässlicher Partner für unsere Fakultät,“ so Bechmann. Im Vergleich zum Vorjahr waren die Habilitationen von 26 auf 41 stark angestiegen.
Jahresbericht 2023 digital verfügbar
Insgesamt sieht sich die Universitätsmedizin Leipzig gut für die kommenden Herausforderungen gerüstet, sowohl personell als auch strukturell.
Welche Meilensteine dabei in 2023 erreicht werden konnten, fasst der bereits zum zweiten Mal in digitaler Form erschienene Jahresbericht für 2023 zusammen.
„Hier auf eine digitale Form umzustellen, ist einer unserer Beiträge zum sparsamen Umgang mit Ressourcen im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie“, erklärt Dr. Jacob.
http://www.jahresbericht-2023.de Jahresbericht 2023 der Universitätsmedizin Leipzig
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