idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Land ist eine begrenzte Ressource. Wie es genutzt wird beeinflusst gleichermaßen das Klima, die Biodiversität und Ernährungssicherheit. Daraus ergibt sich ein Trilemma, in dem Gesellschaften entscheiden müssen, wie sie die ökologischen, ökonomischen und sozialen Anforderungen an die Landnutzung gegeneinander abwägen. In der Zukunftswerkstatt „Landwende: Wie wollen wir Leben?“ der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina diskutierten junge Menschen über Wege aus diesem Trilemma. Ihre Ideen verbinden Klima- und Biodiversitätsfragen mit nachhaltigem Wirtschaften, aber auch mit demokratischen Beteiligungsprozessen und Fragen der sozialen Gerechtigkeit.
Die Ansätze werden in einer heute veröffentlichten Graphic Novel aufbereitet. Parallel ist ein Film entstanden, der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch das Projekt begleitet.
Im Rahmen der Zukunftswerkstatt haben die beteiligten 29 jungen Erwachsenen in einem vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI moderierten Prozess eine Vision für den idealen Landkreis im Jahr 2070 entwickelt. Dabei brachten sie ihre unterschiedlichen gesellschaftlichen und fachlichen Perspektiven, beispielsweise aus der Landwirtschaft, sozialen Berufen, der Medizin, der IT und der Forstwirtschaft in die Diskussion ein. Daneben haben sie Input von ausgewiesenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus verschiedenen Disziplinen erhalten, die dem Diskussionsprozess ein wissenschaftliches Fundament gegeben haben. Der ideale Landkreis ist ein ganzheitlicher Ansatz, bei dem Fragen des gemeinsamen nachhaltigen Wirtschaftens mit denen des sozial gerechten Zusammenlebens in Einklang gebracht werden sollen. Die Ideen reichen deshalb von lokaler und regionaler Wertschöpfung im Rahmen der planetaren Grenzen über Kreislaufwirtschaft, ökologische Land- und Waldwirtschaft bis hin zu lebenswertem Wohnraum, nachhaltiger Mobilität, Inklusion und Partizipation.
Zur Zukunftswerkstatt ist ein Film entstanden, der die Motivation der Teilnehmerinnen und Teilnehmer vorstellt, zur Lösung dieses Problems beizutragen. Außerdem veranschaulicht eine Graphic Novel, wie der Visioningprozess der Zukunftswerkstatt ablief, und wie die positive Zukunftsvision der jungen Erwachsenen aussieht. Der Film, die Graphic Novel sowie weitere Informationen zur Zukunftswerkstatt sind auf der Website der Leopoldina abrufbar: https://www.leopoldina.org/landwende
Die Zukunftswerkstatt „Landwende: Wie wollen wir Leben?“ fand vom 3. bis 7. April 2024 an der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina in Halle (Saale) statt. Die 29 beteiligten jungen Erwachsenen zwischen 18 und 27 Jahren wurden von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den Disziplinen Biodiversität, Klima, Ernährung, Ethik, Psychologie, Ökonomie, Recht und Politik unterstützt. Die wissenschaftliche Leitung lag bei Leopoldina-Mitglied Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese, Biologin und wissenschaftliche Geschäftsführerin des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig.
Die Leopoldina auf X: https://www.twitter.com/leopoldina
Die Leopoldina auf YouTube: https://www.youtube.com/@nationalakademieleopoldina
Über die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina:
Als Nationale Akademie der Wissenschaften leistet die Leopoldina unabhängige wissenschaftsbasierte Politikberatung zu gesellschaftlich relevanten Fragen. Dazu erarbeitet die Akademie interdisziplinäre Stellungnahmen auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse. In diesen Veröffentlichungen werden Handlungsoptionen aufgezeigt, zu entscheiden ist Aufgabe der demokratisch legitimierten Politik. Die Expertinnen und Experten, die Stellungnahmen verfassen, arbeiten ehrenamtlich und ergebnisoffen. Die Leopoldina vertritt die deutsche Wissenschaft in internationalen Gremien, unter anderem bei der wissenschaftsbasierten Beratung der jährlichen G7- und G20-Gipfel. Sie hat rund 1.700 Mitglieder aus mehr als 30 Ländern und vereinigt Expertise aus nahezu allen Forschungsbereichen. Sie wurde 1652 gegründet und 2008 zur Nationalen Akademie der Wissenschaften Deutschlands ernannt. Die Leopoldina ist als unabhängige Wissenschaftsakademie dem Gemeinwohl verpflichtet.
Medienkontakt:
Julia Klabuhn
Kommissarische Leiterin der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 (0)345 472 39-800
E-Mail: presse@leopoldina.org
https://www.leopoldina.org/themen/biodiversitaet/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
Gesellschaft, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).