idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
28.10.2024 09:51

Saarbrücker Tagung zu intelligenten Materialien zeigt Industrie den aktuellen Forschungsstand

Friederike Meyer zu Tittingdorf Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

    Smarte Implantate, die Knochenbrüche besser heilen, Textilien, die über hauchdünne Folien Berührungen simulieren – das sind nur zwei Beispiele für intelligente Materialien. Sie stehen am 7. und 8. November im Mittelpunkt einer bundesweiten Tagung in Saarbrücken, die Wissenschaft und Industrie zusammenbringen will. Der „Smart Materials Summit“ wendet sich vor allem an Unternehmen, die an Innovationen in der Antriebstechnik, Aktorik, Sensorik oder Kühltechnologie interessiert sind.

    “Bei den smarten Materialien geht es um Werkstoffe, deren Eigenschaften durch äußere Einflüsse wie Licht oder Wärme sowie elektrische oder magnetische Felder stark beeinflusst werden. Um sie zu entwickeln, müssen verschiedene Fachbereiche eng zusammenarbeiten, etwa die Ingenieurwissenschaften, Informatik, Materialforschung und Chemie“, erklärt Paul Motzki, Professor für smarte Materialsysteme für innovative Produktion der Universität des Saarlandes. Er hat die Fachtagung gemeinsam mit dem größten Netzwerk in Europa für smarte Materialien, dem „smarthoch3 e.V.“ in Bautzen, organisiert. Darin haben sich Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen zusammengeschlossen, um neue Produkte auf der Basis von „smart materials“ zu entwickeln. „Die Anwendungsbereiche sind vielfältig und reichen von Gesundheit und Klimaschutz über die Energieerzeugung und Produktionstechnik bis hin zu Lifestyle-Themen und zur Mobilität“, erläutert Motzki.

    Die Saarbrücker Tagung will einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung geben und zeigen, welche Technologien bereits nah an der industriellen Anwendung sind. Dazu werden auch Wissenschaftler der Universität des Saarlandes beitragen, die seit vielen Jahren auf diesem Gebiet forschen. So wird Stefan Seelecke, Professor für intelligente Materialsysteme, die sogenannte Elastokalorik präsentieren. Dabei werden Formgedächtnisdrähte aus einer Nickel-Titan-Legierung genutzt, um Wärme oder Kälte zu erzeugen. So entstehen Temperaturdifferenzen von rund 20 Grad Celsius ohne klimaschädliche Kältemittel und weit energieeffizienter als mit den heute üblichen Techniken. „Bei unserer gemeinsamen Forschung geht es zudem um Oberflächen, denen mithilfe leichter Silikonfolien neuartige Fähigkeiten verliehen werden. Diese Folien können eine Schnittstelle zur virtuellen Welt werden, so dass man zum Beispiel eine menschliche Berührung simulieren kann“, erklärt Paul Motzki, der auch eine Forschungsgruppe am Zentrum für Mechatronik und Automatisierungstechnik (ZeMA) leitet.

    Um Satelliten und Weltraumsonden wird es in einem Impulsvortrag gehen, da dort bei extremen Temperaturen und Umwelteinflüssen besonders hohe Anforderungen an Sensoren und Aktuatoren, also winzige Antriebe, gestellt werden. „Inzwischen sind viele kleine und mittelständische Unternehmen an Entwicklungen für die Raumfahrt beteiligt. Diese sogenannte New Space Revolution bietet viele Chancen, auch für Unternehmen hier aus der Region“, meint Professor Motzki.

    Der „Smart Materials Summit“ wird am 7. November am ZeMA (Eschberger Weg 47, in Saarbrücken) starten und am 8. November in das Innovation Center auf dem Campus der Universität des Saarlandes (Gebäude A2 1) wechseln. Im Kontext der Fachtagung wird im Saarland eine Zweigstelle des Netzwerkes „smarthoch3 e.V.“ eröffnet, in dessen Vorstand Professor Paul Motzki im vergangenen Jahr gewählt wurde. Damit soll das saarländische Knowhow auf dem Gebiet der smarten Materialien noch sichtbarer werden und der Technologietransfer vorangetrieben werden. Das Netzwerk hilft bei Kooperationswünschen und Förderanträgen und beantwortet Fragen zur Mitgliedschaft im Netzwerk sowie rund um die smarten Werkstoffe.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr.-Ing. Paul Motzki
    Smarte Materialsysteme für innovative Produktion
    Tel. +49 681 302 71360
    Mail: paul.motzki@uni-saarland.de


    Weitere Informationen:

    https://smart-materials-summit.de/
    https://smarthoch3.de/
    https://imsl.de/
    https://smip.science/


    Bilder

    Paul Motzki, Professor für Smarte Materialsysteme für innovative Produktion der Universität des Saarlandes
    Paul Motzki, Professor für Smarte Materialsysteme für innovative Produktion der Universität des Saar ...
    Sophie Lessure
    Universität des Saarlandes


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Chemie, Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).