idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Eine kürzlich abgeschlossene, vom Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) geförderte und am LMU Klinikum in München durchgeführte Studie, hat die Rolle der Telemedizin in der Betreuung von Covid-19-Patienten mit Risikofaktoren für einen schweren Krankheitsverlauf untersucht. Die Ergebnisse der COVID SMART-Studie zeigten, dass die Telemedizin zwar nicht die Gesamtzahl der Krankenhausaufenthalte signifikant reduzierte, aber zu einer deutlich geringeren Inanspruchnahme der ambulanten Notfallversorgung führte.
Die COVID SMART-Studie, eine randomisierte, kontrollierte klinische Studie, verglich die Ergebnisse von 607 Covid-19-Patienten, die entweder eine Standardversorgung oder eine zusätzliche telemedizinische Betreuung mittels Smartwatch-Überwachung und ärztlicher Hotline-Anbindung erhielten. Während in der Kontrollgruppe 9,6 Prozent der Patienten innerhalb von 30 Tagen nach der Infektion ins Krankenhaus eingewiesen wurden oder unerwartet die Notaufnahme aufsuchten, waren es in der Interventionsgruppe nur 6,9 Prozent. Trotz dieser Differenz war der Unterschied statistisch nicht signifikant.
Die Studie zeigte jedoch einen signifikanten Rückgang der Inanspruchnahme ambulanter Notfalldienste in der Telemedizin-Gruppe. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Telemedizin insbesondere für weniger schwer erkrankte Covid-19-Patienten von Vorteil sein könnte, indem sie unnötige Besuche in der Notaufnahme reduziert und gleichzeitig eine kontinuierliche Überwachung ermöglicht.
„Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Telemedizin ein wertvolles Instrument sein kann, um die Versorgung von Covid-19-Patienten zu verbessern und gleichzeitig das Gesundheitssystem zu entlasten“, sagt der Studienleiter und Letztautor der Studie, PD Dr. med. Moritz Sinner von der Medizinischen Klinik I im LMU Klinikum München. „Besonders bemerkenswert ist die geringere Inanspruchnahme der Notaufnahme, was auf einen Nutzen für Patienten hindeutet, die nicht schwer erkrankt sind, aber dennoch überwacht werden müssen“, fügt Dr. med. Aenne von Falkenhausen, die Erstautorin der Arbeit und Fachärztin an der Medizinischen Klinik I des LMU Klinikums, hinzu.
Die COVID SMART-Studie unterstreicht die Bedeutung innovativer Ansätze in der medizinischen Versorgung, insbesondere in Zeiten einer Pandemie. Die Unterstützung durch das DZHK ermöglichte eine umfassende Untersuchung dieser potenziell lebensrettenden Technologie, die in Zukunft eine entscheidende Rolle in der medizinischen Versorgung spielen könnte.
PD Dr. med. Moritz Sinner, Medizinische Klinik und Poliklinik I, LMU Klinikum München, Tel: +49 89 4400-76159, moritz.sinner@med.uni-muenchen.de
Telemedical management of symptomatic Covid-19 outpatients Aenne S von Falkenhausen, Scott Geipel, Antonia Gail, Clemens Scherer, Sven Stockhausen, Lauren E Sams, Finn Becker, Philipp M Doldi, Eric Lemmermöhle, Paul de Villèle, Michael Schleef, Marc Becker, Moritz Lauterbach, Steffen Massberg, Stefan Kääb, Moritz F Sinner
ERJ Open Research 2024;10:00277-2024 https://openres.ersjournals.com/content/early/2024/04/19/23120541.00277-2024
Studienleiter PD Dr. Moritz Sinner, LMU Klinikum München
LMU Klinikum
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).