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26.07.2004 11:56

Zeitzeugen berichten

Dr. Renate Hoer Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.

    Jüngste Geschichte der Chemieindustrie wird dokumentiert

    Eine für die nachfolgenden Generationen bedeutsame Arbeit leistet - bisher wenig von der Öffentlichkeit beachtet - der Industriekreis der Fachgruppe Geschichte der Chemie in der Gesellschaft Deutscher Chemiker. Er stellt Zeitzeugenberichte über die Geschichte der chemischen Industrie Deutschlands vor und dokumentiert diese in Monographien. Die siebte Tagung Zeitzeugenberichte findet vom 2. bis 4. September 2004 bei der BASF in Ludwigshafen statt, mit einem öffentlichen Abendvortrag "Kunststoffe - Zeiten und Menschen. Von Kuriositäten zu high-tech-Werkstoffen" am 2. September um 18. 30 Uhr im Feierabendheim der BASF.

    Von einer Laborkuriosität zum flachen Bildschirm handelt die 100jährige Erfolgsgeschichte der Flüssigkristalle bei Merck, die in einem der 14 Diskussionsvorträge vorgestellt wird. Ein anderer Beitrag beschäftigt sich mit den phosphatfreien Waschmitteln und dem Beitrag von Henkel zum Umweltschutz. Welche Rolle der Umweltschutz in der Planwirtschaft gespielt hat, wird am Beispiel der mitteldeutschen Chemieindustrie aufgezeigt. Einen Nachruf gibt es auf Ovosiston, die Pille der DDR, und am Beispiel des Arzneimittelwerks Dresden wird die Zeit zwischen volkseigenem Betrieb und Privatisierung beleuchtet.

    Die erste Tagung des Industriekreises der GDCh-Fachgruppe Geschichte der Chemie fand 1996 in Merseburg statt. Im Band 10 der GDCh-Monographien sind die damaligen Themen dokumentiert, u.a. die chemische Industrie unter alliierter Kontrolle, der Wiederaufbau und Fortschritte der industriellen Steinkohlenteerchemie nach 1945 oder die Anfänge der Mineralölindustrie auf dem Gebiet der DDR nach dem Zweiten Weltkrieg. Weitere Themen auf den nachfolgenden Tagungen waren beispielsweise die Entwicklung der synthetischen organischen Farbstoffe bei der Hoechst AG nach 1945, die Rolle der Chemie bei der Entwicklung der Mikroelektronik, die Etablierung biologischer Verfahren in der Nachkriegszeit, die Entwicklung der chemischen Industrie im Raum Bitterfeld-Wolfen oder von der Rußhütte zum Steamcracker: Schicksalsjahre der Chemie im Saarlothringer Kohlerevier.

    Der Industriekreis hat sich zum Ziel gesetzt, der Geschichte der chemischen Industrie und Technologie einen höheren Stellenwert zu verleihen. Die Entwicklung der chemischen Industrie soll von Naturwissenschaftlern und Historikern systematisch erfasst und beschrieben werden. Die Industriegeschichte Deutschlands in der Nachkriegszeit steht dabei im Vordergrund.

    Mittlerweile liegen fünf Bände der Zeitzeugenberichte vor, der sechste ist im Druck. Die Bände können über die Gesellschaft Deutscher Chemiker in Frankfurt (www.gdch.de/taetigkeiten/publikationen.htm) zu Preisen zwischen 10 und 20 Euro bezogen werden.

    Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit über 26000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie hat 24 Fachgruppen, darunter die Fachgruppe Geschichte der Chemie mit 310 Mitgliedern. Die GDCh-Fachgruppe Geschichte der Chemie setzt sich vor allem dafür ein, chemiehistorische Untersuchungen anzuregen und zu fördern und das Verständnis für die Bedeutung geschichtlicher Betrachtungen der Chemie zu wecken.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Geschichte / Archäologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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