idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
05.11.2024 08:56

„Hier ist große Diplomatie gefragt“ – Viadrina-Klimaökonom Prof. Dr. Reimund Schwarze bei UN-Klimakonferenz in Baku

Michaela Grün Abteilung für Hochschulkommunikation
Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)

    Große Diplomatie und ein grundsätzliches Umdenken sind bei der anstehenden UN-Klimakonferenz in Aserbaidschan vonnöten, wenn der dringend notwendige Durchbruch bei der internationalen Klimafinanzierung gelingen soll. Davon zeigt sich Klimaökonom Prof. Dr. Reimund Schwarze von der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) überzeugt, der die Konferenz ab dem 11. November vor Ort in Baku verfolgt und als Ansprechpartner für Interviews und Hintergrundgespräche zur Verfügung steht.

    Im Zentrum der Verhandlungen von Baku steht ein neues Globalziel für die internationale Klimafinanzierung, das sogenannte „New Collective Quantitative Goal on Climate Finance“ (NCQG). „Die schiere Differenz zwischen dem 100 Milliarden-Ziel des Pariser Übereinkommens und dem rechnerischen Klimafinanzierungsbedarf der Entwicklungsländer – je nach Berechnungsmethode bis zu 2.400 Milliarden US-Dollar pro Jahr – macht deutlich, dass eine andere Lösung gefunden werden muss, als eine schlichte Vervielfachung des bisherigen Mengenziels“, legt sich Prof. Dr. Reimund Schwarze im Vorfeld der UN-Klimakonferenz fest. Die Zahl der gebenden Staaten müsse angesichts dieses Quantensprungs von Milliarden zu Billionen vergrößert werden. Zudem sei ein mehrdimensionales Vertragspaket nötig, in dem Klimaschutz und Klimaanpassung gleichermaßen berücksichtigt und klimabedingte Schäden und Verluste eingerechnet werden.

    „Hier ist große Diplomatie à la Paris gefragt. Ob diese unter der international unerfahrenen Präsidentschaft von Aserbaidschan erreicht werden kann, scheint derzeit kaum realistisch“, schreibt Schwarze in einem vorab veröffentlichten, allgemein verständlichen Hintergrundpapier, das er gemeinsam mit dem Wissenschaftsredakteur Ralf Röchert vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) für das Deutsche Klima-Konsortium (DKK) geschrieben hat.
    Zum Hintergrundpapier: https://www.deutsches-klima-konsortium.de/fileadmin/user_upload/pdfs/DKK_Hinterg...

    Schwarze und Röchert plädieren darin dafür, die Finanzierungsziele nicht länger angebotsorientiert im Sinne eines „Klingelbeutelprinzips“ zu verfolgen, sondern tatsächliche, transparent nachvollziehbare Bedarfe aufseiten der Empfängerländer in das Zentrum zu rücken. Eine zentrale Rolle müsse dabei eine gerechtere Lastenteilung spielen: „Aus der deutlich überproportionalen (Über-)Nutzung ökologischer Ressourcen durch weltweit nur wenige Wohlhabende wird unter Gerechtigkeitsaspekten die Forderung nach mehr Verantwortungsübernahme dieser Gruppe im politischen Diskurs immer bedeutender“, so die Autoren des Hintergrundpapiers. Als eine Möglichkeit bringen sie eine Klima-Vermögenssteuer ins Spiel, die zielgerichtet und effektiv für klimapolitisch wirksame Maßnahmen eingesetzt wird.

    Für Interviews und Hintergrundgespräche mit Prof. Dr. Reimund Schwarze wenden Sie sich gern an die Hochschulkommunikation der Europa-Universität Viadrina: presse@europa-uni.de, Tel.: 0335 - 5534 4515.


    Weitere Informationen:

    https://www.deutsches-klima-konsortium.de/fileadmin/user_upload/pdfs/DKK_Hinterg...


    Bilder

    Prof. Dr. Reimund Schwarze, Klimaökonom der Europa-Universität Viadrina
    Prof. Dr. Reimund Schwarze, Klimaökonom der Europa-Universität Viadrina
    Heide Fest
    Heide Fest/Europa-Universität


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Gesellschaft, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).