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Wissenschaft
Einladung zum Symposium „Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Entscheidungsfindung in soziotechnischen Systemen“ vom 16. bis 18. Oktober 2024
Das Fachgebiet Arbeitswissenschaft feiert vom 16. bis 18. Oktober 2024 sein 60-jähriges Bestehen an der Technischen Universität Berlin und lädt Interessierte herzlich ein, dieses Jubiläum mit dem Symposium „Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Entscheidungsfindung in soziotechnischen Systemen: 60 Jahre Arbeitswissenschaft der TU Berlin“ zu feiern.
Die Arbeitswissenschaft beschäftigt sich damit, das Zusammenspiel von Mensch und Technik in komplexen Systemen zu verstehen, vorherzusehen und optimal zu gestalten. Seit ihren Anfängen hat die Automatisierung körperlicher Arbeit die Rolle des Menschen in Arbeitssystemen stark verändert – doch wenn es um Entscheidungen geht, bleibt der Mensch unschlagbar. Nun aber treten sprachbasierte, künstlich intelligente Systeme auf den Plan und versprechen, auch in der Wissensarbeit und bei Entscheidungsprozessen immer mehr Verantwortung zu übernehmen.
Im Rahmen des Symposiums werden daher Fragen gestellt wie „Was macht menschliche Entscheidungsfindung in komplexen, unsicheren Umgebungen einzigartig?“ oder „Wie können Entscheidungsaufgaben in diesen Umgebungen effektiv verteilt werden, um Synergien statt Konkurrenz zwischen Menschen und künstlicher Intelligenz zu schaffen?“. Vier international anerkannte Forscher*innen werden diese Themen aus verschiedenen, aber ergänzenden Blickwinkeln beleuchten. Darüber hinaus haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, durch Kurzvorträge und interaktive Präsentationen tiefere Einblicke in die aktuelle Forschung des Fachgebiets Arbeitswissenschaft zu gewinnen.
Geschichte der Arbeitswissenschaft an der TU Berlin
Die Arbeitswissenschaft an der TU Berlin hat eine lange Geschichte, die bis ins Jahr 1904 zurückreicht. Damals brachte der Ingenieur Georg Schlesinger als Erster ergonomische Prinzipien in die ingenieurwissenschaftliche Lehre ein. Ein weiterer Meilenstein folgte 1924, als der Psychologe Walter Moede die unabhängige Forschungsgruppe „Industrielle Psychotechnik“ gründete. Diese interdisziplinäre Gruppe revolutionierte die Rationalisierung industrieller Prozesse und entwickelte neue Ansätze zur Auswahl von Arbeitskräften.
Während der NS-Zeit und des Zweiten Weltkriegs verlagerte sich der Fokus allerdings stark auf die Bewertung von Arbeitskräften und Soldaten, was schließlich das Ende der Forschungsgruppe einläutete. Doch nach 1945 erlebte das Fachgebiet eine Wiedergeburt: 1964 entstand das Institut für Arbeitswissenschaft an der Fakultät für Maschinenbau der TU Berlin. Schon damals stand die Interaktion zwischen Mensch und Technik im Mittelpunkt – und das ist bis heute so geblieben.
Heute gehört das Fachgebiet Arbeitswissenschaft zum Institut für Psychologie und Arbeitswissenschaft (IPA) der Fakultät Verkehrs- und Maschinensysteme. Es verbindet Ingenieurwissenschaften, Psychologie und Sozialwissenschaften, um technologische Innovationen menschenzentriert zu gestalten. Der aktuelle Forschungsschwerpunkt liegt auf der spannenden Frage, wie digitale Innovationen und künstliche Intelligenz Entscheidungsprozesse in medizinischen Arbeitsumgebungen beeinflussen.
Programm:
• Keynote I: Prof. Dr. John Flach wird aus konzeptioneller Sicht erörtern, wie Einzelpersonen und Organisationen einfache, aber maßgeschneiderte Entscheidungsstrategien (sogenannte Heuristiken) entwickeln und anwenden, um den funktionalen Anforderungen von Situationen gerecht zu werden und zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen.
• Keynote II: Prof. Dr. Irene Raehlmann wird einen historischen Überblick über die Entwicklung der Arbeitswissenschaft in Deutschland geben.
• Keynote III: Laura Militello, MA wird aus methodischer Sicht aufzeigen, wie zukünftige Entscheidungen mit bisher unbekannten Anforderungen aus der Perspektive der naturalistischen Entscheidungsfindung erforscht und unterstützt werden können.
• Keynote IV: Dr. Phaedra Daipha wird aus sozialwissenschaftlicher Perspektive diskutieren, wie aktuelle und zukünftige Veränderungen der Arbeitswelt, z.B. bedingt durch KI, erforscht und unterstützt werden können.
Das Symposium ist öffentlich. Eine Anmeldung zu der Veranstaltung ist nicht erforderlich.
Wann:
Mittwoch, 16. Oktober 2024 ab 16:00 Uhr, mit anschließendem Sektempfang
Donnerstag, 17.10.24, 9:30-16 Uhr
Freitag, 18.10.24, 9:30-13:30 Uhr
Wo:
Raum HBS 005, Hardenbergstraße 16-18, 10623 Berlin
Weiterführende Informationen:
Weitere Informationen und das Programm erhalten Sie auf der Website des Fachgebiets https://www.tu.berlin/go112543/n58519/.
Kontakt:
Prof. Dr. Markus Feufel
TU Berlin
Institut für Psychologie und Arbeitswissenschaft
Fachgebiet Arbeitswissenschaft
Tel.: +49 30 314-73777
E-Mail: sekretariat@awb.tu-berlin.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Psychologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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