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29.10.2024 08:00

Starke Ungleichverteilung von Künstlicher Intelligenz in DAX 40-Unternehmen

Anja Schuster Kommunikation
Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin

    Zwei Drittel aller KI-Lösungen bei den glorreichen Sieben: Prof. Dr. Julian Kawohl und Maximilian Otte von der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW Berlin) haben die Integration von KI-Technologien in den DAX 40-Unternehmen analysiert. Das Ergebnis: 32 der 40 Unternehmen bieten bereits KI-Lösungen an, wobei insgesamt 263 verschiedene KI-Lösungen identifiziert wurden, die sich über sieben von zehn definierten Lebensbereichen erstrecken. Allerdings werden 63 Prozent aller Lösungen von lediglich sieben Unternehmen bereitgestellt, unter ihnen BMW, Continental, Telekom und SAP.

    Die Analyse zeigt, dass 81 Prozent der KI-Lösungen in den Bereichen Work und Mobility angesiedelt sind, während in den Bereichen Spirituality, Socialize und Recreation keine KI-Lösungen gefunden wurden. Eine detaillierte Branchenanalyse offenbart große Unterschiede in verschiedenen Branchen. „Unsere Forschung zeigt, dass besonders die Mobilitätsbranche mit einer Integrationsrate von 57 Prozent die höchste Durchdringung von KI aufweist“, stellt Prof. Dr. Julian Kawohl, Inhaber der Professur für Strategisches Management an der HTW Berlin, fest. Im Gegensatz dazu verzeichnen die Branchen Chemie, Finanzen, Immobilien und Logistik die geringste KI-Durchdringung.

    Für die Analyse der KI-Integration in den DAX 40-Unternehmen haben Kawohl und Otte das Modell der Ecosystem Strategy Map (ESM) verwendet, welches zehn Lebensbereiche und drei Rollen innerhalb von Business Ökosystemen definiert.

    Die Forschung umfasst eine umfassende Darstellung der aktuellen KI-Applikationen und deren Einordnung in die Lebensbereiche und Rollen der Unternehmen. Laut Studie werden 63 Prozent der KI-Lösungen als Enabler im B2B-Bereich angeboten, während 37 Prozent als Realizer und Orchestrator im B2C-Bereich fungieren. „Die starke Konzentration von KI-Anwendungen in bestimmten Sektoren deutet darauf hin, dass einige Bereiche schnell voranschreiten, während andere ihre KI-Integration beschleunigen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben“, stellt Prof. Dr. Julian Kawohl fest.

    Computer Vision (25 Prozent) und Prozessoptimierung (19 Prozent) sind die am häufigsten genutzten KI-Arten. Diese sind jedoch nicht gleichmäßig auf die Branchen verteilt, vielmehr ergibt die Analyse eine Überrepräsentation spezifischer KI-Anwendungen in bestimmten Branchen wie etwa Computer Vision in der Automobilbranche und intelligente Diagnoseverfahren im Gesundheitswesen. „Bemerkenswert ist die Konzentration von KI-Lösungen auf wenige Unternehmen: Sieben Unternehmen stellen 63 Prozent aller identifizierten KI-Lösungen bereit“, erläutert Prof. Dr. Julian Kawohl. Diese sind: SAP, Telekom, Porsche, Mercedes-Benz, BMW, VW und Continental.

    Die Studienautoren empfehlen den Unternehmen, einen ganzheitlichen Ansatz für KI-Strategien zu verfolgen, der branchenspezifische Anforderungen und bereichsübergreifende Synergien berücksichtigt. „Unsere Studie bietet wertvolle Einblicke für Akademiker*innen, Praktiker*innen und politische Entscheidungsträger*innen über den aktuellen Stand und die zukünftigen Entwicklungen der KI-Integration in die deutsche Wirtschaft“, fasst Maximilian Otte die Ergebnisse zusammen.

    Zur Methodik der Studie

    Die Analyse basiert auf einer Webrecherche der 40 DAX-Unternehmen und deren KI-Lösungen. Diese wurden systematisch in die Ecosystem Strategy Map eingeordnet. Die Forschung umfasst eine umfangreiche Datenanalyse und die Bewertung der spezifischen Rollen und Life Areas der Unternehmen.

    Über die Professur für Strategisches Management der HTW Berlin

    Zentrale Inhalte der Professur für Strategisches Management der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin sind die Themenbereiche Digital Management und Business Ecosystems. Primärer Fokus in diesen Themenfeldern sind Analysen, welche Möglichkeiten insbesondere für etablierte Unternehmen bestehen, im digitalen Zeitalter erfolgreich Geschäftsmodelle umzusetzen und sich dafür zu transformieren. Prof. Dr. Julian Kawohl hat die Professur seit April 2015 inne und arbeitet mit einem umfassenden Netzwerk in Corporates, Startups, Consulting und Research.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Julian Kawohl
    Maximilian Otte


    Bilder

    Die Infografik zeigt die wichtigsten Ergebnisse der Studie
    Die Infografik zeigt die wichtigsten Ergebnisse der Studie

    Julian Kawohl/Maximilian Otte

    Der herbstliche Campus Treskowallee der HTW Berlin, Sitz des Fachbereichs Wirtschaft und Recht
    Der herbstliche Campus Treskowallee der HTW Berlin, Sitz des Fachbereichs Wirtschaft und Recht
    Alexander Rentsch
    HTW Berlin


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Informationstechnik, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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